3. Spieltag

0:0 in Essen – Arminia bleibt ungeschlagen oben dran

Nach dem glorreichen Pokalauftritt muss sich der DSC mit Kampf und etwas Krampf in der Liga behaupten. Das reicht am Ende für ein torloses Remis bei RW Essen.

Arminia-Verteidiger Maximilian Großer wirft sich in den Schuss von Ahmet Arslan. | © IMAGO/Eibner

Gregor Winkler
24.08.2024 | 24.08.2024, 17:47

Essen. Diesmal war es kein Hurra-Fußball in einer K.o.–Runde mit einem Kleinen und einem Großen. Diesmal war es Liga-Alltag, Maloche auf Augenhöhe, Kampf um jeden Punkt. Nicht unbedingt schön, aber lange spannend. Am Ende trennten sich Rot-Weiss Essen und der DSC Arminia Bielefeld vor 18.507 Zuschauern 0:0.

Eine kleine Aufgabe hatte Mitch Kniat den Beobachtern vor dem Anpfiff gestellt. Nach dem erfolgreich praktizierten 4:2:3:1-System gegen Hannover 96 bot der DSC-Trainer mit Corboz, Schreck, Wörl, Kunze und Biankadi erneut fünf Mittelfeldspieler auf. Eine Schablone? Tatsächlich sortierten sich die Bielefelder so wie gegen die Niedersachsen. Der emsige Kaito Mizuta, den viele Beobachter in der ersten Elf sehen, blieb aber zunächst draußen.

Es war keine Minute gespielt, da kam Wörl bereits zum Abschluss, weil Kunze den Ball über rechts gut nach vorne getragen hatte und in der Mitte Biankadi das Leder nicht getroffen hatte. Wörls Schuss aus 12 Metern brachte aber nur eine Ecke ein.

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Anfänglich gute Defensivarbeit wurde zum Vabanquespiel

Danach war erstmal Schluss mit Bielefelder Strafraumszenen. Nur gelegentlich stellten die Arminen noch den rot-weissen Strafraum zu. Überwiegend machten die Essener das Spiel. Damit hatte Coach Kniat gerechnet und bei seinen Akteuren eine gewisse Stressresistenz gegen das hohe Anlaufen und gute Umschalten der Gastgeber gefordert.

Was zuerst nach souveräner Defensivarbeit aussah, wurde zunehmend zum Vabanquespiel, weil eben auch mal Bälle zur Ecke geklärt werden mussten oder Klärungsversuche in einer Kerze endeten, die wieder bei einem Essener landete. Kurz vor der Trinkpause in der 25. Minute steckte RWE-Profi Ramien Safi sauber auf Ahmet Arslan durch, der aber im Abseits stand.

Bielefeld brauchte Entlastung oder zumindest einen genialen Moment, um sich Luft zu verschaffen. In der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit kamen die Ostwestfalen zumindest wieder häufiger in die Nähe des Essener Tores, aber Hereingaben, etwa von Kunze oder Lannert, fanden keinen Abnehmer oder gingen an Freund und Feind vorbei.

Großers langes Bein verhindert Essens Führung

In der 34. Minute eroberte Becker den Ball, legte auf Biankadi ab, der das Spielgerät zwar nicht richtig traf, aber mit seinem Schuss das Außennetz streifte. Immerhin mal wieder ein Strich auf Bielefelds spärlich ausgefüllter Chancenliste. Nach einer RWE-Ecke kamen die Gäste erstmals zu einem Konter, der über Lannert und Wörl bei Corboz im 16er landete, der aber, von einem Essener bedrängt, drüber drosch (40.). Kurz vor der Pause verhinderte Max Großers langes Bein, dass Leonardo Vonic aus vier Metern zum 1:0 einschlenzen konnte. So blieb es beim 0:0 zur Pause.

Die zweite Hälfte begann wie Durchgang eins - mit einer Bielefelder Chance. Becker konnte den Ball im Strafraum nicht richtig festmachen, spitzelte aus der Drehung aber zu Wörl weiter, dessen Schuss geblockt wurde.

Danach lieferten beide Team holprigen Mittelfeldfußball mit zahlreichen Fouls und Ballverlusten - bis zur 60. Minute. Da scheiterten nacheinander Becker, Corboz und Wörl, der den Ball auf die Tor-Takelage setzte, aus dem Gewühl im Strafraum. Fast im Gegenzug folgten zwei gute Essener Möglichkeiten. Ein Hallo-Wach-Impuls?

Sarenren Bazee wird als Erster eingewechselt

Eher ein Strohfeuer. Kniat hatte genug gesehen und brachte in der 67. Abräumer Stefano Russo für Schreck und Offensivmann Noah Sarenren Bazee für Biankadi. Erst zehn Minuten später kamen die erwarteten Hereinnahmen von Mizuta (für Wörl) und Julian Kania (für Becker). Mit Leon Schneider (82. für Felix) schöpfte Kniat sein Kontingent dann aus.

Tore fielen in der Essener Hitze keine mehr. Arminia bleibt durch das torlose Remis auch nach drei Spieltagen unbesiegt und befindet sich in Schlagdistanz zum Spitzenplatz. Am kommenden Samstag gastiert dann der SV Sandhausen in der Bielefelder Schüco-Arena.

Das Spiel zum Nachlesen im Liveticker