3. Liga

1:1 gegen Sandhausen: Arminias Powerplay wird nicht belohnt

Gegen den Mitabsteiger aus der Kurpfalz ist der DSC am Ende dem Heimsieg ganz nahe. Doch Nicklas Shipnoski trifft mit dem Schlusspfiff nur die Querlatte.

Arminia Bielefelds Aygün Yildirim (r.) duelliert sich mit dem Sandhäuser Christoph Ehlich. | © Oliver Krato

Gregor Winkler
11.11.2023 | 12.11.2023, 10:02

Bielefeld. Eine beherzte Schlussoffensive wurde nicht belohnt. Der DSC Arminia Bielefeld kam gegen den SV Sandhausen trotz Chancenplus nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus.

DSC-Coach Mitch Kniat hatte sein Team im Vergleich zum Spiel gegen Rot-Weiss Essen auf zwei Positionen verändert. Auf der linken Seite rückte Kaito Mizuta ins Mittelfeld und Aygün Yildirim besetzte die linke Angriffsseite. Merville Biankadi kehrte auf die Bank zurück und Nassim Boujellab fehlte mit einer Oberschenkelverletzung ganz im Kader. Beide hatten gegen Essen begonnen.

Mizuta war am ersten Lebenszeichen der Bielefelder beteiligt, als er einen Ball, den Sam Schreck von der rechten Seite flach rein gebracht hatte, zentral aufnahm, seinen Sprint in den Strafraum aber nur mit einem Schuss ans Außennetz abschloss (5.). Besser, wenngleich nicht erfolgreicher, machten es die Gäste nach einer kurz gespielten Ecke in der 7. Minute. Sebastian Stolze kam im Rücken der Abwehr zum Schuss, den Louis Oppie auf der Linie klärte.

Mit Vorspung in die Pause

Als der Eindruck aufkam, dass Sandhausen das Spiel etwas mehr im Griff hatte, schlug die Arminia zu. Der quirlige Mizuta tanzte an der linken 16-Meter-Linie seinen Gegenspieler mit einem einfachen Haken aus. Die Flanke des Japaners fand Fabian Klos, der trotz leichter Rücklage mit dem Kopf zum 1:0 verwandelte – so einfach wie effektiv. Im folgenden Spielabschnitt war der DSC dem zweiten Treffer näher als die Gäste dem Ausgleich. Mizuta setzte seine Show mit einem Strahl aus 18 Metern fort, der aber Beute des Ex-Arminen im Tor des SVS, Nikolai Rehnen, wurde. Zuvor hatte Christopher Lannert von der linken Seite einen langen Ball vor den Sechzehner geschlagen, den Klos per Kopf auf Mizuta abgelegt hatte.

Die Gäste blieben weitgehend ungefährlich, bis Top-Stürmer Rouwen Hennings in der 38. Minute nach einer guten Umschaltaktion auf 16 Metern mutterseelenallein zum Schuss kam. Der Ball wäre genau am rechten Pfosten eingeschlagen, doch DSC-Keeper Joans Kersken hechtete rechtzeitig und entschärfte die bis dahin beste Sandhausener Möglichkeit.

Doch die Gäste waren wieder im Spiel. Kurz vor der Pause musste der Bielefelder Schlussmann noch einmal in höchster Not klären, als Hennings diagonal auf Otto gespielt hatte, der Maximilian Großer bereits enteilt war. Doch der Bielefelder Keeper kam im richtigen Moment aus dem Tor und grätschte den Ball vom Fuß des Sandhauseners.

Das Gegentor fällt in der 54. Minute

Mit einem Fallrückzieher aus elf Metern produzierte Hennings in der 50. Minute die erste Schrecksekunde aus Bielefelder Sicht nach der Pause. Mitch Kniat hatte Nicklas Shipnoski für den unauffällig gebliebenen Leandro Putaro gebracht – ein neuer Offensivakzent. Doch zunächst wackelte die Bielefelder Abwehr. Ausgerechnet der Eingewechselte grätschte bei einem Klärungsversuch den Ball auf den Fuß von Hennings, der aus 16 Metern das Spielgerät passgenau am linken Pfosten zum Ausgleich versenkte.

Die Gastgeber reagierten, doch Klos verpasste nach einer Shipnoski-Flanke (57.) und Oppie bekam nach guter Vorarbeit von Mizuta im Strafraum nicht genug Druck hinter seinen Schuss (61.). Shipnoski traf in der 66. nach einer feinen Körpertäuschung über den Innenpfosten ins Tor, doch er hatte bei der Vorlage von Klos bereits im Abseits gestanden.

Mit einem weiteren Wechsel frischte Kniat seine vordere Reihe weiter auf: Biankadi kam für Yildirim (68.). Der Arminia eröffneten sich jetzt Räume im Zentrum, die das Team aber nicht präzise genug nutzte. In der 77. Minute war für den Torschützen Schluss, Fabian Klos räumte nach einem guten Spiel seinen Platz für Manuel Wintzheimer. Der löste sich drei Minuten später gut von seinem Gegenspieler, drang in den Strafraum ein und kam nach Doppelpass mit Shipnoski zum Abschluss – gehalten. Der DSC drückte weiter auf den Siegtreffer. Doch auch Sandhausen-Coach Jens Keller war offenbar nicht mit dem Auswärtspunkt zufrieden.

Die Visiere waren in der Schlussphase einmal mehr hoch geklappt. Oppie nahm den Ball in der 87. volley aus 18 Metern. Viele Fans hatten das Geschoss, das den rechten Pfosten nur schrammte, schon drin gesehen. Die Nachspielzeit wurde zum Bielefelder Powerplay. Shipnoski knallte das Leder mit der letzten Aktion aus elf Metern an die Latte. So blieb es beim 1:1.