Unmut über Transfer

Arminia-Chef Mutzel zum Kania-Wechsel: „Waren seit Monaten in Kontakt“

Julian Kania steht seit Montag bei Arminia Bielefeld unter Vertrag. Der Regionalliga-Torschützenkönig kam vom 1. FC Nürnberg zum DSC. Das sorgt bei einem Ligakonkurrenten für Unmut.

Julian Kania (r.) spielte am Wochenende mit Nürnbergs U23 gegen Bayern München II und schoss ein Tor. | © IMAGO/Zink

Gregor Winkler
06.08.2024 | 06.08.2024, 23:29

Bielefeld. Sein Name in Verbindung mit einem möglichen Wechsel zum DSC Arminia Bielefeld stand bereits lange auf der Gerüchte-Liste. Am Montag wurde der Transfer von Julian Kania bestätigt.

Der 22-jährige und 1,93 Meter große Mittelstürmer hatte in der Vorsaison 31 Spiele in der Regionalliga Bayern absolviert und dabei 24 Tore und neun Vorlagen für die U23 des 1. FC Nürnberg gesammelt. Viermal lief er in Zweitligaspielen der „Clubberer“ auf, sechs weitere Male stand er im Kader. Durchsetzen konnte er sich aber nicht.

Nürnberg-Coach Miro Klose hatte sich bei Bild.de deutlich über den Nachwuchskicker geäußert: „Ich habe Julian gezeigt, wer seine Konkurrenz ist, was Intensität im Training angeht. Das war mir bei ihm zu wenig. Ich weiß, wo er herkommt und dass er kein NLZ (Nachwuchsleistungszentrum, Anm. d. Red.) durchlaufen hat, aber er muss mir mehr zeigen.“

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Wechsel und Gerüchte: Unser Transferticker

Dynamo Dresden zeigt sich nach Kania-Wechsel „maximal enttäuscht“

Kania konterte ebenfalls über die Medien: „In den letzten 12 Monaten ging alles sehr schnell für mich. Natürlich muss ich mich an die 2. Liga erst gewöhnen und brauche Zeit. Aber eines kann ich garantieren: An meiner Einstellung liegt es ganz sicher nicht“, sagte der Spieler, an dem auch Hansa Rostock und Dynamo Dresden interessiert gewesen sein sollen.

Laut „Bild“ war sich Dynamo bereits mit dem jungen Stürmer einig. Es soll eine mündliche Zusage gegeben haben. Dresdens Sportgeschäftsführer Thomas Brendel erklärte: „Wir sind davon ausgegangen, dass Julian Kania zu uns wechselt. Denn wir waren uns einig. Dass es jetzt doch nicht so kommt, darüber sind wir maximal enttäuscht.“

Für DSC-Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel geben die Medienberichte Anlass, Aufklärung zu betreiben: „Wir waren schon lange an diesem Spieler interessiert und auch schon seit mehreren Monaten mit ihm in Kontakt“, sagte er. Es habe bereits vor drei Monaten ein persönliches Treffen zwischen Coach Kniat, Mutzel und dem Spieler gegeben. Seitdem habe Kania „richtig Bock“ auf Arminia.

Arminia war jederzeit Kanias erste Wahl

Weil Kanias sportliche Situation in Nürnberg aber zunächst ungewiss war, kam es nicht schon früher zum Transfer. Als der Wechsel dann möglich wurde, sei Arminia jederzeit erste Wahl gewesen. Kanias Berater hatte sich zuvor zu den Rostock-Gerüchten geäußert. Es habe, anders als berichtet, keinen Medizincheck dort gegeben: „Wir haben mal telefoniert, nur Zahlen ausgetauscht. Wir waren in Rostock nie vor Ort.“

Für den Wechsel nach Bielefeld soll, so wird berichtet, eine Ablöse im niedrigen bis mittleren sechsstelligen Bereich fällig werden. Kania, der in Nürnberg noch einen Vertrag bis 2026 hatte, ist eine weitere Alternative für die vorderste Reihe, wo Kniat damit die Qual der Wahl bekommt.

Zugang Jeredy Hilterman ist aktuell noch verletzt und lief noch nicht auf. André Becker hatte sich in den Testspielen zunächst einen Stammplatz gesichert, war im ersten Spiel in Cottbus aber kaum auffällig geworden. Mit dem A-Jugendspieler Henrik Koch hat der DSC bereits drei gelernte Mittelstürmer in seinen Reihen.

Mit Tor-Quote auf sich aufmerksam gemacht

„Mit Julian erhöhen wir nochmal unsere Optionen und Variabilität in der Offensive. Er ist ein sehr talentierter Mittelstürmer, der durch eine starke Regionalliga-Saison mit einer beeindruckenden Tor-Quote auf sich aufmerksam gemacht hat“, sagte Sportgeschäftsführer Mutzel. „Ich freue mich einfach darauf, dass es in Bielefeld losgeht, ich meine Mannschaftskollegen kennenlernen kann und direkt am Wochenende mein erstes Heimspiel vor unseren Fans ansteht“, wurde Kania in einer Mitteilung des Vereins zitiert.