Mit diesem Rezept dominierte Arminia den FC Ingolstadt nach Belieben

Bielefeld. Mit dem 1:0-Heimsieg gegen den FC Ingolstadt erklomm Arminia am Freitagabend Platz eins in der Tabelle der 3. Liga. Die drei Punkte haben die Arminen mehr als verdient, denn sie waren den Ingolstädtern im Herausspielen von Torchancen, in der Ballzirkulation und im Passspiel sowie beim Erobern der zweiten Bälle deutlich überlegen. In allen Statistiken zum Spiel lagen die Bielefelder vorn. Die bayerischen Gäste fanden auf der Alm nicht statt. Die erste Halbzeit Trainer Mitch Kniat brachte mit Mika Schroers und Isaiah Young viel Tempo auf den Außenbahnen. Marius Wörl agierte dahinter mit Mael Corboz als Achter. Torjäger Julian Kania besetzte als Neuner das Sturmzentrum, ein klares Signal des Trainers für viel Offensive. Die Arminen erarbeiteten sich in der ersten Hälfte drei Topchancen durch Wörl, Schroers und Young. Doch die Chancenverwertung war wie schon so oft unzureichend. Entscheidend für die Bielefelder Dominanz war das intensive Pressing in der Ingolstädter Hälfte. Die Gäste versuchten, von hinten zu kombinieren, doch die Arminia ließ ihnen keine Luft zum Atmen. Fast immer geriet ein ballbesitzender Spieler der Ingolstädter unter Druck und wählte den langen Ball. Durch gute Spielerpositionierungen in der zweiten und dritten Linie landeten fast alle dieser Bälle bei den Arminen. Die beste Offensive der Liga mit Toptorjäger Henning Grönning war de facto nicht im Spiel. Die zweite Halbzeit Diese begann so, wie die erste Halbzeit endete, mit Angriffen der Arminia. Da die Ingolstädter in einer 4:4:2-Anordnung kompakter verteidigten, das heißt, der Abstand zwischen letzter Linie und erster Pressinglinie war deutlicher geringer als in der ersten Hälfte, fanden die Arminen weniger Räume im Übergangsspiel und im letzten Drittel. Also brauchte es Abschlüsse aus der Distanz. Lesen Sie auch: Noten für Arminia Bielefeld: Ein Trio sticht aus gutem Kollektiv heraus Nachdem Lannert in der 71. Minute mit einem schönen Schlenzer das Tor der Gäste knapp verfehlte, schlug der wohl beste Linksfuß der Liga zu. Louis Oppie fasste sich aus knapp 30 Metern ein Herz und erzielte das erlösende 1:0. Die Ingolstädter versuchten in der zweiten Halbzeit, Ballverluste des DSC zu schnellen Umschaltmomenten zu nutzen. Doch die Bielefelder Restverteidigung funktionierte. Selbst die Offensiven wie Schroers, Kania und Co. beteiligten sich daran und waren sich nicht zu schade, im Vollsprint die Gegner abzulaufen. Kapitän Mael Corboz Der Bielefelder Captain tritt seit Wochen dominant im Mittelfeldzentrum auf und überzeugt durch ein großes Laufpensum, eine starke Zweikampfquote und ein sicheres Passspiel. Er entwickelt sich immer mehr zum &bdquo;Aggressive Leader“ und Kopf der Arminen. Die neue Hierarchie im Team nach der Ära Klos mit Führungsspielern wie Kersken, Lannert, Corboz oder Russo ist ein wichtiger Erfolgsfaktor der Bielefelder. Wenn der Kapitän es schafft, seine Abschlussqualität und damit Torgefahr zu erhöhen, wird sein Wert für die Mannschaft noch weiter steigen. Fazit Arminia hat die Niederlage in Rostock gut weggesteckt und ist wieder in der Spur. Mit dem Heimsieg und einer Topplatzierung in der Tabelle haben sie eine hervorragende Ausgangssituation für das DFB-Pokalspiel am Dienstag (18 Uhr) gegen den SC Freiburg geschaffen. Der Bundesligist wird mit dem nötigen Respekt vor dem aufstrebenden Drittligisten antreten und eine Pokalsensation der Bielefelder vermeiden wollen. Das Team von Coach Kniat hat nichts zu verlieren und kann den Favoriten in einen Pokalfight ziehen. Wenn das mithilfe einer ausverkauften und ekstatischen Alm gelänge, ist alles möglich.

Meistgelesen