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Trauer um Arminia-Legende: Gerd Roggensack ist tot

Als „Zick-Zack-Roggensack“ spielte sich der trickreiche Außenstürmer in die Herzen der DSC-Fans. Am Mittwoch verstarb Roggensack im Alter von 82 Jahren.

Der doppelte Gerd: Arminia Bielefelds Gerd Roggensack (r.) und Gerd Peehs von Borussia Dortmund beim Shakehands. | © imago/WEREK

17.04.2024 | 17.04.2024, 17:54

Bielefeld. Arminia Bielefeld trauert um Gerd Roggensack. Die DSC-Legende verstarb am Mittwochmorgen nach langer schwerer Krankheit im Kreise seiner Angehörigen. Das teilte seine Familie mit. Der ehemalige Profi, den die Arminia-Fans als „Zick-Zack-Roggensack“ verehrten, wurde 82 Jahre alt. Der DSC erklärte auf der Pressekonferenz vor dem Sandhausen-Spiel, die Nachricht mit „Bestürzung“ zur Kenntnis genommen zu haben und sprach von einem „großen Verlust“.

„Natürlich war ich schockiert vom plötzlichen Tod von Gerd Roggensack“, sagte Arminia-Ehrenpräsident Hans-Jürgen Laufer. „Gerade durch das Aufblühen der Traditionsmannschaft war er als verdienter Spieler mehr in den Vordergrund gerückt. Er war Teil der Arminia-Familie und wir werden ihn sehr vermissen.“

Teil dieser Familie wurde Roggensack 1963, als er nach Stationen beim VfJ Paderborn und Borussia Dortmund, wo er mit zwei Treffern in elf Spielen zumindest einen kleinen Anteil am Gewinn der deutschen Meisterschaft hatte, nach Bielefeld wechselte. Eine Entscheidung, die sein Leben nachhaltig verändern sollte. „Mein Herz schlägt heute noch für diesen Verein“, sagte Roggensack 2023 im Gespräch mit dieser Redaktion.

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Roggensack war auch Cheftrainer bei Arminia

Bei Arminia spielte er sich auf Anhieb in die Herzen der Anhänger. Mit seinem quirligen und trickreichen Spiel erarbeitete sich der Außenbahnspieler, der stets auf der rechten Seite agierte, einen herausragenden Ruf. „Zick-Zack-Roggensack“ schallte es auf der Alm, wenn der Angreifer mal wieder einen seiner Gegenspieler im Eins-gegen-eins hatte stehen lassen.

1967 folgte ein einjähriges Intermezzo beim 1. FC Kaiserslautern. Für die „Roten Teufel“ bestritt Roggensack 32 Spiele und erzielte zehn Tore. In der Folge schnupperte er auch an der Nationalmannschaft, kam aber über zwei Einladungen zu Lehrgängen nicht hinaus.

Nach seiner Rückkehr zu den Ostwestfalen schloss sich das Arminia-Kapitel 1972 endgültig. 226 Partien und 70 Tore im schwarz-weiß-blauen Trikot standen für Roggensack schlussendlich zu Buche. Beim DJK Gütersloh und im Anschluss beim FC Stukenbrock ließ er seine aktive Karriere ausklingen.

Seine Trainerlaufbahn charakterisiert Roggensack später als „Tingelei durch Deutschland. Ich betreute Teams, die fast immer um den Klassenerhalt spielten.“ Pokalerfolge feierte er 1990 mit dem 1. FC Kaiserslautern (Halbfinale) und 1995 mit dem Zweitligisten VfL Wolfsburg, der im Finale Borussia Mönchengladbach 0:3 unterlag. Und auch in Bielefeld war Roggensack als Coach aktiv. Von 1984 bis 1986 sogar als Cheftrainer. „Meine schönste Zeit als Trainer habe ich bei Arminia Bielefeld erlebt“, sagte Roggensack dieser Redaktion. „Vor allen Dingen als Assistenz- und Jugendtrainer.“