Taktikcheck: So ein schwacher Gegner bleibt für Arminia einmalig

Bielefeld. In einem in der ersten Halbzeit unterirdischen Spiel gewinnt die Arminia beim Tabellenletzten aus Duisburg mit 1:0. Der zweite Sieg in Folge war verdient, da sich der MSV Duisburg wie ein Absteiger präsentierte. Der neue Duisburger Trainer Boris Schommers hatte sich vercoacht und diese verdiente Niederlage selbst eingeleitet. Matchplan der Trainer Der mit einer Ablösesumme vom Regionalligisten 1. FC Düren frisch verpflichtete Duisburger Trainer Schommers setzte im Heimspiel gegen die Arminen auf die Devise &bdquo;Safety first“. Und das gegen einen Gegner aus dem unteren Tabellendrittel und einem Torverhältnis der eigenen Mannschaft von 7:14, welches auf fehlende offensive Durchschlagskraft hindeutet. Die Duisburger zogen sich vom Anpfiff an bis zur Mittellinie zurück, standen tief und ließen die Bielefelder in der eigenen Hälfte spielen. In einem defensiven 4:4:2-System waren sie einzig darauf bedacht, Anspiele der Arminen aus der letzten Kette ins Zentrum oder in die Achterräume zu erobern oder zu verhindern. DSC-Trainer Mitch Kniat und seine Spieler reagierten darauf, indem sie fast ausschließlich lange Bälle in Richtung gegnerische Grundlinie schlugen. Risikominimierung war angesagt. So war die erste Halbzeit vor allem für die Fans der Heimelf eine Zumutung. Sie mussten zudem das glänzend herausgespielte Tor der Arminen verdauen. Generell galt: Die Duisburger konnten nicht, die Bielefelder wollten nicht Fußballspielen. Das Ergebnis gibt aber Arminias Trainer Kniat und seinem Matchplan recht, doch die Bielefelder werden wohl kein weiteres Mal auf einen derartig indisponierten und schlecht gecoachten Gegner treffen. Organisiertes Verteidigen Die Arminen stellten Duisburg an dessen Strafraum zu. Es folgte meistens ein Pass des Duisburger Torwarts auf seinen rechten Innenverteidiger, der anschließend den Ball lang Richtung Bielefelder Hälfte schlug. Diese hohen Bälle waren eine leichte Beute für Maximilian Großer und Leon Schneider, die fast jedes Kopfballduell gegen die Duisburger Angreifer gewannen. Beide zeigten sich in den Zweikämpfen hellwach und ihren Gegenspielern überlegen. So blieben die Bielefelder zum zweiten Mal in dieser Saison ohne Gegentor. Die gegenüber dem Spiel gegen Mannheim personell unveränderte Viererkette hatte daran großen Anteil. Flügelstürmer Wie zuletzt Nicklas Shipnoski leidet auch der bei seiner späten Verpflichtung hoch gelobte Noah Sarenren Bazee unter den vielen langen hohen Bällen Richtung gegnerische Grundlinie. In den ersten 30 Minuten konnte Sarenren Bazee fast keinen dieser Bälle unter großem Gegnerdruck verarbeiten. Sarenren Bazee, Shipnoski, Putaro und Yildirim benötigen flache Anspiele in den Fuß oder in den Lauf. Putaro und Yildirim können sich aktuell besser in den Zweikämpfen am Ball behaupten als die beiden hoch eingeschätzten Konkurrenten. Mit einem konstruktiv aufgezogenen Flügelspiel könnten alle offensiven Außen glänzen. Fazit Die Arminen haben in der zweiten Halbzeit die 1:0-Führung souverän und erfolgreich verwaltet. Mit dem zweiten Dreier in Folge haben sie den Anschluss an das dichtgedrängte Mittelfeld hergestellt. Am nächsten Samstag treffen die Bielefelder in der Schüco-Arena auf den Aufstiegsaspiranten FC Ingolstadt. Mit einem Sieg würde der DSC an Ingolstadt vorbeiziehen. Dieser Gegner wird die Arminen fußballerisch aber deutlich mehr fordern als der MSV Duisburg. Allen Zuschauern ist zu wünschen, dass Trainer Kniat seine Mannschaft genauso spiel- und offensivfreudig ausrichtet wie gegen Waldhof Mannheim. Es könnte sich zwischen beiden Mannschaften ein richtig gutes und spannendes Drittligaspiel entwickeln.

Meistgelesen