„Lügen im Umlauf“: Arminia Bielefelds Trainer stellt sich vor Neuzugang Kania

Bielefeld. Für Julian Kania sind es durchaus turbulente Tage. Am Montag wurde der 22-Jährige als Neuzugang von Arminia Bielefeld vorgestellt. Eine Verpflichtung, die für ungewöhnliche Misstöne sorgte. Konkurrent Dynamo Dresden reagierte verärgert, monierte das Verhalten des Kania-Lagers. Zuvor hatte auch Ex-Trainer Miroslav Klose den Stürmer massiv kritisiert. Angesichts des Rumorens um den Neuzugang stellte sich DSC-Coach Mitch Kniat vor seinen Schützling – und sicherte ihm einen Kaderplatz für das Spiel gegen Dortmund II (Samstag, 16.30 Uhr) zu. Lesen Sie auch: Arminia Bielefeld empfängt Borussia Dortmund II: 20.000 Fans erwartet Aber der Reihe nach. Mitte Juli wurde Kania in Nürnberg ausgemustert und bekam von Cheftrainer Klose gesalzene Worte mit auf den Weg. &bdquo;Ich habe Julian gezeigt, wer seine Konkurrenz ist, was Intensität im Training angeht. Das war mir bei ihm zu wenig. Ich weiß, wo er herkommt und dass er kein NLZ (Nachwuchsleistungszentrum, Anm. d. Red.) durchlaufen hat, aber er muss mir mehr zeigen“, sagte der ehemalige Nationalspieler und WM-Rekordtorjäger gegenüber der &bdquo;Bild“. Lesen Sie auch: Das ist der Kader von Arminia Bielefeld für die Saison 2024/25 Kania wiederum machte deutlich, dass er die Kritik nicht nachvollziehen könne. &bdquo;Eines kann ich garantieren: An meiner Einstellung liegt es ganz sicher nicht.“ DSC-Trainer Kniat stärkt seinem neuen Spieler ebenfalls den Rücken. &bdquo;Ich kann nur das bewerten, was ich gesehen habe. Er ist total fleißig und passt bei uns gut rein. Der erste und auch der zweite Eindruck bei uns ist echt top“, erklärte der 38-Jährige. Die Kritik von Klose, mit dem Kniat die Ausbildung zum Fußballlehrer absolviert hatte, relativierte der Arminia-Trainer. &bdquo;Ich glaube, dass es sich auf ein Training bezog. Ich habe mit Miro Klose telefoniert und er hat mir den Jungen wärmstens empfohlen.“ Arminia Bielefeld baggerte lange an Kania Aus der Empfehlung des Weltmeisters wurde am Montag schließlich eine feste Verpflichtung. Im Werben um den Mittelstürmer mussten sich die Bielefelder gegen einige Konkurrenten durchsetzen. Angesichts von Kanias Torquote in der Regionalliga Bayern – 24 Tore und neun Vorlagen in 31 Spielen – kein Wunder. Unter anderem rechnete sich Dynamo Dresden gute Chancen aus, den Angreifer selbst unter Vertrag zu nehmen. Laut &bdquo;Bild“ soll Kania den Sachsen bereits eine mündliche Zusage gegeben haben, ehe er sich kurzfristig für Arminia entschied. Dresdens Sportchef Thomas Brendel äußerte sich dementsprechend angesäuert. &bdquo;Wir sind davon ausgegangen, dass Julian Kania zu uns wechselt. Denn wir waren uns einig. Dass es jetzt doch nicht so kommt, darüber sind wir maximal enttäuscht.“ Äußerungen, die kein gutes Bild des Spielers zeichnen, und die Arminia-Verantwortlichen dazu veranlassten, der Darstellung entgegenzutreten. &bdquo;Unser Job ist es, das ganze ins richtige Licht zu rücken. Da kommt gerade ganz viel Negatives“, sagte Mitch Kniat. Wie zuvor schon Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel unterstrich der Cheftrainer, dass man mehrere Monate um den Spieler geworben habe. Auch ein persönliches Treffen habe es gegeben. &bdquo;Wenn man den Umfang meines Whatsapp-Verlaufs sehen würde, könnte Julian auch meine Freundin sein. Dass er sich aufgrund von Geld kurzfristig für uns entschieden hat, ist totaler Schwachsinn.“ Kania steht gegen den BVB im Kader Kniat ärgerte sich auch darüber, dass in Medienberichten auch von einem Medizincheck Kanias bei Hansa Rostock die Rede war. &bdquo;Da waren auch ein paar Lügen im Umlauf. Er war nicht in Rostock zum Medizincheck. Das interessiert aber keinen, weil es einfacher ist, auf einen 22-Jährigen draufzuhauen. Das ist auf jeden Fall fehl am Platz“, sagte der Arminia-Trainer und schloss mit einer kleinen Spitze in Richtung der Konkurrenz: &bdquo;Der Junge hat bei der Vereinswahl einen guten Geschmack bewiesen und die richtige Entscheidung getroffen.“ Dass der Spieler sich vom derartigen Wirbel um seine Person ablenken lassen könnte, befürchtet Kniat indes nicht. &bdquo;Er geht damit relativ entspannt um.“ Auch deshalb wird Kania gegen den BVB direkt zum Kader gehören. &bdquo;Er hat in Nürnberg den vollen Trainingsumfang absolviert. Er könnte sofort reinkommen, Leistung bringen und steht natürlich im Kader – ist doch logisch.“ Seinen Neuzugang bezeichnet er als &bdquo;Boxspieler, der sehr kopfballstark ist, aber auch einen guten Abschluss außerhalb des Sechzehners hat. Der Junge kann auch mit der Kugel umgehen, kann den Ball festmachen, ihn ablegen und sofort in die Tiefe gehen.“ Lesen Sie auch: Borussia Dortmund-Ultras bei Heimauftakt von DSC Arminia Bielefeld erwartet Eine zusätzliche Option im Sturm kommt bei Arminia wie gerufen, weil Jeredy Hilterman weiterhin ausfällt. Der 26-Jährige laboriert weiter an Fußproblemen und befindet sich im Rehaprozess. Auf &bdquo;ein oder zwei Wochen“ beziffert Kniat die weitere Ausfallzeit.

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