Arminia Bielefeld und die neue Hierarchie im Sturm

Bielefeld. Profis und Verantwortliche des DSC Arminia haben sich einmal kräftig geschüttelt und die jüngste Kritik, die im Anschluss an das 0:2 zum Rückrundenauftakt gegen Energie Cottbus hartnäckig an ihnen haftete, in alle Winde verteilt. &bdquo;Es geht nicht um Genugtuung“, betonte Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel nach dem 4:0-Erfolg am Sonntagabend bei Borussia Dortmund II. Zuvor hatten die Ostwestfalen vier Mal in Folge nicht gewonnen (zwei Pleiten, zwei Remis). Jetzt gelang dem DSC der Turnaround. Mutzel erklärte: &bdquo;Wir haben immer gesagt, dass wir die Spiele richtig einordnen. Das haben wir auch letzte Woche gemacht.“ Außerhalb des Arminia-Kosmos sei ihm die Bewertung der Leistung beim Cottbus-Kick und der Personalentscheidungen von Trainer Mitch Kniat, der auf Mittelfeldspieler Marius Wörl als falsche Neun gesetzt hatte, &bdquo;viel zu wild und negativ“ gewesen. Den überzeugenden Sieg nun gegen die BVB-Bubis nannte der 45-Jährige &bdquo;eine gute Reaktion“. Gegen die Borussia bot Kniat wieder einen echten Mittelstürmer auf. Winter-Neuzugang Roberts Uldrikis fungierte als Zielspieler in der Startelf, Julian Kania saß auf der Bank. André Becker und Jeredy Hilterman wechselten inzwischen auf Leihbasis zu anderen Klubs. Waldhof holt sich Arminia-Stürmer Becker Am Montag hat der DSC den Abschied von Hilterman zum SC Cambuur Leeuwarden bestätigt. Bis zum Saisonende wird der surinamische Nationalspieler (Vertrag beim DSC bis 2027), der im Sommer aus den Niederlanden gekommen war, an den niederländischen Zweitliga-Vierten verliehen. Man habe &bdquo;die gemeinsame Entscheidung getroffen, dass eine Veränderung für Jeredy der beste Rahmen ist, um nach seiner langwierigen Fußverletzung aus dem vergangenen Sommer Spielpraxis in einem für ihn gewohnten Umfeld zu sammeln und wieder zu alter Stärke zu finden“, wird Mutzel in einer Klubmitteilung zitiert. &bdquo;Wir sind von seinen Qualitäten weiterhin überzeugt und werden seine Entwicklung genau verfolgen.“ Jetzt ist auch André Becker verliehen worden. Der DSC gab den Wechsel des Mittelstürmers zum Liga-Konkurrenten Waldhof Mannheim bekannt. Becker, der noch kein Liga-Tor für den DSC erzielt hat und in den Spielen gegen Cottbus und den BVB II nur auf der Tribüne saß, soll bis zum Saisonende bei den &bdquo;Buwe“ Spielpraxis sammeln. Dort kickte er auch schon in der Jugend. &bdquo;Nach Bewertung der Hinserie sind wir zu dem gemeinsamen Entschluss gekommen, dass regelmäßige Spielpraxis für ihn der beste Weg ist, um schnell wieder seine volle Leistungsfähigkeit zu erreichen. Mit seiner professionellen Einstellung, seinem positiven Charakter sowie in einem ihm bekannten Umfeld sind wir überzeugt, dass ihm dies gelingen wird“, wird DSC-Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel in einer Meldung zitiert. Arminia-Sportchef Mutzel über Grodowski: &bdquo;Interessanter Spieler“ Ob potenzielle Zu- oder Abgänge – &bdquo;zu Transfergerüchten werde ich keine Aussage treffen“, sagte Mutzel. Über Joel Grodowski vom Zweitligisten Preußen Münster, der weiterhin als heißer Kandidat für einen Winterwechsel zum DSC gilt und beim Spiel der Preußen am Sonntag bei Hannover 96 nicht zum Aufgebot zählte, ließ sich Mutzel dann aber doch eine Aussage entlocken. &bdquo;Er ist ein interessanter Spieler, mehr kann und will ich dazu nicht sagen“, äußerte der Sportchef lächelnd. Wem am Sonntag nicht nach Lächeln zumute war, war Kania. Erneut drückte der erfolgreichste DSC-Torschütze dieser Saison (sechs Treffer) die Bank. Selbst als Uldrikis ausgewechselt wurde (77.), brachte Kniat nicht Kania, sondern Innenverteidiger Maximilian Großer ins Spiel. Kniat erklärte: &bdquo;Wir brauchten nach hinten raus keine Zielspieler, sondern Power über die Flügel.“ Mit den ebenfalls eingewechselten Daniel Sumbu, Felix Hagmann und Max Lippert habe man &bdquo;die Tiefe attackiert, das war der Schlüssel für die letzten beiden Treffer“. Insbesondere mit der Hereinnahme von Hagmann, der mit Tiefenläufen das 3:0 initiierte und das 4:0 direkt vorbereitete, ging dieser Plan auf. Nutznießer war jeweils der aus einem starken Kollektiv herausragende Wörl, dem die Saisontore Nummer drei und vier gelangen. Viel Lob von Arminia Bielefelds Trainer für Uldrikis Mit Kania &bdquo;bin ich trotzdem zufrieden“, betonte Kniat, wenngleich ihm bewusst sei: &bdquo;Ich denke, der ist genauso sauer wie letzte Woche.“ Sollte Grodowski zum Team dazustoßen, wovon auszugehen ist, wäre der ehemalige Nürnberger Kania in Arminias Stürmer-Hierarchie nur noch die Nummer drei. Für Uldrikis hatte Kniat nur lobende Worte übrig. &bdquo;Er ist ein ähnlicher Typ wie Joel Felix. Er beschäftigt sich mit der Mannschaft, will sofort die Sprache lernen, das gefällt mir.“ Uldrikis höre sich &bdquo;genau an, was wir taktisch vorhaben und von ihm verlangen. Und er fragt nach.“ Mutzel fasste das Startelfdebüt des lettischen Nationalstürmers so zusammen: &bdquo;Er war relativ präsent, seine Laufwege haben dafür gesorgt, dass andere die Tore machen. Und er bleibt ruhig im ersten Drittel. Man konnte erkennen, warum er für uns ein wertvoller Spieler werden kann.“ Uldrikis Tor-Krönung stand nur der Pfosten im Weg (65.). Lesen Sie auch: Arminia Bielefelds Neuzugang: Wo Roberts Uldrikis seine Stärken sieht Mael Corboz (33.), Isaiah Young (46.) und Wörl (74., 84.) hatten indes mehr Abschlussglück. Mutzel: &bdquo;Der Sieg ist ein Zeichen, dass wir uns nicht von oben verabschieden wollen. Die Mannschaft hat gezeigt, dass man mit uns rechnen kann.“

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