
Bielefeld. Noch Ende Dezember war der Kader von Arminia Bielefeld im Spiel gegen Dynamo Dresden (0:2) auf Kante genäht. Aufgrund von Verletzungen und der Sperre von Verteidiger Maximilian Großer war Trainer Mitch Kniat dazu gezwungen, den Kader mit Spielern aus der U19 aufzufüllen. Knapp einen Monat später hat sich die Situation vor dem Derby gegen Preußen Münster am Sonntag (13.30 Uhr) gänzlich geändert. Insbesondere im Mittelfeld, aber auch der Offensive kann Kniat aus einem personellen Überangebot auswählen.
Neben der Rückkehr von verletzten Spielern wie etwa Nassim Boujellab und Kaito Mizuta wurde der Kader in der Zentrale mit Mael Corboz namhaft verstärkt. In der Offensive ist Thaddäus Momuluh eine weitere Alternative beim DSC. Ob die beiden Neuzugänge bereits gegen Münster zur Startformation gehören, ließ sich der Arminia-Trainer auf der Pressekonferenz wie gewohnt nicht entlocken.
„Ob einer aufläuft oder beide oder keiner, das verrate ich wie immer nicht“, sagte er. „Der Eindruck von beiden ist aber sehr positiv. Sie haben sich gut eingelebt.“ Obwohl sich Kniat zurückhaltend gibt, dürfte sich aber vor allem Corboz berechtigte Hoffnungen auf einen Platz in der Startelf machen. Immerhin absolvierte der 29-Jährige als Kapitän des SC Verl eine bärenstarke Hinrunde, steht zudem voll im Saft. Das betonte auch Kniat zuletzt mehrfach und lobte auch am Donnerstag: „Er reißt das Spiel schon an sich und ist eine Führungspersönlichkeit.“
Viele Alternativen im Arminia-Mittelfeld
Sollte Corboz seinen angestammten Platz in der Mittelfeldzentrale einnehmen, wird der DSC-Trainer einige schwierige Personalentscheidungen treffen müssen. Marius Wörl und Sam Schreck, der im Test gegen Fortuna Düsseldorf (2:2) von Kniat als rechter Schienenspieler gebracht wurde, sind ebenfalls Kandidaten für diese Position. Für den offensiveren Part kommen Mizuta, Boujellab und Merveille Biankadi infrage.
Auf der Außenbahn im Angriff erhöht Momuluh den Konkurrenzkampf. Nicklas Shipnoski, Leandro Putaro, Aygün Yildirim und Manuel Wintzheimer, der auf dem Flügel zum Ende der Hinrunde ordentliche Spiele zeigte, wollen ebenfalls zu ersten Elf gehören. Anders als Corboz ist Momuluh allerdings nicht zwangsläufig ein Startelfkandidat. Aufgrund fehlender Wettkampfpraxis ist ein Einsatz als Joker wahrscheinlicher.
Kniat lässt auch Systemfrage offen
„Ich bin froh, mehr Alternativen zu haben, weil wir auf Spielsituationen reagieren können“, erklärte Kniat. „Härtefälle wird es immer geben.“ Mit Blick auf die anstehende englische Woche ergänzte er: „Ich als Trainer muss die Mannschaft im Griff haben und ihr beibringen, dass wir zum Start direkt drei Spiele in sechs Tagen haben. Ein Spieler, der gegen Münster nicht spielt, sitzt nicht die gesamte Rückrunde auf der Bank oder der Tribüne.“
Ebenso wie auf die Personalfrage vermied Kniat auch auf die Frage nach dem Spielsystem eine konkrete Antwort. Ob der DSC mit Dreier- oder Viererabwehrkette spielt, wird sich erst am Sonntag zeigen. Kniat, der gegen Münster noch einmal auf den gesperrten Großer verzichten muss, sagte nur so viel: „Wir wollten flexibel sein, weil sich viele Mannschaften gut auf uns eingestellt haben. Wir beherrschen beide Systeme und können während der Partie wechseln, sollte eins nicht funktionieren. Die Jungs haben das super angenommen.“