„Sein Fuß hat Bundesligaqualität“: Arminia feiert Pokalheld Louis Oppie

Bielefeld. &bdquo;Schöner hätte es nicht laufen können.“ Erschöpft, aber glücklich fasst Louis Oppie in den Katakomben der Schüco-Arena die Gemütslage aller Arminen zusammen. Arminia Bielefeld hat soeben Zweitligist Hannover 96 dank einer bockstarken Leistung hochverdient mit 2:0 geschlagen und aus dem DFB-Pokal gekegelt. Der Linksverteidiger hat daran maßgeblich Anteil. Die &bdquo;Man of the Match“-Trophäe in seinen Händen zeugt davon. &bdquo;Jeder träumt von solchen Abenden. Dass es so gekommen ist, ist umso schöner“, sagt Oppie. Mit seinem Traumtor krönt der 22-Jährige eine unfassbar starke Anfangsphase der Bielefelder und stößt die Tür zur Pokalparty schon früh ganz weit auf. In der 22. Minute hat Oppie links am Sechzehner nach einem Anspiel von Kaito Mizuta etwas Platz, nimmt Maß und jagt den Ball mit seinem starken linken Fuß neben den rechten Pfosten. &bdquo;Ich habe nicht viel nachgedacht, sondern den Raum genutzt, draufgehauen und zum Glück ist er so reingeflogen.“ Bereits in den Minuten vor Oppies Sahnetreffer reißen die Arminen vom Anpfiff weg ein mörderisches Pensum ab. Die Niedersachsen werden früh und mit unheimlicher Intensität angelaufen, mit giftiger Zweikampfführung aus dem Konzept gebracht. Die Konsequenz ist die frühe Führung durch André Becker in der 13. Minute. &bdquo;Wir haben richtig gut losgelegt und hatten ordentliche Ballbesitzphasen. Damit haben sie vielleicht nicht gerechnet. Dann kann es auf der Alm schon mal ekelig werden.“ Oppie steigert sich im Defensivverhalten Keine zehn Minuten nach Beckers erstem Pflichtspieltor für den DSC verwandelt Oppie die Alm mit seinem Hammer endgültig in ein Tollhaus. &bdquo;Wenn man gegen so einen Gegner die Chance bekommt, aus der Distanz abzuziehen, muss man sie nutzen“, sagt der Schütze lapidar. Lobendere Worte findet da schon Trainer Mitch Kniat: &bdquo;Der Junge hat einen super Fuß, der hat Bundesligaqualität.“ Lesen Sie auch: Noten für Arminia Bielefeld: Chapeau vor dieser Mannschaftsleistung! Dass der Außenverteidiger überdurchschnittliche Offensivfähigkeiten besitzt, stellte er schon in der vergangenen Spielzeit unter Beweis. Vier Tore und zwei Vorlagen steuerte er in seiner Premierensaison für Arminia Bielefeld bei. Sorgte damals aber noch der ein oder andere Wackler im Abwehrverhalten für Stirnrunzeln, hat Oppie inzwischen in diesem Bereich deutlich zugelegt. Die rechte Seite der Hannoveraner mit gestandenen Zweitligaspielern wie Sei Muroya und Andreas Voglsammer sieht kaum Land. Oppie hat defensiv alles im Griff und schiebt das Angriffsspiel immer wieder mit an. Die Partie gegen 96 ist dabei keine Eintagsfliege. Bereits beim Auftaktsieg in Cottbus gelingen Oppie Tor und Vorlage, im zähen Spiel gegen Dortmund II gehört er zu den Besseren. Es sind Belege für seine derzeitige Topform und eine positive Entwicklung. &bdquo;Er hat absolut einen Schritt nach vorne gemacht. Er hatte ein paar Anlaufschwierigkeiten, aber jetzt ist er da, wo wir ihn gesehen haben“, erklärt Kniat. Lesen Sie auch: &bdquo;Mal wieder gezeigt, was sie können“: Fan-Stimmen zu Arminias Pokalerfolg im Video Arminia befindet sich derzeit im &bdquo;Flow“ Zu viel Aufhebens um seine Person versucht Oppie trotz der starken Leistungen nicht zu machen. Er verweist wie alle Protagonisten lieber auf die starke Mannschaftsleistung. Tatsächlich überzeugt Arminia am Samstagabend mit einer geschlossenen Teamleistung. Auch in der Phase, in der Hannover den Druck erhöht, lässt der DSC kaum Zwingendes zu. &bdquo;Wir hatten uns darauf eingestellt, dass es auch Phasen gibt, in denen wir gegen einen spielerisch starken Gegner hinterherlaufen. Die Mannschaft hat das überragend angenommen und kein Tor zugelassen“, sagt Oppie. Das Team sei &bdquo;weiter zusammengewachsen“ und befinde sich gerade in einem &bdquo;Flow“. Lesen Sie auch: &bdquo;Intensität war genau richtig“: Stimmen von Arminia Bielefeld zum Pokalspiel Zweifellos gilt das auch für Oppie selbst. Dass er eine Topleistung gegen den Klub abruft, bei dem er fünf Jahre aktiv war, freut ihn besonders. &bdquo;Schöner hätte es nicht laufen können, als vor so einer Kulisse gegen den alten Klub mit so einer Teamleistung zu bestehen.“ Warum es bei Hannover 96 trotz derartiger Fähigkeiten nicht geklappt hat, kann er sich nicht erklären. &bdquo;Das müsste man mal in Hannover erfragen“, sagt er grinsend. &bdquo;Jetzt ist es so gekommen und ich bin bei Arminia superzufrieden.“ Louis Oppie hat derzeit andere Sorgen – oder eher Luxusprobleme. Zum Beispiel, wo er seine individuelle Auszeichnung unterbringt. &bdquo;Die bekommt einen guten Platz. Ich weiß noch nicht genau, wo, aber ich werde etwas finden.“

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