Eine Eins mit Sternchen von Arminia für den ehemaligen Sportlehrer Charly

Kiens. In Deutschland ist Arminia Bielefeld ein Drittligist. Einer mit Geschichte zwar und einem der bekannteren Namen, aber wenn der DSC außerhalb Ostwestfalens auftritt, nimmt der Glamour-Faktor schon merklich ab. In Italien, speziell in der Südtiroler Idylle rund um den Gipfel des Kronplatz, sieht das ganz anders aus. Wenn die Profis aus OWL hier ihr Trainingslager aufschlagen, sind sie eine Attraktion. Man heißt sich herzlich willkommen und drückt die besten Wünsche aus, wie die Chefin des Tourismusvereins Kiens, Maria Theresia Gruber, die bei der offiziellen Pressekonferenz sagte: &bdquo;Wir hoffen, dass wir dem gesamten Team wieder die notwendigen professionellen und qualitativ guten Bedingungen geschaffen haben, damit das Trainingslager zum Erfolg wird und auch ein Grundstein zum Wiederaufstieg in die 2. deutsche Bundesliga gelegt wird.“ DSC-Coach Mitch Kniat nahm die Vorlage auf: &bdquo;Im vergangenen Jahr wurde das Trainingslager schon mit einer Eins bewertet, in diesem Jahr ist es eine Eins mit Sternchen. Mit dem Druck des Aufstiegs, den Sie uns gerade gegeben haben, können wir auf jeden Fall umgehen“, meinte er grinsend. Der Platz sei nochmal besser als vor zwölf Monaten. Wenn Arminia trainiert, ist Charly auch dabei Und an dieser Stelle kommt Karl &bdquo;Charly“ Wierer ins Spiel. Der Ostwestfale würde ihn ein Südtiroler Original nennen - und das ist er auch. Charly engagiert sich. Für seine Region und für den Fußball und damit auch für den DSC Arminia Bielefeld. Der pensionierte Sportlehrer ist, nach eigenen Angaben, &bdquo;Mitte 60“. Früher war er Fußballtrainer im ASV Kiens. Inzwischen sitzt er im Vorstand des Fußballverbands Südtirol. Zu schade, beim Training des DSC in der Hütte am Trainingsplatz zu stehen und Getränke und Snacks zu verteilen, ist sich Wierer aber überhaupt nicht. In der Woche, in der die Arminia auf &bdquo;seinem“ Platz trainiert, ist Charly auch dabei. Schließlich hat Kiens und die Region Kronplatz die prestigeträchtige Verbindung zum deutschen Profiklub auch ein bisschen ihm zu verdanken. &bdquo;Ich habe auch Eventmanagement gemacht“, sagt er. &bdquo;Es hat Überzeugungsarbeit gebraucht“, erinnert sich der Funktionär an die erste Auflage des Trainingslagers im vergangenen Jahr. &bdquo;Aber dann waren alle hier sehr positiv überrascht.“ Seit dem 26. Mai den Platz hergerichtet Also gab es - bekanntermaßen - eine Fortsetzung der Kooperation. Und Karl Wierer musste wieder ranklotzen. Nach Ende der Saison am 26. Mai nahmen sie den Sportplatz in Angriff. &bdquo;Die Gemeinde hat investiert, aber wir hatten viele Ehrenamtliche, die mit angepackt haben. Lois Mutschlechner, der Verantwortliche für das Sportgelände, und Arnold Kranebitter, der Platzwart. Auch viele Jugendspieler haben mitgeholfen“, zählt Wierer auf. Die Fäden liefen bei ihm zusammen. Der Rasen wurde in einen perfekten Zustand versetzt. Und ein neuer Stabgitterzaun nebst mächtigem Fundament eingesetzt. &bdquo;Was alles rund herum läuft, wenn so ein Profiklub kommt, ist den Leuten hier erst bewusst geworden, als Arminia zum ersten Mal da war“, sagt der Südtiroler. Die Anwesenheit der Bielefelder, die sich natürlich nicht verstecken, sondern auch Termine in der Region wahrnehmen und mit der Fußballschule die Kinder des Pustertals begeistern, kurbelt den Tourismus an. Der FC Südtirol, der Vorzeigeklub der Region, habe vielleicht 4.000 Zuschauer, rechnet Wierer vor. Kein Vergleich zu der Wucht eines Drittligsiten aus Deutschland, der bei Heimspielen über 18.000 Fans im Schnitt hat. Eine Win-Win-Situation &bdquo;Brauchst du noch was?“ Wierer ist schon wieder in Bewegung. Dank ihm fühlen sich die Bielefelder Profis in Kiens pudelwohl - und werden wiederkommen. Die Zusammenarbeit wurde bekanntlich zunächst auf zwei Jahre festgezurrt. Eine Win-Win-Situation - möglich unter anderem auch dadurch, dass es in Kiens das Südtiroler Original Charly gibt.

Meistgelesen