
Freiburg. Der Druck auf Arminia-Trainer Mitch Kniat und seiner Mannschaft hätte vor dem Auswärtsspiel bei der zweiten Mannschaft des SC Freiburg nicht größer sein können. Klar war, dass nur ein Sieg beim Tabellenletzten dem in der Kritik stehenden Coach weiterhelfen würden. Eine Niederlage wiederum hätte wohl Kniats Aus bedeutet. Gedankenspiele, die am Samstagabend Makulatur waren. Die Arminen hielten dem Druck stand und bezwangen die Freiburger vor 1.965 Zuschauern im Dreisamstadion mit 3:0 (1:0). Es war der erste Sieg nach zuvor fünf Pleiten in Serie.
Seine Startformation veränderte der 38-jährige Cheftrainer im Vergleich zum Köln-Spiel auf drei Positionen. Gerrit Gohlke ersetzte Leon Schneider in der Innenverteidigung. Im Mittelfeld rückte Sam Schreck für Nassim Boujellab in die erste Elf, zudem spielte Nicklas Shipnoski anstelle von Thaddäus Momuluh.
Im Breisgau waren die Arminen direkt hellwach. Keine zehn Sekunden waren gespielt, ehe Shipnoski SC-Keeper Benjamin Uphoff nach einer eigenwilligen Anstoßvariante der Hausherren aggressiv anlief. Der geblockte Abschlag trudelte nur knapp am Freiburger Tor vorbei. In der Folge hatte dann zwar der Sportclub leichte Vorteile, ohne sich aber zwingende Torgelegenheiten herauszuspielen.
Klos bricht den Bann
Gefahr entwickelte nur Arminia. Eine Flanke von Kaito Mizuta köpfte Shipnoski aus kurzer Distanz am rechten Pfosten vorbei (14.). Wenig später scheiterte der 26-Jährige mit seinem Flachschuss an Uphoff (20.). Wie schon so oft während seiner Zeit in Bielefeld war es einmal mehr an Fabian Klos, den wichtigen Führungstreffer zu erzielen. Nach einem Fehlpass von Serge Müller vollendete der Kapitän eine schöne Koproduktion mit Mizuta aus kurzer Distanz zum 1:0 für den DSC (22.). Das erste Arminia-Tor aus dem Spiel heraus nach 537 Minuten.
Der Bann war gebrochen, doch einen entscheidenden Schub konnte das den Arminen nicht verleihen. Beiden Mannschaften war anzumerken, dass sie die schlechtesten der bisherige Rückrunde waren. Freiburg hatte mehr vom Ball, kam aber weiter zu keiner zwingenden Chance. Auf der Gegenseite war der Kopfball von Klos kein Problem für Uphoff (36.).
Doch je näher die Halbzeit rückte, desto mehr kamen die Hausherren auf. Arminia konnte sich kaum noch befreien und wäre beinahe bestraft worden. Einen Eckball von Mika Baur verlängerte am kurzen Pfosten Philip Fahrner per Kopf auf den einlaufenden Maximilian Breunig, der es – irritiert von Louis Oppie – fertigbrachte, den Ball aus kürzester Distanz am Tor vorbeizudrücken – Glück für Arminia. Mit einer knappen 1:0-Führung ging es in die Halbzeit.
Biankadi erhöht - Lang fliegt
Auch mit dem Seitenwechsel änderte sich das Bild zunächst nicht. Der Sportclub spielte und Arminia hatte in der Defensive große Mühe. Ecke um Ecke segelte zu Beginn des zweiten Durchgangs in den DSC-Strafraum. Doch die Arminen überstanden auch diese Phase und hatten ihrerseits die Chance auf das 2:0. Ein langer Ball von Kersken erreichte Shipnoski, der den Ball aus spitzem Winkel am linken Pfosten vorbeischoss (56.).
Kniat sah nach knapp einer Stunde dennoch die Zeit gekommen, personelle Veränderungen vorzunehmen. Für Mizuta und den angeschlagenen Klos kamen Thaddäus Momuluh und Manuel Wintzheimer in die Partie. Wechsel, die sich sofort auszahlen sollten. Wintzheimer eroberte den Ball von Joel Bichsel und Momuluh schickte Merveille Biankadi auf die Reise. Der Mittelfeldspieler behielt vor Uphoff die Nerven und erzielte das 2:0 für den DSC (60.).
Für die Freiburger sollte es fünf Minuten später sogar noch schlimmer kommen. Wieder war es Biankadi, der in der eigenen Hälfte Tempo aufnahm und von Niklas Lang kurz hinter der Mittellinie rüde umgesenst wurde. Da Lang zudem letzter Mann war und durch das Foul einen glasklaren Konter der Arminen verhinderte, zeigte Schiedsrichter Jarmo Wienefeld ohne zu zögern die Rote Karte.
Großer entscheidet das Spiel
Der Widerstand der Gastgeber war nun gebrochen und die Ostwestfalen spielten befreiter auf. Bei einem Abschluss des auffälligen Momuluh war Uphoff zur Stelle (69.). In der 76. Minute war der Schlussmann dann machtlos. Einen Eckball von Oppie köpfte Maximilian Großer am kurzen Pfosten zum 3:0 in die Maschen. Die endgültige Entscheidung zugunsten der Bielefelder, die in der Folge nichts mehr anbrennen ließen und ihre ersten Punkte in der Rückrunde feierten.
Durch den Sieg verschafft sich der DSC ein wenig Luft im Tabellenkeller. Auch die Debatten um Trainer Kniat dürften – zumindest vorerst – verstummen. Doch schon am kommenden Samstag (16.30 Uhr) muss Arminia nachlegen. Dann ist die SpVgg Unterhaching in Bielefeld zu Gast.
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