Viel Aufwand, null Ertrag: Arminia Bielefeld verzweifelt am Chancenwucher

Mannheim. &bdquo;Es ist wie so oft im Fußball. Wenn du vorne kein Tor machst, bekommst du es hinten.“ Mit einer Weisheit, die so alt ist wie das Spiel selbst, beschrieb Arminia-Trainer Mitch Kniat treffend die unfassbar bittere 0:1-Niederlage bei Waldhof Mannheim. Im Kellerduell hatte der DSC vieles richtig gemacht - mit einer entscheidenden Ausnahme. Im Torabschluss präsentierten sich die Arminen schlicht ungenügend. Die Quittung: Eine vermeidbare Pleite. Statt einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt zu gehen, verschärfte sich die Tabellensituation für die Bielefelder erneut. &bdquo;Es ist bitter und frustrierend“, sagte Mael Corboz und gab Einblick in die Gemütslage der Arminen. Sie war nur allzu nachvollziehbar. In Mannheim stand das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag bei Arminia mal wieder im grotesken Missverhältnis. Mit einer verheerenden Mischung aus Pech und Unvermögen vergab der DSC eine Reihe bester Gelegenheiten. &bdquo;Wir haben immer wieder Chancen kreiert, die leider nicht in Tore umgemünzt wurden. Den Schuh müssen wir uns anziehen“, sagte Coach Kniat. &bdquo;Es ist ein Spiegelbild unserer Saison. Wir benötigen sehr viele Torchancen, ehe etwas Zählbares dabei herauskommt.“ Zum Ärger über das Ergebnis mischte sich bei den Bielefeldern deshalb der Ärger über den eigenen Chancenwucher. &bdquo;Die Niederlage haben wir uns selbst zuzuschreiben. Wir haben das Spiel im Griff, sind klar die bessere Mannschaft und haben sieben oder acht hundertprozentige Torchancen“, schimpfte Sam Schreck. Der 25-Jährige hatte nach knapp einer Viertelstunde die beste Chance der Gäste. Doch er brachte den Ball nach Zuspiel von Fabian Klos freistehend aus kurzer Distanz nicht einmal auf das Tor. Ein kläglicher Abschluss des noch torlosen Mittelfeldspielers. &bdquo;Ich hätte ihn auf jeden Fall machen müssen“, räumte er ein. &bdquo;Ich treffe den Ball nicht richtig und rutsche ein bisschen weg - sehr unglücklich.“ Arminia liefert &bdquo;Spiel auf ein Tor“ Schrecks Mega-Chance war eine sehr gute Gelegenheit von Merveille Biankadi vorausgegangen. Der kam in der 11. Minute mit seinem Schuss aber nicht an Keeper Omer Hanin vorbei. &bdquo;Es ist sehr bitter. Nach 20 Minuten hätten wir schon den Deckel draufmachen können“, klagte Kniat. Arminia machte in Mannheim das Spiel, das Tor der Waldhof. Die bis Mitte der ersten Halbzeit vollkommen indisponiert agierenden Gastgeber nutzten eine ihrer wenigen Torchancen und gingen durch Samuel Abifade äußerst schmeichelhaft in Führung. Dass in der Entstehung ein Foul an Christopher Lannert nicht geahndet wurde, passte ins Bild. In der Folge verpassten Louis Oppie und Maximilian Großer aussichtsreiche Möglichkeiten auf den Ausgleich. Corboz schweißte zudem einen Schuss aus 25 Metern an den linken Pfosten. &bdquo;Ich treffe den Ball gut, aber er geht nicht rein - so Spiele gibt es halt“, sagte der 29-Jährige. Da nach der Pause auch Nassim Boujellab einen Ball an das Aluminium setzte und eine weitere gute Chance ausließ, stand unter dem Strich eine Niederlage gegen einen Gegner, der außer kämpferischen Tugenden kaum etwas zum Spiel beizutragen wusste. Wie diese Partie verloren gehen konnte, wusste sich bei Arminia so recht niemand zu erklären. &bdquo;Das weiß ich auch nicht. Wir stehen mit leeren Händen da. Das ist eine Scheißsituation“, erklärte Cheftrainer Kniat. &bdquo;Es war über 90 Minuten mehr oder weniger ein Spiel auf ein Tor.“ Der 38-Jährige wollte deshalb nicht den Stab über sein Team brechen. &bdquo;Es bringt nichts, auf die Mannschaft einzuschlagen, weil es ein sehr gutes Spiel war.“ Ähnlich sah es Mittelfeldspieler Corboz: &bdquo;Wir wissen, dass der Prozess gerade stimmt. Es war eigentlich ein gutes Spiel.“ Der Druck auf Arminia steigt wieder Nichtsdestotrotz kostete das eigene Unvermögen die Arminen eine einigermaßen komfortable Tabellensituation. Die Lage im Keller der 3. Liga verschärfte sich wieder deutlich. Mannheim auf dem ersten Abstiegsplatz lauert mit nur noch zwei Zählern Rückstand. Und auch die Verfolger aus Lübeck und Duisburg konnten ihre Spiele am Wochenende gewinnen. Der MSV ist für Arminia am Ostersonntag (19.30 Uhr) der nächste Gegner in der Liga. Wieder ein Sechs-Punkte-Spiel. Wieder hoher Druck. DSC-Profi Corboz sieht es gelassen. &bdquo;Der Druck wäre gegen Duisburg ohnehin da gewesen und ist in so einer Situation auch normal. Wir müssen damit umgehen und haben in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass wir das können.“

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