Sam Schreck erinnert an Arminia-Legende – und will noch mehr

Bielefeld. Der langjährige Arminia-Kapitän Matthias Hain hat einmal im Scherz über seinen Teamkollegen Rüdiger Kauf gesagt, den müsse man &bdquo;abknallen, wenn man will, dass er aufhört zu laufen“. Nun ist der aktuelle Arminia-Jahrgang insgesamt alles andere als lauffaul. Aber einer fällt besonders auf: Sam Schreck. Und das zum Teil wohl auch, weil er dem Dauerrenner und Zweikampfriesen &bdquo;Rübe“ ähnelt. Schreck hat Rüdiger Kauf nie spielen sehen, &bdquo;aber dass ich ein bisschen an ihn erinnere, habe ich schon ein, zweimal gehört“, sagt er. Das Talent von Schreck ist früh zu erkennen, der Ehrgeiz auch. Fast nebenan residiert der noble Hamburger SV. Sam Schreck wechselt von seinem Dorfverein TuS Appen als 7-Jähriger zum HSV, während Deutschland seine Sommermärchen-WM zelebriert. Doch das erste Leben in einem Profiklub passt nicht zu seinem Schulalltag. Tröstlich: Es sollte später weitere Kontakte geben. Irgendwann im Heranwachsen klopfen sogar Bayern, Dortmund, Chelsea und Real Madrid bei ihm an, aber 2010 kehrt Schreck erst mal nach Appen bei Pinneberg zurück. &bdquo;Der Fahrtweg bei vier Trainings pro Woche war doch zu weit“, erklärt der inzwischen 24-Jährige, &bdquo;ich wusste aber für mich selbst: Ich will auf jeden Fall höherklassig spielen“. Dass er an diesem Dienstag, 20.45 Uhr, mit Arminia Bielefeld den Zufälligkeiten des DFB-Pokals folgend in der Schüco-Arena auf den HSV trifft, lässt den Mittelfeldspieler keineswegs sentimental auf eventuell verpasste Möglichkeiten blicken. &bdquo;Ich freue mich jetzt einfach, in Bielefeld zu sein, und muss nicht daran denken, wie es hätte sein können“, betont Schreck. Arminia Bielefeld ist sein achter Klub Seine Sympathie für den Hamburger Fußball gehört auch nur zur Hälfte dem HSV. Er unterscheidet in der Stadt nicht wie viele andere zwischen Gut und Böse. &bdquo;Ich habe zu beiden Vereinen eine gewisse Verbindung und mag beide“, sagt er. Schließlich war St. Paulis Jugend ab 2013 seine Startrampe in den Profibereich. Dort empfahl er sich für 29 Länderspieleinsätze in diversen Altersklassen des DFB. Und gab dem HSV sowie anderen Topklubs 2016 mit der Entscheidung für den Wechsel zu Bayer Leverkusen einen Korb. Schreck wird die &bdquo;turbulente Zeit“ nie vergessen, &bdquo;wenn man so große Namen hört“. Das Hin und Her im Fußball hat er jedenfalls früh verinnerlicht. Arminia Bielefeld ist sein achter Klub, und die Zuversicht muss groß gewesen sein, die richtige Adresse gewählt zu haben. Der zuletzt in Aue beschäftigte Profi entschied sich im Sommer als erster von 20 Zugängen für den DSC. Hier hat er einen Zweijahresvertrag unterschrieben und spricht so gelassen über die Fortschritte des Teams, als hätte er es gewusst: &bdquo;Es musste sich vieles erst finden, aber es macht sehr viel Spaß aktuell. Wir merken, dass wir gefestigt sind, haben eine gute Chemie mit allen, auch mit den Trainern und dem Staff.“ Keine Frage, dass es für ihn gerne so weitergehen kann. Im Pokal gegen seinen Ex (&bdquo;die haben eine enorme Qualität mit dem Ball“) und in der dritten Liga. Sich selbst sieht Schreck trotz seiner guten Form &bdquo;noch nicht am Maximum“ – und übrigens nicht als einen Nachfolger von &bdquo;Rübe“ Kauf, &bdquo;auch wenn ich läuferisch viel unterwegs bin und gerne intensiv gegen den Ball arbeite“. Das Fußballidol seiner Jugend ist der Kroate Luka Modric von Real Madrid, ein genialer Stratege. &bdquo;Ich möchte auf jeden Fall an mir arbeiten, dass ich auch in der Offensive noch mehr Akzente setze“, sagt er. Sollte ihm das gelingen, ist sein Ziel, höherklassig zu spielen, gewiss keine Utopie. Sei es in Bielefeld oder andernorts.

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