Es ging ja um viel Geld. Der Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals könnte für eine Trendwende im Portemonnaie des DSC sorgen. Dazu war ein Sieg gegen eine der letzten ungeschlagenen Mannschaften im Jahr 2024 nötig. Der Lostopfgott hatte uns die Bezirkssportanlagennutzer aus der zweiten Stadt des Westfälischen Friedens neben Osnabrück zugedacht. Ausgerechnet Preußen Münster - oder Telgte West. Die, die eine Fanfreundschaft mit Bochum pflegen, und das sicherlich nur, um uns zu ärgern. Und spätestens nach Bekanntgabe der nächtlichen Eskapaden unseres „Ansgar“ Mizuta war es schon vorbei mit der möglichen, nötigen ruhigen Vorbereitung auf das Spiel. Und dann entwickelte sich dieses Spiel.
Es war schlecht. Überwiegend jedenfalls. Und ohne die beiden Quasi-Eigentore wären wir vielleicht immer noch da. Und wenn es etwas Gutes festzuhalten gibt, dann die Tatsache, dass immerhin vier verschiedene Spieler wenigstens vom Punkt ins Tor getroffen haben.
Der fünfte, der es wirklich gut hätte brauchen können, war Mael Corboz, der in den 90 Minuten zuvor mit reichlich ungenauen Pässen und zwei deutlich unplatzierten Schüssen auffiel. Er macht ja wirklich viel, aber irgendwie fehlt die Bindung zu seinen Mitspielern. Unser Fanklubmitglied Uli meinte dazu nur sarkastisch, wir mögen ihm noch Zeit geben. Ich hoffe doch, es war sarkastisch gemeint.
Wichtig, das Gefühl des Siegens mitzunehmen
Und dennoch fühlte sich dieses Spiel im Nachgang irgendwie gut an. Für mich nicht nur, weil es gegen unsere ungeliebten Rivalen ging, sondern weil die Mannschaft sich weiterhin als Einheit präsentiert. Sie kämpfen und laufen weiter, auch wenn so viel nicht funktioniert. Und gerade vor den jetzt folgenden Spielen war es umso wichtiger, dieses schöne Gefühl des Siegens mitzunehmen. Die Option auf eine weitere Einnahme aus dem Finale nebst Einzug in die DFB-Pokalhauptrunde freut vor allem unsere Finanzabteilung. Und wir wollen ja schließlich endlich mal nach Berlin!
Die Stimmung war natürlich stark von dem vollen Gastbereich geprägt, aus dem vollen L aus Süd- und Westtribüne kam immer wieder diese alte pure Stimmung, die an das Spiel angelegt war. Dennoch fehlte natürlich der Support der Ultras, die wohl aufgrund eines Hauptsponsors des Westfalenpokals dem Wettbewerb fernbleiben beziehungsweise nur anwesend sind. Nebenbei sei erwähnt, dass dieser Sponsor auch bei uns langjährig angebunden ist.
Unangenehm aufgefallen ist mir übrigens, dass Teile des Gästeanhangs deutlich feindselig unterwegs waren. Mögen wir es ihnen nachsehen, denn ihr Höhenflug, auch in der Liga, wird enden. Und während wir in ein oder zwei Jahren wieder in Liga zwei unterwegs sein werden, kann es dort passieren, dass das Projekt Stadionneu- oder umbau nach Vorbild des Paderborner Parkhauses doch noch lange nicht umgesetzt wird. Und somit müssen die Armen weiterhin mit den Kapriolen des Wetters und auf den schiefen, schlammigen Kieselrotstufen klarkommen.
Nach den Tauben aus Telgte kommen die Zebras
Ostern geht es weiter. Die nächsten Tiere haben sich angekündigt, nach den Tauben aus Telgte kommen die Zebras aus dem Zoo in Duisburg. Und in diesem Spiel, vor wohl ähnlich vielen Auswärtsgästen, geht es um noch viel mehr. Es geht um die Vermeidung des Abstiegs aus der eh schon recht bedeutungslosen Drittklassigkeit in die Regionalität der vierten Liga. Das will hier keiner. Das darf nicht und niemals sein.
Wir gehören auf einen einstelligen Platz in der zweiten Liga, gerne Platz drei, um in der Relegation zusätzlich Geld einnehmen zu können. Gewinnen in der Relegation ist eh unmöglich mit dem Arminia-A auf der Brust. Dann vielleicht doch lieber Erster werden.
Euer Armine von der Süd!