Arminias Taktik gegen Wiesbaden: Wieso das Spiel für Fans unattraktiv war

Bielefeld/Wiesbaden. Die torlose Auseinandersetzung zwischen dem SV Wehen Wiesbaden und Arminia Bielefeld war für alle Zuschauer eine schwere Kost am frühen Sonntagabend. Mit einem Spitzenspiel hatte die Partie nichts gemein. Beide Mannschaften spielten sehr fehlerhaft und ohne Risiko. Die Arminen können mit dem Punkt nach zwei intensiven Englischen Wochen leben. Als Lohn erscheint Platz zwei in der Tabelle. Die erste Halbzeit Trainer Kniat hatte sich für dieselbe taktische Grundordnung wie gegen Union Berlin entschieden. Stefano Russo bildete mit den beiden Innenverteidigern eine Dreierkette, sodass die Arminen mit dem Ball in einem 3:4:3-System agierten, gegen den Ball mit einer 5:2:3-Anordnung. Da der Gegner mit ähnlichen Grundformationen spielte, neutralisierten sich beide Mannschaften. Lesen Sie auch: Pokal-Sensation in Bielefeld: Arminia besiegt Union Berlin mit 2:0 Die Arminen starteten gut in die Partie und pressten den Gegner hoch, sodass dieser sich nur mit langen Bällen befreien konnte. Torchancen ergaben sich dadurch jedoch nicht. Wie es gehen kann, zeigten die Gastgeber in der 18. Minute, als ein langer Ball hinter die letzte Kette der Arminen von Stürmer Kaya artistisch abgeschlossen wurde. Die Bielefelder waren zumeist geschlossen hinter dem Ball und gaben dem Gegner keine Räume im letzten Drittel. Die einzige gefährliche Torchance für die Arminia besaß Marius Wörl in der 34. Minute, als er im Strafraum von Isaiah Young glänzend angespielt wurde, aber am Wiesbadener Torwart Stritzel scheiterte. Die zweite Halbzeit Kniat brachte in der Sturmspitze den beweglichen Jeredy Hilterman für André Becker. Dazu agierte Stefano Russo im eigenen Spielaufbau als Sechser vor den beiden Innenverteidigern, um die erste Pressinglinie der Wiesbadener über ein Passdreieck schneller zu überspielen. Doch es dauerte bis zur 88. Spielminute, als der eingewechselte Boujellab mit einem herrlichen Vertikalpass zwei Verteidigungslinien des Gegners überspielte und Hilterman Richtung Wiesbadener Tor schickte. Lesen Sie auch: Pokalkater in Wiesbaden? Das sind die Noten für Arminia Bielefeld Dieser verzog den Ball knapp am rechten Torpfosten vorbei. Beide Mannschaften hatten im gesamten Spiel jeweils eine gefährliche Szene, in der die Tiefe angelaufen und bespielt wurde. Das gut organisierte Spiel gegen den Ball und das mangelnde Risiko im eigenen Ballbesitz bei beiden Mannschaften verhinderten ein besseres und attraktives Spitzenspiel. Die Top 6 der Tabelle Außer gegen Dynamo Dresden haben die Arminen gegen alle Mannschaften aus den Top 6 der Tabelle gespielt. Es wurde kein Spiel verloren, was zeigt, dass sich die Arminen mit den anderen Spitzenmannschaften auf Augenhöhe bewegen. Es fällt auf, dass mit Cottbus ein Aufsteiger die Tabelle anführt. Wer hätte das nach dem ersten Spieltag gedacht? Am Ende der letzten Saison stiegen mit Münster und Ulm sogar zwei Regionalligaaufsteiger in die 2. Bundesliga auf. Es hält sich der Eindruck, dass das spielerische Niveau der dritten Liga in den letzten Jahren gelitten hat. Die Intensität in den Zweikämpfen und die taktische Disziplin sind hingegen hoch. Fazit Es überraschte, dass die Wiesbadener nicht mehr auf Sieg gegen nach zwei Englischen Wochen geschlauchte Arminen spielten. Das spricht sicherlich für die Arminia und ihr gefährliches Umschaltspiel. Lesen Sie auch: Arminia-Trainer Mitch Kniat: &bdquo;Für die Zuschauer kein optimales Spiel“ Am nächsten Samstag kommt es für die Bielefelder zum Duell mit dem Tabellensiebten Viktoria Köln. Boxbesetzung, Tiefe attackieren und Linien überspielen heißen die Zauberwörter für ein erfolgreiches Offensivspiel. Dieses benötigt die Arminia für einen Dreier. Und Mut und Überzeugung wie im Pokal.

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