Noten für Arminia Bielefeld: Löcher stopfen, bevor sie sich auftun

Bielefeld. Dank des 1:0-Sieges beim MSV Duisburg ist Arminia Bielefeld drei Spiele lang ungeschlagen. Gegen das Tabellenschlusslicht entwickelte sich eine unspektakuläre Partie, in der die Gäste ihr Hauptaugenmerk auf die Defensive legten und dort weitestgehend eine sehr fleißige und aufmerksame Arbeit leisteten. Die Spieler in der Einzelkritik: Jonas Kersken: Oft ins Spiel einbezogen - allerdings fast ausschließlich von den Mitspielern, weil das MSV-Zebra in der Offensive lahmt. Was Kersken zu tun hat, erledigt er unaufgeregt und zuverlässig. Note: 3,5 Christopher Lannert: Ein Laufwunder, ein schnelles noch dazu. Diesmal etwas defensiver orientiert als gegen Mannheim. Jederzeit Herr der Situation und Sieger in allen wichtigen Zweikämpfen. Note: 2,5 Leon Schneider: Muss das 2:0 köpfen. Der Weg zurück ins Abwehrzentrum wird ihm mit dieser verpassten Großchance im Hirn etwas länger vorgekommen sein als er in Metern tatsächlich beträgt. Völlig freistehend aus Nahdistanz platziert er kurz nach der Pause den Ball in die Arme des Duisburger Torwarts. Wörl hatte geflankt. In seiner hauptsächlichen Aufgabe im Innenblock wirkt Schneider jedoch erstaunlich souverän. Note: 3 Maximilian Großer: Ein Null-Fehler-Spiel. Der 22-Jährige rechtfertigt das Vertrauen des Trainers, das dieser ihm nach dem tadellosen Startelf-Debüt gegen Mannheim geschenkt hat. Lässt sich auch durch pfeifende Duisburger Zuschauer und das Anlaufen verweigernde MSV-Spieler nicht zu riskanten Eröffnungen verleiten, bringt stattdessen das Spielgerät mit präzisen Pässen im richtigen Moment nach vorn. Zum eigenen Mann. In dieser Form schwer aus der Startelf zu verdrängen. Note: 2 Louis Oppie: In der ersten Halbzeit mit deutlich mehr Aktionen, defensiv wie offensiv, als im zweiten Abschnitt. Seinen Hammer, mit dem er die Mannheimer am vorigen Samstag weichklopfte, hat er diesmal irgendwo liegen lassen: Kein Torschuss, aber einige gute Umschaltmomente und robust in den Zweikämpfen. Note: 3 Sam Schreck: Hätte Arminia in Führung bringen können, scheint aber noch nicht in jeder Zehntelsekunde mit dem Direktspiel seines feinfüßigen Kollegen Boujellab zu rechnen. Wäre er in der 32. Minute einfach durchgelaufen, hätte er den Ball mit Platz zum Abschluss aus acht, neun Metern auf dem Schlappen gehabt. Doch Schreck stoppt kurz ab, muss deshalb dem Ball hinterherlaufen und gibt so der MSV-Abwehr Zeit, sich in den Weg zu stellen. Doch Schreck ist zwischen den Strafräumen ungemein einsatzfreudig und im Zweikampf schwer loszuwerden. Note: 3 Marius Wörl: Läuft die Löcher schon zu, bevor sie sich auftun, antizipiert also mögliche gefährliche Situationen früh. Nach Ballgewinnen hat sein Akku keinen Balken weniger. Dann treibt er mit Übersicht an. Note: 2,5 Nassim Boujellab: Spielfreudig. Zunächst auffällig durch eine überflüssige Freistoßblockade gegen Jander, die ihm die fünfte Gelbe Karte und eine Sperre für das nächste Spiel gegen Ingolstadt einbrockt. Danach viel unterwegs, aber noch glücklos sein fußballerisches Potenzial andeutend. So auch beim genialen Querpass auf Sam Schreck nach einer guten halben Stunde, den dieser zu spät erkennt. Seinen Assist leistet Boujellab aber nur wenige Minuten später, als er nach einem starken Pass von Leandro Putaro in der Mitte den freistehenden Fabian Klos wie selbstverständlich perfekt bedient. Note: 2,5 Leandro Putaro: Ohne seine Auftakthandlung wäre das 1:0 nicht gefallen. Auch Putaro macht die Bälle fest, spielt mannschaftsdienlich. Arbeitet mit nach hinten, sollte aber häufiger eigene Abschlüsse versuchen. Note: 3,5 Fabian Klos: Siegtorschütze. War in einem bis dahin chancenarmen Spiel zur Stelle, als Arminia ihn als Torjäger brauchte. Eine einfache Übung für einen Rekordtorschützen wie ihn. Es genügt aber fast schon, wenn er vorne einfach nur anwesend ist. Die Gegner spielen gegen ihn aus gutem Grund gerne mit Absicherung, was wiederum den nachrückenden Arminen Platz gibt. Das wird aber gegen den MSV zu wenig ausgenutzt. Klos leistet übrigens auch noch etwas, wenn der Ball schon im Netz liegt. Dann tanzt er nicht um die Eckfahne, sondern läuft direkt zu den Ersatzspielern und nimmt dorthin seine Kollegen mit. Das tut dem Kaderklima gut, wenn die Bankspieler auf diese Weise Teilhaber am Erfolg werden. Note: 3 Noah Sarenren Bazee: Fiel zunächst nur durch eine beherzte und erfolgreiche Grätsche am eigenen Strafraum auf. Nach der Auswechslung von Klos wechselte er von der linken Seite ins Angriffszentrum. Ohne wirkungsvolle Offensivaktionen, aber zumindest fleißig. Note: 4 Eingewechselt: Aygün Yildirim kam in der 56. Minute für Klos und ging auf die linke Seite. Es fehlte ihm an Durchsetzungsvermögen in offensiven Zweikämpfen. Eine Freistoßflanke hätte er mit etwas Glück zum 2:0 verwerten können. Der Ball flog jedoch über den Querbalken. Note: 3,5. Tom Geerkens (ohne Note) und Manuel Wintzheimer (ohne Note) ersetzten nach 70 Minuten Boujellab und Sarenren Bazee, Gerrit Gohlke (ohne Note) kam in der 86. Minute für Putaro.

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