Das sagt Arminia-Coach Mitch Kniat zur geplanten U21 des Klubs

Bielefeld. Inzwischen ist er Cheftrainer einer ersten Mannschaft im Profifußball. Doch bevor Mitch Kniat beim SC Verl und Arminia Bielefeld auf die Brücke der Flaggschiffe wechselte, schaufelte er im Maschinenraum des SC Paderborn die Briketts in die Dampfkessel. Beim SCP II hat er das Geschäft in einer zweiten Mannschaft gelernt und kennt die Vorzüge einer solchen Reserve – oder U21, wie es heute heißt – ganz genau. &bdquo;Ich bin ein Trainer, der selber aus einer U21 kommt. Ich weiß, dass da ein Cheftrainer mal zugucken kann und sich Infos reinholen, wer gut ist und dann die Jungs auch oben einsetzen.“ Spielpraxis für den Sprung zu den Profis: &bdquo;Deswegen haben wir das Team bald. Es hat, glaube ich, kein Trainer vor mir sechs, sieben Leuten aus der Jugend oben eingesetzt. Das ist meine Idee, die wir weiter verfolgen werden“, stellt Kniat fest. Lesen Sie auch: Arminia Bielefeld lässt Sturm-Talent Henrik Koch überraschend ziehen Mit Henrik Koch fing es an, später setzte Kniat Justin Lukas und Max Lippert ein. Henry Obermeyer trainiert zumindest regelmäßig mit. Mit dem inzwischen für eine Million Euro verkauften Daniel Sumbu landete der Coach einen Volltreffer. Jüngster Nachrücker ist der 16-jährige Daniel Richter. &bdquo;Unser Kader ist jung und diese Jungs, die von unten kommen, lassen wir trotzdem spielen. Eine zweite Mannschaft macht in allen Belangen Sinn“, sagt Kniat. Arminia Bielefeld arbeitet mit Partnern zusammen Mehrfach hatte DSC-Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel in der Vergangenheit betont, dass eine zweite Mannschaft zum Gesamtkonzept gehöre. Kniat bestätigt: &bdquo;Es war vom ersten Tag an der Plan von Christoph Wortmann, Michael Mutzel und mir. Wenn wir irgendwie einmal die Chance haben, eine U21 zu machen – was ja immer auch ein finanzielles Ding ist – wollen wir das sofort machen und alle Power reinlegen.“ So ein Team kostet Geld. Dennoch soll das Projekt, so sagt es die Chefetage, auf Jahre solide durchgerechnet sein. Dafür holte sich Arminia Partner mit ins Boot. &bdquo;Wir investieren damit in die Zukunft. Wir haben eine gute Jugendarbeit, und diese Zwischenmannschaft hat uns in den anderthalb Jahren, in denen ich hier bin, gefehlt.“ Finanz-Geschäftsführer Wortmann hatte zuvor bereits betont, dass nicht allein die außerordentlichen Pokaleinnahmen für den Schritt verantwortlich seien. Los geht es in der kommenden Saison in der Oberliga, die Klasse, in der Kniat mit Paderborn II auch spielte. &bdquo;Ich bin extrem froh, dass es mit der Oberliga geklappt hat, weil es natürlich ein Fragezeichen war, wo die zweite Mannschaft starten kann. Man hat sofort ab dem ersten Jahr ein perfektes Niveau, um den U19- oder U17-Spielern auch Spielzeit in der U21 zu geben.“ Verl II und Münster II als künftige Gegner Freudestrahlend werden die Klubs der fünfthöchsten Klasse den DSC II nicht empfangen. Neben dem VfL Bochum II, der vermutlich aufsteigen wird, dem SC Verl II und Preußen Münster II (alle spielen aktuell oben mit) geht die nächste unberechenbare Reserve ins Oberliga-Rennen. Aus der Regionalliga West könnte Schalkes Nachwuchs noch absteigen. Kontrahenten mit soliden finanziellen Mitteln und Zugriff auf Profis aus der ersten Mannschaft, das schmeckt den Liga-Rivalen nicht. Lesen Sie auch: Arminia Bielefelds U21 startet in der Oberliga – Verband erteilt Lizenz Kniat wiegelt ab: &bdquo;Alle beschweren sich immer. Aber man sieht, dass sich gerade ganz viele Mannschaften aus der Regionalliga abmelden müssen. Und wenn eine Profimannschaft eine zweite Mannschaft in so eine Liga reinbekommt, dann sagen immer alle, dass es Wettbewerbsverzerrung ist. Aber in meinen Augen ist es Wettbewerbsverzerrung, wenn man den Leuten kein Geld gibt. Die sollen erstmal ihre eigenen Hausaufgaben machen.“ Das Präsidium des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen (FLVW) stimmte der Eingliederung des DSC II in die Oberliga zu. Eine Klasse, die laut Kniat zum Einstieg passt. Und wo soll es mal hingehen? Der Coach verkündet lachend: &bdquo;Am liebsten mit der Perspektive erste und dritte Liga. Aber das ist noch ein ganz hartes Stück Arbeit. Wir leben im Hier und Jetzt, und da ist dritte Liga und Oberliga perfekt. Noch perfekter wäre zweite Liga und Oberliga.“

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