Diese fünf Nachwuchs-Kicker greifen bei Arminia Bielefeld an

Kiens. Der Juli ist für Schüler in vielen Bundesländern ein Monat der Erholung. Bei zumeist bestem Wetter können sie ihre freie Zeit genießen. Ein wenig anders sieht die Ferienplanung bei Artem Zaloha, Jonah Busse, Lucas Kiewitt, Henry Obermeyer und Henrik Koch aus. Statt wie ihre Klassenkameraden in den Urlaub zu fliegen oder im Freibad zu liegen, hat das Nachwuchs-Quintett mit den Profis von Arminia Bielefeld im Trainingslager geschuftet. "Man merkt auf jeden Fall einen Unterschied zwischen Jugend- und Profifußball. Sowohl vom Tempo als auch vom Körperlichen", sagt Henry Obermeyer (17) mit Blick auf die Trainingsintensität. Obwohl die Talente bereits in Bielefeld mit den Profis trainierten und nicht erst in Kiens von null auf hundert starten, macht sich die Belastung der Tage in Südtirol bemerkbar. "Abends ist man ordentlich kaputt und kann gut schlafen", erklärt Henrik Koch. Der 16-Jährige und Kollege Lucas Kiewitt (17) waren bereits im vergangenen Winter mit den Profis ins Trainingslager nach Benidorm gereist. Der Stürmer, der die U17 des DSC im April zur Deuschen Meisterschaft köpfte, hat seinen vier Kollegen eine Sache voraus: Er hat bereits einen langfristigen Profivertrag unterzeichnet. "Es war ein tolles Gefühl, bei meinem Heimatverein zu unterschreiben." Auch sein Profidebüt konnte Koch bereits absolvieren - wenn auch unter denkbar schlechten Rahmenbedingungen. Im Relegationsrückspiel gegen Wehen Wiesbaden herrschte in der Schüco-Arena eine eigenartige Atmosphäre, am Ende stand für Arminia der bittere Gang in die 3. Liga. "Es war ein zwiespältiges Gefühl. Auf der einen Seite habe ich mich gefreut, mein erstes Profispiel zu machen. Auf der anderen Seite war es mit dem Abstieg auch ein sehr trauriger Tag." Lob von Arminia-Sportchef Mutzel Der Gang in die Drittklassigkeit und der damit verbundene Kurswechsel beim DSC bietet für die jungen Akteure allerdings auch eine Chance. Durch ein geringeres Budget rückt zwangsläufig auch der eigene Nachwuchs wieder mehr in den Fokus. Sportchef Michael Mutzel betont, dass sich der Verein "auf die Fahnen geschrieben habe, wieder mehr zu machen" und ergänzte: "Wir wollen ihnen die Tür aufmachen, damit sie da durchgehen." Insbesondere das Trainingslager hat eine Gelegenheit geboten, sich zu präsentieren. "Wir versuchen, die Chance zu nutzen und uns hier gut einzubringen, um in der kommenden Saison vielleicht auch schon in der 3. Liga spielen zu dürfen oder im Kader zu sein", sagt Kiewitt, Kapitän der Meistermannschaft. Natürlich sei das noch mal ein riesiger Schritt, aber "wenn wir nächstes Jahr nicht spielen wollten, wären wir nicht hier". Mutzel tritt mit Blick auf Einsatzzeiten noch etwas auf die Bremse. "Es ist noch nicht zu erwarten, dass einer so stark ist und sich in die erste Elf schießt." Der 43-Jährige ist dennoch voll des Lobes für den Nachwuchs. "Die Fünf sind echt noch jung, machen es aber richtig gut. Sowohl Verhalten als auch Qualität sind positiv." Mutzel bescheinigt allen echtes Potenzial. Das Trainingsniveau bei den Profis soll helfen, dieses auszuschöpfen. "Wenn du dauerhaft oben trainierst, geht die Entwicklung schneller vorwärts." Allerdings sei auch regelmäßige Spielpraxis von hoher Bedeutung. Deshalb sei es denkbar, das Quintett zukünftig zwischen dem Profitraining und Einsätzen in der U19-Bundesliga pendeln zu lassen. Koch verspürt keinen Druck Das gelte sowohl für die Feldspieler Obermeyer, Kiewitt und Koch, als auch die Torhüter Zaloha (16) und Busse (17). Mit dem Torwartduo ist deren Trainer Steffen Süßner laut Mutzel ebenfalls "total zufrieden". Süßner, der im Sommer vom FSV Zwickau zum DSC kam, betreut mit Jonas Kersken (22), Leo Oppermann (21) und den beiden Nachwuchskeepern ein sehr junges Quartett. "Eine gute Konstellation", meint Busse. "Es ist top, dass wir ein sehr junges Torwartteam haben. Wir verstehen uns gut." Auch Zaloha weiß das Profitraining zu schätzen. "Ich kann mich viel mehr entwickeln, wenn ich hier dabei bin." Dass sich durch den Erfolg mit der U17 ein zu hoher Erwartungsdruck von außen um die Talente aufbaut, befürchtet Koch nicht. "Es ist eher ein Ansporn. Ich würde nicht sagen, dass wir Druck haben." Den bekommen sie auch bei Arminia nicht. Was nicht bedeutet, dass sie in Watte gepackt werden. All ihr Potenzial entbindet die Nachwuchsspieler nicht von den üblichen Tragearbeiten rund um das Training. Schlussmann Busse sieht es pragmatisch: "Als junger Spieler ist das leider so. Da musst du durch und das ist auch ganz okay so."

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