Aufstiegscheck: Machen Arminia Bielefeld und Dresden in der 3. Liga das Rennen?

Bielefeld. Die heiße Saisonphase in den Fußballligen steht an und auch in der 3. Liga geht der Aufstiegskampf in seinen Endspurt. Arminia Bielefeld hat sich nach bärenstarken Wochen eine komfortable Ausgangslage erspielt. Der Tabellenzweite liefert sich mit Spitzenreiter Dynamo Dresden ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Meisterschaft. Dahinter lauern aber die Verfolger, auch im Ringen um den Relegationsplatz geht es spannend zu. Die Klubs im Aufstiegscheck. 1. Dynamo Dresden – 63 Punkte (Tordifferenz +28) Die Zielsetzung der Sachsen ist klar: Im dritten Anlauf soll endlich der Aufstieg in die 2. Bundesliga her. Daran, dass das gelingt, besteht spätestens nach dem überzeugenden 4:1-Erfolg gegen Saarbrücken kein Zweifel mehr. Anders als in den Vorjahren wirkt das Team von Coach Thomas Stamm in Drucksituationen deutlich gefestigter. Die Mannschaft agiert griffig, präsentiert sich als Einheit und hat seit Anfang März lediglich ein Ligaspiel verloren. Dass die SGD in den letzten vier Saisonspielen dreimal auf Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel trifft, spricht ebenfalls für den Tabellenführer. Restprogramm: Sandhausen (H), Arminia (A), Mannheim (A), Unterhaching (H) Prognose: Dynamo lässt sich den Aufstieg nicht mehr nehmen. Der Vorsprung auf Rang drei ist komfortabel, das Restprogramm machbar. Ob es auch zur Meisterschaft reicht, entscheidet das Topspiel auf der Alm. 2. Arminia Bielefeld – 62 Punkte (+23) Die Arminen sind in bestechender Form, das hat das Spiel gegen Rostock (4:0) gezeigt. Wie es sich anfühlt, nicht zu punkten, hat der DSC ohnehin beinahe vergessen. Am 8. März setzte es eine 1:2-Niederlage in Verl. Seither ist Arminia stetig besser geworden und hat sich regelrecht in einen Rausch gespielt. Die Abwehr um den bärenstarken Keeper Jonas Kersken ist nach wie vor das Nonplusultra der 3. Liga. Die Offensive – in der Hinrunde noch der Schwachpunkt – hat sich gesteigert und ist in der zweiten Saisonhälfte ligaweit die beste. Und auch die körperlichen Strapazen aus mehr als 40 Pflichtspielen können der Mannschaft scheinbar nichts anhaben. Auch der Punktevorsprung und das bessere Torverhältnis gegenüber den schwächelnden Verfolgern sprechen für die Ostwestfalen. Restprogramm: Ingolstadt (A), Dresden (H), Unterhaching (A), Mannheim (H) Prognose: Sollte Arminia die Form der vergangenen Wochen beibehalten – und danach sieht es aus – wird das Team als Aufsteiger zum Pokalfinale nach Berlin reisen. Und auch die Meisterschaft scheint in der derzeitigen Verfassung alles andere als utopisch. 3. Energie Cottbus – 58 Punkte (+13) Nach der bärenstarken Hinrunde ist der Motor des Aufsteigers in der zweiten Jahreshälfte ins Stottern geraten. In der Rückrundentabelle ist Energie Elfter, gewann seit Anfang März lediglich drei Ligaspiele. So rutschte das Team aus den direkten Aufstiegsrängen, konnte sich mit dem wichtigen Sieg gegen Viktoria Köln (1:0) aber zumindest den Relegationsrang zurückholen. Trainer Claus-Dieter Wollitz glaubt deshalb weiter an die &bdquo;historische Chance“. Restprogramm: Unterhaching (A), Mannheim (H), Rostock (A), Ingolstadt (H) Prognose: Für den direkten Durchmarsch wird es nicht reichen. Gewinnt Cottbus die Partien gegen die Kellerkinder aus Unterhaching und Mannheim, stehen die Chancen auf die Relegation sehr gut. Andernfalls wird es mit dem Endspurt gegen Rostock und Ingolstadt noch einmal verdammt eng. 4. 1. FC Saarbrücken – 56 Punkte (+9) In Saarbrücken herrscht Endzeitstimmung. Der FCS gewann nur eines der vergangenen sieben Ligaspiele und stürzte auf Platz vier ab. Deshalb legte Cheftrainer Rüdiger Ziehl sein Amt nieder. Er soll sich fortan voll auf seine Rolle als Manager konzentrieren. In dieser Funktion stellte er am Dienstag auch direkt seinen Nachfolger vor. Alois Schwartz soll den Traum vom Aufstieg in die 2. Bundesliga doch noch Realität werden lassen. Mit zwei Punkten Rückstand auf Rang drei ist zumindest die Relegation noch in greifbarer Nähe. Restprogramm: Essen (A), Verl (H), Aachen (A), Dortmund II (H) Prognose: Den direkten Aufstieg kann Saarbrücken abhaken. Ob es zumindest für die Relegation reicht, hängt maßgeblich vom Spiel in Essen ab. Gelingt Schwartz direkt die Trendwende, hat der FCS die Qualität, Cottbus noch abzufangen. Ansonsten können die Verantwortlichen im Saarland für ein weiteres Jahr 3. Liga planen. 5. FC Ingolstadt – 51 Punkte (+11) Mit nur vier Punkten aus den vergangenen fünf Spielen haben sich die &bdquo;Schanzer“ aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet. Die Chancen, einen der ersten drei Plätze zu erreichen, sind nur noch theoretischer Natur. Zudem muss Trainerin Sabrina Wittmann im Endspurt auf Goalgetter Sebastian Grönning verzichten. Restprogramm: Arminia (H), Aue (A), Wehen Wiesbaden (H), Cottbus (A) Prognose: Auf einen direkten Aufstiegsplatz wird der FCI nicht mehr klettern und auch für Platz drei wird es nicht reichen. Arminia Bielefelds Pokalfinale: Harsche Kritik am ausgewählten Ort fürs Public Viewing 6. Hansa Rostock – 51 Punkte (+5) Obwohl tabellarisch schlechter positioniert als die Ingolstädter, hat Hansa im Kampf um Rang drei die besseren Karten. Denn: Die Rostocker haben noch das Nachholspiel gegen das bereits als Absteiger feststehende Unterhaching in der Hinterhand. Damit verbunden ist allerdings auch Terminstress, den das Team verkraften muss. Nach der 0:4-Klatsche in Bielefeld muss im Heimspiel gegen das formstarke 1860 München der direkte Turnaround erfolgen, sonst wird es nichts mit der Relegation. Restprogramm: 1860 München (H), Sandhausen (A), Unterhaching (A), Cottbus (H), Hannover II (A) Prognose: Der direkte Wiederaufstieg wird nicht gelingen. Für eine realistische Chance auf Platz drei muss Hansa die eklatante Auswärtsschwäche ablegen. Gelingen Siege bei den drei schlechtesten Teams aus Sandhausen, Hannover sowie Unterhaching und patzt die Konkurrenz, ist zumindest die Relegation möglich. 1860 München (51 Punkte), der SC Verl (50 Punkte), Viktoria Köln (50 Punkte) und Rot Weiss Essen (49 Punkte) werden trotz rechnerischer Chancen im Kampf um die ersten drei Plätze keine Rolle mehr spielen. Marathontor und Gästekabine: Das kommt auf Arminia Bielefeld in Berlin zu

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