Noten für Arminia Bielefeld: Horror-Debüt für Belkahia, Koch schreibt Geschichte

Dresden/Bielefeld. Aller Anfang ist schwer. Das musste auch Arminia Bielefeld am Samstagnachmittag in Dresden lernen. Bei der 1:3-Niederlage gegen Dynamo zeigte das neu formierte Team von DSC-Cheftrainer Mitch Kniat über weite Strecken gute Ansätze und gestaltete das Duell mit dem Aufstiegsfavoriten lange offen. Doch eine zu hohe Fehlerquote kostete die Bielefelder am Ende ein besseres Resultat. Die Akteure der Arminia in der Einzelkritik. Jonas Kersken: Von Coach Kniat als neue Nummer eins auserkoren, bot Kersken in Dresden eine solide Vorstellung. Der 22-Jährige wirkte zunächst leicht nervös, wehrte den Schuss von Claudio Kammerknecht zu zentral ab und hatte Glück, dass der Nachschuss von Tom Zimmerschied nicht im Tor landete. In der Folge ließ sich der Keeper nichts zu Schulden kommen und war bei den Gegentreffern jeweils machtlos. Note: 4 Can Özkan: Das Bielefelder Eigengewächs hatte auf seiner rechten Seite immer wieder Probleme. Nach 20 Minuten wurde Özkan erstmals von Dynamo-Offensivmann Dennis Borkowski überlaufen - doch dessen Hereingabe fand keinen Mitspieler. Sowohl bei dem Angriff der Hausherren, der zum Elfmeter führte, als auch vor dem 1:3 entblößte Özkan seine Abwehrseite und begünstigte so zwei Gegentore. Blieb in der Offensive wirkungslos. Note: 4,5 Gerrit Gohlke: Auch Gohlke hatte in den ersten 45 Minuten seine liebe Mühe mit dem Angriffsspiel der Dynamos. Vor dem Elfmeter zum 0:2 ließ sich der Innenverteidiger von Niklas Hauptmann viel zu leicht überspielen und so aus dem Spiel nehmen. Fing sich ebenfalls nach der Halbzeit. Note: 4 Semi Belkahia: Viel schlimmer hätte das Pflichtspieldebüt für den Innenverteidiger kaum laufen können. Bei den in der ersten Halbzeit wackeligen Arminen war Belkahia der Pechvogel und stand zweimal am Ende einer Fehlerkette. Zunächst versenkte er eine Hereingabe zum 0:1 im eigenen Tor und verursachte 20 Minuten später durch sein unstrittiges Foul an Zimmerschied den Elfmeter zum 0:2. Nach dem Seitenwechsel agierte der 24-Jährige wie das ganze Team deutlich stabiler. Note: 5 Christopher Lannert: Auch die linke Abwehrseite beim DSC war insbesondere zu Spielbeginn anfällig. So wurde Lannert vom Doppelpass zwischen Borkowski und Hauptmann vor dem 0:1 aus dem Spiel genommen. Im Spielverlauf steigerte sich der Vize-Kapitän. Note: 4 Sam Schreck: Der Mittelfeldspieler war in der ersten Halbzeit im zentralen Mittelfeld auf verlorenem Posten und sorgte etwa mit seinem Ballverlust in der gegnerischen Hälfte für einen der zahlreichen Dresdener Umschaltmomente, den Borkowski nicht zu nutzen wusste. Auch vor dem 0:1 lief Schreck hinterher. Mit dem Seitenwechsel steigerte sich auch der 24-Jährige und hatte den Hausherren deutlich mehr entgegenzusetzen. Note: 4 Kaito Mizuta: Vor dem 0:1 von Borkowski überlaufen, zeigte der Japaner im Anschluss eine starke Partie. Clever in den Zweikämpfen, mit Übersicht und lauffreudig agierte Mizuta im DSC-Mittelfeld. Leitete zudem mit seinem Freistoß den Anschlusstreffer von Merveille Biankadi ein. Getrübt wurde die Vorstellung des 23-Jährigen durch die harte Rote Karte, die er in der 67. Minute für sein unglückliches Einsteigen gegen Stefan Kutschke sah. Note: 3,5 Merveille Biankadi: Der 28-Jährige war in der Vorwärtsbewegung der auffälligste DSC-Akteur und war immer versucht, Angriffe zu initiieren. Er setzte nach 26 Minuten Fabian Klos stark in Szene und verschaffte den Arminen mit seinem sehenswerten Anschlusstreffer zum 1:2 noch einmal Hoffnung. Sein Abschluss nach gut einer Stunde war dann kein Problem für Dynamo-Keeper Stefan Drljaca. Note: 2,5 Nicklas Shipnoski: Der offensive Außenbahnspieler verzeichnete den ersten gefährlichen Torabschluss für die Arminen. Seine von Jakob Lewald abgefälschte Flanke parierte Drljaca stark. Ansonsten war es ein eher unauffälliger Auftritt, der noch deutlich Luft nach oben lässt. Note: 4 Fabian Klos: Der alte und neue Arminia-Kapitän hatte im Sturmzentrum einen schweren Stand. Auf Vorlage von Biankadi spitzelte Klos den Ball nach 26 Minuten am Tor vorbei. Bis auf einen ebenso harmlosen Kopfball in der zweiten Halbzeit waren es die einzig erwähnenswerten Torannäherungen des 35-Jährigen, dem man im puncto Einsatz wie immer wenig vorwerfen kann. Note: 4 Aygün Yildirim: Ähnlich wie Shipnoski auf der rechten Seite erwischte auch Yildirim auf der linken Seite nicht seinen besten Tag. Der 28-Jährige brachte seine in der Vorbereitung angedeuteten Fähigkeiten zu selten auf den Dresdener Rasen. Note: 4 Eingewechselt wurden Nassim Boujellab (für Yildirim) und Manuel Wintzheimer (für Shipnoski, beide 62.), Louis Oppie (für Özkan) und Leon Schneider (für Klos, beide 78.) sowie Henrik Koch (für Biankadi, 84.). Keiner der Einwechselspieler konnte sich groß in Szene setzen - sie kamen fast alle erst, als der DSC in Unterzahl agieren musste. Jungprofi Koch schrieb allerdings Drittliga-Geschichte. Mit 16 Jahren und 353 Tagen ist er nun der jüngste eingesetzte Arminia-Spieler der Spielklasse.

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