3. Liga

1:3 im OWL-Duell: Arminia Bielefeld verliert auch gegen den SC Verl

Der DSC läuft schnell einem Rückstand hinterher und kann sich davon nicht mehr erholen. Die Arminen rutschen wieder auf einen Abstiegsplatz.

Verls Torschütze Oliver Bastista Meier (r.) tunnelt beim OWL-Duell Arminia Bielefelds Sam Schreck. | © Jens Dünhölter

Benedikt Riemer
03.10.2023 | 03.10.2023, 23:04

Verl. "Arminia Bielefeld", lautete Mitch Kniats vollmundige Antwort auf die Favoritenfrage im Vorfeld des OWL-Duells mit dem SC Verl. Am Dienstagabend war die sportliche Realität im Spiel des Tabellen-18. gegen den 16. jedoch eine andere. Der DSC unterlag dem Sportclub bei Kniats Rückkehr nach Verl, wo er von Februar 2022 bis Juni 2023 tätig war, mit 1:3 (0:2). Damit rutschen die Bielefelder in der 3. Liga wieder in die Abstiegszone und sind für den Moment nur noch die Nummer drei in Fußball-OWL.

Im Vergleich zur 2:6-Schlappe gegen Saarbrücken brachte der DSC-Trainer Nassim Boujellab für Marius Wörl sowie Leandro Putaro für Nicklas Shipnoksi. Sein Gegenüber Alexander Ende wechselte ebenfalls auf zwei Positionen. Im Tor kehrte Luca Unbehaun nach überstandener Gehirnerschütterung zurück. Tom Müller musste auf die Bank weichen. Zudem kam Marcel Mehlem zu seinem Debüt und verdrängte Maximilian Wolfram aus der Startelf.

Vor 5.207 Zuschauern – darunter auch zahlreiche Arminia-Fans - in der erstmals seit dem Umbau ausverkaufen Verler Sportclub-Arena erwischten die Hausherren einen Traumstart. Ein langer Pass von Torge Paetow entblößte die Arminia-Abwehr und Oliver Batista Meier entwischte mit einem starken ersten Kontakt Gegenspieler Christopher Lannert. Frei vor DSC-Keeper Jonas Kersken blieb Batista Meier cool und versenkte zum 1:0 (5.).

Arminia drückt, bleibt aber harmlos

Der selbsternannte Favorit geriet schon früh ins Wanken – und wehrte sich. Putaros Kopfball hielt Unbehaun problemlos (8.). Wenig später klärte der Verler Schlussmann einen hohen Ball nicht konsequent genug, Kaito Mizutas Abschluss aus dem Gedränge wurde jedoch geblockt (10.). Weitere sechs Minuten später jagte Noah Sarenen Bazee den Ball aus spitzem Winkel an den rechten Außenpfosten.

Die Arminen hatten nun die Oberhand und schnürten den Sportclub tief am eigenen Sechzehner ein. Doch echte Torgefahr konnte der DSC gegen die vielbeinige Verler Defensive nicht erzeugen. Auch zahlreiche Eckbälle für den DSC verpufften wirkungslos. Dafür nahm die Härte in einer ohnehin intensiven Begegnung zu. Zunächst hielt Putaro gegen Nico Ochojski den Fuß drauf und sah von Schiedsrichter Lukas Benen die Gelbe Karte. Wenige Augenblicke später säbelte  Michel Stöcker Arminias Lannert übermotiviert um. Eine Aktion, für die die Bielefelder gerne einen Platzverweis gesehen hätten. Doch Schiedsrichter Lukas Benen beließ es bei einer vertretbaren Gelben Karte.

Traumtor vom Verler Ochojski

Zwar beruhigten sich die Gemüter in der Folge wieder, doch das strukturierte Offensivspiel blieb auf beiden Seiten auf der Strecke. Und dann folge der Auftritt des Nico Ochojski. Der Verler holte sich den Ball in der eigenen Hälfte von Can Özkan, marschierte über die gesamte rechte Seite und drosch den Ball aus schier unmöglichen Winkel vorbei an Kersken unter die Latte ins kurze Eck – 2:0 für den Sportclub (42.). Der nächste Nackenschlag für Arminia und gleichbedeutend mit dem Halbzeitstand.

Zur Pause reagierte Kniat und brachte mit Marius Wörl und Aygün Yildirim zwei frische Kräfte. Mizuta und Sarenren Bazee blieben in der Kabine. Doch Schwung konnten die Gäste trotz Überlegenheit zunächst nicht erzeugen. Wörl (53.), Boujellab (54.) und Yildirim (57.) verfehlten das Verler Tor jeweils deutlich.

Belkahia sorgt für Hoffnungsschimmer – Ottos Knockout

Nach etwas mehr als einer Stunde keimte dann doch noch einmal Hoffnung bei den Arminen auf. Eine Özkan-Flanke von der rechten Seite verlängerte Semi Belkahia zum 1:2-Anschlusstreffer in das lange Toreck (63.). Doch auch das Tor brachte dem Bielefelder Spiel keine Sicherheit. Auch wenn den Arminen der Wille nicht abzusprechen war, blieb die Partie äußerst zerfahren. Zwingende Torgelegenheiten blieben Mangelware. Belkahias Kopfball im Anschluss an einen Eckball ging über den Kasten (70.).

Die größere Gelegenheit hatten auf der Gegenseite die Verler. Der aus dem Tor geeilte Kersken konnte gegen Lars Lokotsch nicht entscheidend klären. Der Angreifer bekam den Ball im Fallen allerdings nicht im verwaisten Tor unter (79.). Die Schrecksekunde war kaum überstanden, da versetzte der Sportclub der Arminia den endgültigen Knockout. Ein langer Einwurf von Paetow prallte von Klos unglücklich vor die Füße des eingewechselten Yari Otto, der per trockenem Flachschuss aus 18 Metern auf 3:1 erhöhte (80.).

Davon erholten sich die Gäste trotz siebenminütiger Nachspielzeit nicht mehr und der Sportclub konnte den verdienten Triumph im ersten Ligaduell beider Klubs seit 1995 feiern. Der DSC rutscht derweil tiefer in die Krise und setzt Trainer Kniat vor dem Heimspiel gegen Dortmund II am kommenden Samstag (14 Uhr) noch einmal mehr unter Druck.

Das Spiel zum Nachlesen im Liveticker: