Mit Wintzheimer: Offensiv hat Arminia Bielefeld jetzt Spitzenteam-Potenzial

Bielefeld. Oben mitspielen: Noch hat bei Arminia Bielefeld vor dem ersten Jahr in der 3. Liga seit 2014/15 niemand offen über dieses Ziel gesprochen. Doch am Mittwochnachmittag schickte der DSC einen nächsten, sauber frankierten Brief voller Ambitionen an die 19 Konkurrenten. Denn mit der einjährigen Ausleihe von Manuel Wintzheimer vom 1. FC Nürnberg ist die Offensive schon viereinhalb Wochen vor dem Auftakt eine, die für Aufsehen sorgt. Der 24-jährige Wintzheimer deckt, wie es so viele künftig Arminia-Kicker können, mehrere Planstellen im Kader ab. Denn auch er nutzt den rechten wie linken Fuß gleichermaßen, kann damit auf dem rechten als auch linken Flügel spielen. Am liebsten und häufigsten aber ist der beim FC Bayern ausgebildete Offensivmann in der Sturmspitze aktiv. Dass er in seiner Karriere noch nie unterhalb der 2. Bundesliga aktiv war und in 112 Einsätzen immerhin an 32 Toren beteiligt war, verdeutlicht: Dieser Transfer soll einer mit Signalwirkung sein. Das ähnliche Beuteschema fällt auf Nicht nur bei Wintzheimer, der zuletzt von Nürnberg an Eintracht Braunschweig ausgeliehen war, fällt auf: Arminia bedient sich unter Sportchef Michael Mutzel für die Abteilung Angriff wiederholt mit Spielern aus der 2. Bundesliga, die dort zuletzt nicht wie gewünscht zum Zug kamen. Auch Nicklas Shipnoski (Fortuna Düsseldorf/68 Zweitliga-Spiele), Aygün Yildirim (Jahn Regensburg/40) und Merveille Biankadi (1. FC Heidenheim/6) kennen die Liga, in die der DSC früher oder später zurückwill. Mit Ausnahme von Wintzheimer selbst kommt hinzu: Shipnoski, Yildirim und Biankadi haben allesamt überzeugende Drittliga-Jahre mit starken Torbeteiligungsquoten hinter sich. Alle können dazu auf mindestens zwei Positionen eingesetzt werden und verschaffen Trainer Michél Kniat damit die von ihm zu Verler Zeiten vorgelebte Variabilität. Kaum ein Gegner soll sich künftig vorab zu sicher sein, wer welche Position bekleidet. Konkurrenzkampf nimmt bei Arminia zu Schon jetzt hat Arminia mit dem genannten Quartett vier Spieler mit Stammspieler-Ansprüchen verpflichtet. Noch gibt der Kader in der erwarteten 4:3:3-Formation für sie genug Plätze her, etwa weil sich Biankadi primär im vorderen Mittelfeld sieht. Doch noch mindestens ein gelernter Flügelspieler soll ja noch kommen. Und der nicht minder flexible Kaito Mizuta kommt zwar "nur" aus der Regionalliga, aber bringt Potenzial mit, zu überraschen. Doch gibt es auch Etablierte - allen voran Rekordtorjäger Fabian Klos. Der 35-Jährige muss sich künftig genauso sputen wie Christopher Schepp, dessen Pflichtspiel-Debüt für Arminia nach einem ziemlich unscheinbaren ersten halben Jahr noch ansteht. Beide eint die Rolle als großgewachsene Zielspieler, die unter Kniat aber mehr als das können müssen. "Immer 100 Prozent" lautet Kniats erste Devise, die Intensität wird gewaltig. Dazu ist das Duo nicht positionsflexibel. Der Weg zum Trainingslager Donnerstag steht noch eine öffentliche Trainingseinheit auf dem Plan (11 Uhr), am Freitag dann das zweite Testspiel gegen Rot Weiss Ahlen (14 Uhr) - erneut ohne Zuschauer. Sonntagmittag startet die Flugreise ins Trainingslager nach Kienz in Südtirol. Geplant ist, dass auf dem Fußballplatz in St. Sigmund um 18 Uhr ein erstes Mal trainiert wird. Am Mittwoch, 12. Juli, testet Arminia dann in St. Sigmund gegen eine regionale Auswahl (18 Uhr), ehe am Samstag darauf der 120-Minuten-Härtetest gegen Zweitligist St. Pauli (15 Uhr) wartet. Nun steht auch der Spielort fest: Der DSC und St. Pauli treffen sich im 90 Minuten entfernten Hugo-Ciatti-Stadion in St. Martin am Passeier. Am 22. Juli geht es ins niederländische Swolgen gegen VVV Venlo, Anstoß ist um 18 Uhr.

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