Arminias Sieg gegen Drittligist Havelse: Ein deutlicher Hinweis auf die A-Elf

Bielefeld. Dass der Kader des DSC Arminia Bielefeld bereits seine endgültige Form für die Zweitligasaison angenommen hat, ist sehr unwahrscheinlich. Es werden noch Spieler dazu stoßen und vielleicht auch noch der ein oder andere den DSC verlassen – so ist das Geschäft. Mit der Verpflichtung von Florian Micheler und vor allem Marvin Mehlem (188 Zweit- und 20 Bundesligaspiele) hat Arminia aber pünktlich vor dem Trainingslager einen Fingerzeig in Richtung Liga gesandt. Die beiden Neuen standen im Aufgebot beim letzten Test vor der einwöchigen Exkursion nach Kiens in Südtirol. Es ging gegen den Drittliga-Aufsteiger TSV Havelse, bei dem Ex-Armine Nassim Boujellab angeheuert hat, der allerdings zunächst auf der Bank saß. DSC-Coach Mitch Kniat war mit dem 7:1 sehr zufrieden. Vor einer knappen Woche hatte er sich nach dem 2:2 gegen Regionalligist SC Wiedenbrück noch etwas mehr erkennbaren Klassenunterschied gewünscht. Diesmal wählte der Arminia-Trainer allerdings auch eine andere Herangehensweise. Er ließ eine Formation beginnen, die, Stand jetzt, durchaus als A-Elf bezeichnet werden kann. Handwerker rückt als Freistoßschütze auf Oppies Platz Vor Torwart Jonas Kersken bildeten Lannert, Schneider, Felix und Handwerker die Abwehr, zu der Kniat anmerkte: &bdquo;Die Kette hat gut gearbeitet.“ Und als Sonderlob hängte er noch an: &bdquo;Standards von Handwerker waren super.“ Der 27-jährige Linksverteidiger mit dem feinen linken Fuß wird nach den Meldungen des gestrigen Tages wohl häufigen bei Freistößen und Ecken bereitstehen. Der Wechsel von Louis Oppie zum FC St. Pauli macht einen Platz neben dem ebenfalls immer parat stehenden möglichen Freistoßschützen Stefano Russo frei. Im Mittelfeld besetzte Russo die Sechser-Position, davor standen mit Kapitän Mael Corboz (30) und Mehlem (27) zwei routinierte Spielgestalter. Jugendlicher Sturm und Drang tummelte sich dafür dann wieder ganz vorne. Neben dem erfahrenen Doppeltorschützen Noah Sarenren Bazee (28) und Joel Grodowski (27) lief Benjamin Boakye auf. Der 20-jährige Zugang vom VfB Stuttgart II erzielt sein erstes Tor im DSC-Dress – dem frisch präsentierten roten Ausweichleibchen. Sieben Tore gegen einen Drittligisten, da gab es für Kniat nicht viel zu kritisieren. Entsprechend verfiel der Coach bei seiner Analyse in ein Feuerwerk an Fachsprache: &bdquo;Wir haben die Tiefe attackiert, die Achter sind tief gelaufen, der ballentfernte Außenstürmer hat den Ball bekommen und ist danach wieder tief gegangen. Wir haben geduldig gespielt. Der Gegner hat es mit hohem Anlaufen gemacht und gut angepresst. Wir hatten immer wieder Lösungen und haben ganz wenige lange Bälle gespielt.“ Heißt auf ostwestfälisch: &bdquo;Passt so.“ Und das Team bekam am Freitag, einen Tag vor der Abreise nach Südtirol, einen freien Tag. Zwei Richter-Treffer in wenigen Sekunden Als dann im Zuge des üblichen Wechselreigens das 17-jährige Eigengewächs Daniel Richter ins Spiel kam und in der Schlussphase innerhalb weniger Sekunden zweimal traf, war der Coach vollends happy. Er zog noch einmal den Vergleich zum Spiel davor: &bdquo;Das in Wiedenbrück hat mir gar nicht gefallen. Was mir da gefallen hat, war, dass wir weiterspielen wollten, als der Schiri abgepfiffen hat, weil wir das Spiel gewinnen wollten. Das hat uns im vergangenen Jahr in der Vorbereitung auch ausgemacht, dass wir kein Spiel verloren haben.“ Lesen Sie auch: Das hat Arminia-Trainer Kniat beim 7:1 gegen Havelse besonders gefallen Kniat kennt natürlich die Gegner, die in der Vorbereitung und in der Liga auf sein Team warten. Schon am zweiten Samstag im Trainingslager geht es gegen Liga-Rivale 1. FC Nürnberg. Eine Woche später kommt der Championsleague-Teilnehmer AS Monaco in die Schüco-Arena. Trotzdem fordert der Coach: &bdquo;Das ist auch das Ziel für dieses Jahr, dass wir kaum Spiele verlieren. Da hat mich das Unentschieden gegen Wiedenbrück sehr gestört. Heute haben wir es viel besser gemacht.“ Und am Ende fand der Perfektionist Kniat dann doch noch ein Haar in der Suppe: &bdquo;Das eine Gegentor hätte nicht sein müssen, aber insgesamt war es eine sehr gute Leistung.“ Sollte das etwa ein versteckter Hinweis darauf sein, dass an dieser Stelle noch Anpassungen im Kader anstehen?

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