Gedränge hinter dem Tabellenführer: Arminia fühlt sich wohl als Jäger

Bielefeld. In freier Wildbahn, speziell im Tierreich, sind die Jäger meist die stärkeren. Kräftiger, schneller, aggressiver – so kommen Löwe, Hai oder Adler daher. Die Beute wurde von der Natur natürlich nicht vergessen. So zeichnen sich die Gejagten durch mehr Ausdauer, bessere Tarnung oder schlicht eine größere Population aus. In der &bdquo;Wildnis 3. Liga“ wechseln die Rollen häufiger. Die fünf Mannschaften aus Cottbus (5 Spieltage), Sandhausen (5), Dresden (4), Aue (2) und Dortmund II (1) waren bereits Tabellenführer – wurden also die Gejagten. Der DSC Arminia Bielefeld zählte von den aktuell fünf bis sechs Top-Teams noch nicht dazu. Auch Saarbrücken (Platz 3) und Wiesbaden (6.) verpassten bislang den Sprung nach ganz oben. Am Teuto scheint man sich in der Rolle des Jägers irgendwie wohlzufühlen oder sie zumindest mit vollem Einsatz anzunehmen. Diesen einen Glücksmoment gab es aber doch, als der DSC nach dem Sieg gegen Ingolstadt für eine Nacht ganz oben stand, dann am nächsten Tag aber wieder eingefangen wurde. &bdquo;Wir hatten zwei-, dreimal die Chance, auf Platz eins zu springen. Das haben wir jetzt auch erledigt, damit die Leute nicht sagen, da läge ein Fluch drauf“, sagte Trainer Mitch Kniat damals. Gegen Dynamo Dresden einen halben Schritt zu spät Jetzt ist Arminia also wieder eines der Raubtiere, die darauf lauern, dass der Spitzenreiter die Kehle entblößt. Wieder erfolgreich zuschnappen ist nötig, denn wer zu lange von Jagdpech verfolgt wird, der leidet irgendwann Hunger. Nach Niederlagen gegen Rostock und Dresden müssen die Bielefelder mit vier Punkten Rückstand auf Primus Cottbus im Heimspiel gegen Unterhaching (Anstoß Samstag, 14 Uhr) zumindest die Sprungdistanz aufrecht halten. Vorne wie hinten den halben Schritt zu spät gekommen – das hat Kniat als Hauptmanko der 0:3-Niederlage in Dresden herausgearbeitet. &bdquo;Das passiert mal. Es war in dieser Saison bisher nur einmal passiert. Jetzt gegen Dresden wieder. Aber jetzt müssen wir wieder die Leistung bringen, wie in den zehn Spielen davor“, fordert der Coach. Lesen Sie auch: Taktikcheck: In Dresden offenbart Arminia zu viele Defizite im letzten Drittel Die Mannschaft hat längst für sich selbst definiert, was in diesem Jahr noch erreicht werden soll. &bdquo;Wir haben uns noch weitere sechs Punkte vorgenommen, wenn nicht sogar noch mehr“, sagte Julian Kania nach dem Sieg gegen Ingolstadt. Mit Erfolgen gegen Haching und Mannheim (22. Dezember) ist das, was auf einem Plakat in der Mannschaftskabine verschriftlicht wurde, noch realisierbar. .responsive23-Vlo6dzMK8WapykVW-ttc-linechart-entwurf-tabelle-arminia { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-Vlo6dzMK8WapykVW-ttc-linechart-entwurf-tabelle-arminia { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-Vlo6dzMK8WapykVW-ttc-linechart-entwurf-tabelle-arminia { padding-top: 142.86%; } } Haching zuletzt in 13 Liga-Spielen ohne Sieg Druck sei da und Haching trotz der Negativserie von zuletzt 13 sieglosen Spielen in der Liga auch ein gefährlicher Gegner, gibt Kniat zu. Die abstiegsbedrohten Bayern zählen schließlich auch zu den Jägern. Jene, bei denen der Hunger noch größer ist, aber die Kräfte vielleicht schon geschwunden sind? Unter Neu-Coach Sven Bender habe Unterhaching zuletzt gegen Hannover II auch gute Torchancen gehabt. &bdquo;Aber wenn du unten drinstehst, verlierst du so ein Spiel, was du normalerweise nicht verlieren musst“, vermutet Kniat. Der Bielefelder Coach stellt klar: &bdquo;Es wird ein Heimsieg. Davon gehe ich aus. Das erwarten wir alle von uns. Das erwarten die Fans von uns. Keiner erwartet etwas anders als einen Sieg – ich auch nicht.“ Gegen Dresden war ein Platz auf der Bank frei geblieben, weil Lukas Kunze am Morgen plötzlich erkrankt war. Die potenziellen Nachrücker Kaito Mizuta und Nassim Boujellab waren zu Hause geblieben. Im Heimspiel werde man die Bank auch bei solch unerwarteten Ausfällen aber auffüllen können, verspricht Kniat. Lesen Sie auch: Arminia Bielefeld geht siegessicher in das letzte Heimspiel gegen Unterhaching Das Heim- und ein Auswärtsspiel werden der letzte Kraftakt für die Arminia vor der Weihnachtspause. Etliche Englische Wochen durch zwei Pokalwettbewerbe haben die Akkus stark beansprucht. Kniat zählt auf: &bdquo;Wir hatten nur einmal vier Tage am Stück frei. Oppie, Lannert, Großer, Russo, Corboz – das sind alles Spieler, die permanent spielen. Die sehnen sich die Winterpause herbei. Aber wir sind topfit.“ Alle Teams von oben haben Heimspiel Cottbus (gegen Rostock), Dresden (gegen Mannheim), Saarbrücken (gegen Aachen), Sandhausen (gegen Aue) und Wiesbaden (gegen Ingolstadt) – alle von oben haben Heimspiel. Es gibt also Gedränge im Revier der Jäger. Erst nach dem Spiel am Sonntag um 19.30 Uhr (in Saarbrücken) weiß man, wer sich den dicksten Brocken geschnappt hat. Der DSC fletscht jedenfalls die Zähne.

Meistgelesen