17. Spieltag

Euphoriebremse an der Elbe: Arminia unterliegt Dresden im Spitzenspiel 0:3

Auf die Ekstase im Pokal folgt der Frust in der Liga. Im Topduell agieren die Arminen vollkommen harmlos und kassieren verdient ihre vierte Saisonpleite.

Während die Profis von Dynamo Dresden den Treffer zum 1:0 bejublen, ist Arminia-Keeper Jonas Kersken bedient. | © IMAGO/Jan Huebner

Benedikt Riemer
08.12.2024 | 08.12.2024, 19:57

Dresden. Auf den Pokalrausch folgte bei Arminia Bielefeld in dieser Saison zweimal der Kater. Nach überragenden Siegen gegen Hannover (2:0) und Union Berlin (2:0) folgte in der Liga jeweils torlose Remis gegen Rot-Weiss Essen und Wehen Wiesbaden. Nach dem 3:1-Triumph gegen den SC Freiburg vom vergangenen Dienstag sollten nun im dritten Anlauf drei Ligapunkte her. „Die Brust bei uns wird breiter und wir wollen das in gute Partien ummünzen“, hatte DSC-Torwart Jonas Kersken erklärt. Doch im Spitzenspiel bei Dynamo Dresden setzte mit der 0:3 (0:2)-Niederlage die Euphoriebremse.

Im Vergleich zur Sensation im Pokal tauschte Kniat seine Startelf lediglich auf einer Position. Isaiah Young ersetzte Lukas Kunze, der aufgrund eines Infekts kurzfristig ausfiel. Der Tabellenzweite sei aus seiner Sicht „die beste Mannschaft der Liga“- ein echtes Topduell eben.

Lesen Sie hier den Ticker vom Spiel nach: Arminia Bielefeld zu Gast bei Dynamo Dresden

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Im mit 27.668 Zuschauer sehr gut gefüllten Rudolf-Harbig-Stadion war davon zu Beginn der Partie aber recht wenig zu spüren. Arminia fand gut in das Spiel, agierte aber nicht zwingend. Dynamo strahlte mit dem Schuss von Aljaz Casar kaum mehr Torgefahr aus. Das änderte sich in der 16. Minute. Nach einer scharfen Hereingabe von Jonas Sterner spielten Christopher Lannert und Mael Corboz Pingpong im eigenen Sechzehner – glücklicherweise ohne ernsthafte Folgen.

Arminia bemüht – Dresden trifft eiskalt

Doch die Hausherren übernahmen jetzt das Kommando, schnürten die Bielefelder zusehends in der eignen Hälfte ein. Und es dauerte nicht lange, bis das Früchte trug. Jakob Lemmers flache Hereingabe von der rechten Seite rutschte zum langen Pfosten durch, wo Jonas Oehmichen goldrichtig stand und den Ball aus kurzer Distanz zum 1:0 über die Linie drückte (19.).

Die nicht unverdiente Führung warf die Arminen aber keineswegs aus der Bahn. Der Tabellenvierte legte wieder einen Zahn zu. Die offensiven Bemühungen blieben jedoch weiter äußerst dürftig. Corboz schoss zweimal in Richtung des Dresdener Tores (27./32.), ohne auch nur im Ansatz Gefahr auszustrahlen.

Das gelang den Sachsen deutlich besser. Niklas Hauptmanns Abschluss aus aussichtsreicher Position wurde von Stefano Russo gerade noch entschärft (36.). Ein strammer Schuss von Lemmer strich am Bielefelder Gehäuse vorbei (39.). Zwei Minuten später dann der nächste Nackenschlag für die Ostwestfalen. Sascha Risch wurde auf der linken Seite freigespielt und brachte den Ball scharf vor das Tor. Dort war Christoph Daferner eingelaufen und markierte per Direktabnahme das 2:0. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Halbzeitpause.

Dynamos Meißner macht den Deckel drauf

Die Unterbrechung nutzte Cheftrainer Kniat, um Veränderungen vorzunehmen. Mit gleich drei Wechseln brachte der 39-Jährige seine Unzufriedenheit mit der bis dato gezeigten Leistung zum Ausdruck. Felix Hagmann, Merveille Biankadi und Mika Schroers kamen für Lannert, Schreck und Young in die Begegnung. Auswirkung auf das Spielgeschehen hatte die Rochade nicht. Arminia blieb viel zu harmlos. Beim Schuss von Louis Oppie packte SGD-Keeper Tim Schreiber sicher zu (55.).

Die Dresdener lauerten ihrerseits auf Umschaltsituationen, ließen aber zu oft Genauigkeit vermissen. Bis in der 64. Minute Hauptmann schön auf Daferner durchsteckte. Dessen Abschluss konnte Kersken noch klasse parieren, war dann aber gegen den Nachschuss des eingewechselten Robin Meißner machtlos. Die Dynamos waren gedankenschneller – und das 3:0 die endgültige Vorentscheidung.

Denn bei Arminia wollte an diesem Adventsabend einfach nichts zusammenlaufen. Biankadi brachte den Ball aus kürzester Distanz nicht zum 1:3 im Tor unter (66.). Gleiches galt für das eingewechselte Talent Daniel Sumbu (81). Russo scheiterte zudem aus der Distanz an Schreiber (90.).

So standen für den DSC unter dem Strich die vierte Saisonniederlage und das Abrutschen auf den vierten Tabellenplatz. Der Rückstand auf die SGD, die mit Platz zwei auf einem direkten Aufstiegsrang liegt, beträgt aber nur drei Zähler. Die Chance, in die Erfolgsspur zurückzukehren, bietet sich Arminia bereits am kommenden Samstag (14 Uhr). Dann ist Abstiegskandidat Unterhaching zu Gast in Schüco-Arena.

Das Spiel zum Nachlesen im Liveticker