Klos-Nachfolger Becker sucht bei Arminia noch die Bindung

Bielefeld. Nach dem Karriereende von Klublegende Fabian Klos war die Neubesetzung des Sturmzentrums die spannendste Frage dieses Arminia-Transfersommers. Beantwortet hat sie der DSC gleich dreifach. André Becker, Jeredy Hilterman und Julian Kania heißen die neuen Spieler, die sich um den Klos-Platz streiten. Aktuell hat Becker die Nase vorn. Noch. Denn überzeugen konnte der Neuzugang von Viktoria Köln bisher nicht. Becker fehlt die Bindung zu den Mitspielern, häufig hängt der 28-Jährige völlig in der Luft. Die Frage, wie sehr er mit dem Klos-Ersatz leide, beantwortete Trainer Mitch Kniat nach dem jüngsten 1:0-Erfolg über Borussia Dortmund II so: &bdquo;Ich glaube nicht, dass er leidet, ich leide auch nicht. Die Leute messen ihn an Toren. Ich bewerte, was er für die Mannschaft leistet, wie er die Bälle verlängert, wie er sie festmacht, welche Laufwege er einschlägt, ob er den Gegner gut anläuft.“ Und es sei ihm wichtig, ergänzte Kniat, &bdquo;welche Mentalität der Spieler an den Tag legt“. Und die sei top. In der Tat kann man Becker in Sachen Engagement keinen Vorwurf machen. Und &bdquo;ob ein Tor dabei herausspringt, ist manchmal auch ein bisschen vom Glück abhängig“, sagte der Trainer und kündigte an: &bdquo;Ich bin mir sicher, dass das in den nächsten ein, zwei Wochen klappen wird.“ Siegtore fielen ohne Becker Zwei Siege hat der DSC in seinen ersten beiden Partie dieser Drittligasaison mit Becker eingefahren. Jedoch: Als in Cottbus (2:1) und gegen Dortmund II (1:0) jeweils das Siegtor fiel, stand Becker bereits nicht mehr auf dem Platz. Kniat hatte ihn ausgewechselt, einmal gegen Nassim Boujellab (86. Minute) und zuletzt gegen Julian Kania (76.). Der 22 Jahre alte Ex-Nürnberger ist erst seit eineinhalb Wochen beim DSC. Gegen Dortmund II deutete er nach seiner Einwechslung aber an, dass er offenbar keine lange Anlaufzeit benötigt. Kania war in der heißen Schlussphase sofort präsent. &bdquo;Becker ist besser mit dem Rücken zum Tor und in der Luft. Julian kann auch mal tief gehen, ist auf die Flügel ausgewichen und in der Box ein gefährlicher Spieler“, vergleicht DSC-Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel die beiden Akteure. Er ist froh, dass beide seit diesem Sommer bei Arminia sind, denn: &bdquo;Ein großer Konkurrenzkampf ist genau das, was wir haben wollen.“ Und dieser Konkurrenzkampf wäre sogar noch etwas größer, wenn Jeredy Hilterman (26), Neuzugang vom niederländischen Erstligisten Almere City, nicht am Fuß verletzt und noch für ein paar Wochen auf der Ausfallliste zu finden wäre. Julian Kania bietet sich als Alternative an &bdquo;Wir haben jetzt drei Superspieler im Sturm und sind viel variabler als letztes Jahr“, beurteilt Coach Kniat den Dreikampf um die Klos-Position. Vor der Erstrunden-DFB-Pokalpartie an diesem Samstag (18 Uhr, Schüco-Arena) gegen den Zweitliga-Vierten Hannover 96 muss Kniat nun entscheiden, ob er weiter auf Becker setzt oder stattdessen Kania eine erste Bewährungschance von Beginn an geben will. Dass Becker es besser kann, als er bisher gezeigt hat, hat er in der abgelaufenen Saison für die Viktoria bewiesen. In 34 Drittligapartien gelangen ihm zehn Tore, weitere drei Treffer bereitete er vor. Womöglich liegt es ja auch weniger an Becker, als vielmehr an seinen Mitspielern, dass der Neue bisher noch nicht wie erhofft in Erscheinung tritt. Sollten Kaito Mizuta und/oder Marius Wörl gegen die Niedersachsen in die Startelf rutschen, könnte von deren Anspielen beziehungsweise den Lücken, die sie reißen können, womöglich auch Becker profitieren. Schon 23.500 Karten für das Pokalspiel gegen Hannover 96 verkauft Für welche Formation sich Kniat auch entscheiden wird, für den 38-Jährigen ist die Pokalpartie &bdquo;ein Bonusspiel. Wir gehen aber nicht als Underdog rein, sondern wollen mitspielen und gewinnen“, sagte Kniat und erklärte: &bdquo;Ich erwarte eine volle Hütte.“ Es zeichnet sich ab, dass dieser Wunsch in Erfüllung gehen wird. Bis Dienstagmittag waren bereits 23.500 Eintrittskarten verkauft worden. Auch Manager Mutzel rechnet sich durchaus etwas aus: &bdquo;Es muss immer vieles zusammenkommen, aber natürlich wollen wir weiterkommen, auch wenn es gegen Hannover ein dickes Brett ist.“

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