Sportchef Mutzel lobt und warnt – hier sucht Arminia Bielefeld noch Spieler

Bielefeld. Von Arminia Bielefelds Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel ist etwas Druck abgefallen, das ist spürbar. Denn sein Erstlingswerk bei Arminia Bielefeld, der Kader dieser Saison, präsentierte sich im Pokal gegen Bochum beachtlich gereift - wofür der 43-Jährige erste Komplimente einstecken durfte. &bdquo;Die Art und Weise, wie wir gegen Bochum gespielt haben, war richtig gut", sagt Mutzel im Gespräch mit dieser Redaktion. "Während des Spiels war die Unterstützung unserer Fans überragend. Und nach dem Spiel habe ich im sowie ums Stadion herum gespürt, wie befreiend dieser Heimsieg gegen einen Erstligisten für viele Fans war." Ihm ist klar: Ein erster, durchaus lukrativer Schritt ist für Arminia gemacht. Mehr noch nicht. Schon das Derby gegen Preußen Münster kann und wird erheblichen Einfluss auf das Klima des Aufbruchs nehmen. "Der DFB-Pokal ist immer ein eigener Wettbewerb, und die Vorzeichen für unser Ligaspiel gegen Münster anders als gegen Bochum", warnt Mutzel daher. Er spricht von einem "sehr schwierigen Spiel" und einem "unangenehmen" Gegner, der es "taktisch sicher anders angehen wird als Bochum". Ist Arminia in der Lage, als Favorit mit spielerischem Ansatz eine massive Defensivreihe zu knacken? Das wäre der nächste Entwicklungsschritt, erfordert aber eine ganz andere Herangehensweise als der Samstagabend, wo der DSC mit nur 49 Prozent angekommener Pässe einem lange behäbigen Bundesligisten sehr erfolgreich beikam. Mutzel: Prämie ist kein neuer Reichtum - Mitarbeiter profitieren Arminias Geschäftsführer wissen die 431.200 Euro Prämie für das Weiterkommen, obendrauf werden die geteilten Zuschauereinnahmen für ein Zweitrunden-Heimspiel in der Schüco-Arena kommen, realistisch einzuordnen. "Das Weiterkommen hilft uns finanziell. Als neuen Reichtum lässt sich die Prämie selbstverständlich nicht einordnen", sagt Mutzel. Der DSC muss und wird die Summe verantwortungsvoll einplanen. Dazu gehört eine Prämie für die verbliebenen Geschäftsstellenmitarbeiter, die zugunsten des Klubs nach dem Abstieg in die 3. Liga um einen anteiligen Gehaltsverzicht gebeten worden waren. Dass zumindest ein Teil des Geldes in die Mannschaft fließt, ist naheliegend. "Unsere Herangehensweise bei der Spielersuche verändert das aber nicht", sagt Mutzel. "Wir suchen Spielerprofile, die zu unserer Spielidee passen. Dazu müssen potenzielle Neuzugänge den Eindruck erwecken, voll von Arminia überzeugt zu sein." Das war in der Vergangenheit nicht immer so. So war das Interesse am ehemaligen Schalker Flügelstürmer Sidi Sané vor einigen Wochen verbrieft. Der aber sah sich, obgleich bis dato vorrangig in der Regionalliga eingesetzt, schon weiter - und zog Zweitligist Eintracht Braunschweig vor. Der DSC erfuhr das übliche Schicksal im Transfergeschäft, Absagen gehören dazu. Doch die Vakanz ist noch da, und sie ist nicht die einzige. Schließlich zeigte das vergangene Wochenende eine Herausforderung auf: Die A-Junioren Henrik Koch und Lucas Kiewitt saßen am Samstagabend beim Pokaltriumph auf der Bank, sind aber wie auch Henry Obermeyer zugleich in der U19-Bundesliga fest eingeplant und fuhren daher zwölf Stunden später zum Auswärtsspiel bei Schalke 04 (1:3). Weitere Überschneidungen im Spielbetrieb von Junioren und Profis sind unausweichlich. Allein deshalb hat Arminia ein großes Interesse daran, den Spieltagskader auch ohne Nachwuchsunterstützung füllen zu können. Drei Spielerprofile, die für Arminia Bielefeld interessant sind Auch wenn Mutzel selbst nicht näher ins Detail gehen möchte, auf welchen Position er sich Verstärkungen vorstellen kann: Zwei bis drei Spieler sollen nach Informationen dieser Redaktion noch kommen. Neben einem Außenstürmer mit Stärken im Angriffspressing steht noch ein zentraler Mittelfeldspieler mit Defensivstärke auf der internen Wunschliste. Ein Erfahrener für die ziemlich junge Abwehrreihe könnte die Transferbemühungen abschließen. Die Erschwernis: "Insgesamt ist im Transfermarkt derzeit nicht viel Bewegung. Es gibt auch in der 3. Liga nur wenige Wechsel", berichtet Mutzel. "Aber bis zum Schluss des Transferfensters kann sich das noch ändern." Bis dahin werden etwa auf dem stark beobachteten Zweitliga-Markt noch weitere Akteure aufs Abstellgleis geraten. Und auch manchem Talent aus noch höheren Gefilden wird dann üblicherweise kurz vor knapp noch empfohlen, sich über eine Leihe Spielpraxis zu holen.

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