Bielefeld. In dieser komischen Corona-Zeit sammelte unsere Arminia zunächst eifrig Punkte, was letztendlich zur Rückkehr in die Bundesliga führte. Aktuell leben wir in einer anderen Krisenzeit, ebenso weltweit. Und siehe da, es werden wieder eifrig Punkte gesammelt. Wie in diesem alten Arminia-Lied, wo unser ehemaliger Trainer Tippenhauer sprach, dass ihm die aktuelle Liga nicht reiche.
Währenddessen versucht scheinbar, in einer Turnhalle, nur 140 Kilometer weiter westlich von Bielefeld, ein ehemals stolzer Klub unseren Weg der vorherigen drei Jahre nachzuahmen. Allerdings mit deutlich größerer Schuldenlast. Man darf gespannt sein, wie es dort weiter geht, während wir, fast schon langweilig (denkt euch hier bitte einen Smiley nach Wahl), von Zu-Null-Sieg zu Zu-Null-Sieg eilen.
Beim Aufwärmen unseres Fan-Klubs gab es zunächst eine Gruppe Kinder, die von oben kommend, den ganzen Park mit „Aaaaarmiiiinniiaaa!“-Rufen zur ebenso breit gezogenen Antwort „Biiiiiieleeeefeeeeeeeld!“ animierten.
Arminia hat wieder einen sicheren Elfmeterschützen – vielleicht
Es macht endlich wieder Spaß, Armine zu sein. Und entsprechend gut gelaunt wendeten wir uns Weihnachtsbier zu, welches unser Geburtstagskind der Woche mitgebracht hatte. Ja, die Zeichen stehen auf dieses Fest, vor welchem ich so gerne unser Arminia-Weihnachtslied mit Euch allen zusammen singe. Vor allem dann, wenn, wie oben beschrieben, das Punktekonto wächst.
Natürlich wurde bei dieser Gelegenheit unsere bald anstehende Weihnachtsfeier vorgeplant. Dabei bot mir unser Gastgeber an, doch gerne auch dort zu übernachten. Auf dem Dachboden läge noch eine Matratze des Vorbewohners. Diese sei in etwa vergleichbar mit dem Turiner Grabtuch, da sich die Umrisse des Körpers in den Matratzenbezug, nun ja, hineingearbeitet hätten. Vielen Dank für das Angebot.
Lesen Sie auch: Noten für Arminia: Schneider und Schreck sind die „Herren Zuverlässig“
Unten auf dem Platz wurde uns ein erfolgreiches, aber nicht hochklassiges Spiel von unseren Arminen dargeboten. Neu in dieser Saison ist auch, dass wir eventuell, vielleicht und unter Umständen endlich wieder einen sicheren Elfmeterschützen haben. Jedenfalls war dieser Schuss dermaßen sicher und platziert, dass es keine Fragen mehr gab.
Ebenso gab es ein neues Lied, welches über mehrere Minuten hinweg vorgetragen wurde. Den Text fand ich, obwohl ich nicht alles genau verstanden habe, sehr ansprechend, die Melodie hingegen fand ich ziemlich eintönig, fast ermüdend. Mein Stehnachbar fragte dazu, ob es sich hierbei um „Zwei-Ton-Musik“ handele“.
Westfalenpokal verspricht Zitterpartie
Nach dem atemberaubenden Tor von Isaiah Young hatte ich eigentlich einen hohen Sieg erwartet, der uns endlich auf die Position des Tabellenführers gehievt hätte, aber ich möchte mich hier zunächst noch zurückhalten. Denn letztendlich war es ein durchaus verdienter Sieg. Noch dazu zu null. Das kann gerne die nächsten sechs bis sieben Monate so bleiben. Und überdies fühlt es sich in diesen bewegten Zeiten wenigstens für einige Stunden immer sehr gut an.
Im Video: „Der Aufstieg muss drin sein“: Fan-Stimmen zu Arminias Sieg
Jetzt steht das nächste Westfalenpokal-Spiel an. Wo es stattfindet, ist scheinbar inzwischen geklärt, aber wer weiß, welches Problem sie da beim DSC Wanne-Eickel im Stadion noch finden. Im altehrwürdigen Stadion am Schloss Strünkede jedenfalls hätten wir noch eine Rechnung offen. Denn unsere Bilanz mit zwei Siegen, einem Unentschieden und drei Niederlagen gegen Westfalia Herne ist deutlich ausbaufähig.
Ich hoffe dabei auf einen hohen und auch überzeugenden Sieg, richte mich aber irgendwie auf eine kleine Zitterpartie ein. Letztendlich ist es aber egal, da wir als Aufsteiger der Saison eh im DFB-Pokal antreten werden. Oder sind wir als Titelverteidiger sowieso gesetzt?
Euer Armine von der Süd!