
Bielefeld. Arminia Bielefeld muss einen weiteren Spieler aus seinem Abstiegskader ziehen lassen: Benjamin Kanuric verlässt den DSC - allerdings nicht wie viele seiner ehemaligen Mitspieler mindestens in die 2. Bundesliga. Der Österreicher schließt sich einem Ligarivalen an, der mindestens als Mitfavorit um den Aufstieg gehandelt wird: Der FC Ingolstadt wird zu Kanurics künftiger sportlicher Heimat.
Klar war dies dem Vernehmen nach schon seit mindestens Dienstag, als Kanuric Arminias Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel die Entscheidung mitgeteilt hatte. Diese Redaktion hatte darüber berichtet, dass man sich bei Arminia auf einen Abgang einstellt. Der DSC wollte den variablen Mittelfeldakteur gerne behalten, der nach seinem Wechsel im Juli 2022 zu zehn Zweitliga-Einsätzen kam. Besonders verewigte sich Kanuric mit seinem fulminanten Dropkick-Tor, das Arminia beim Debüt von Uwe Koschinat in der 90. Minute zum Heimsieg über Spitzenreiter Darmstadt 98 führte.
Umso verwunderlicher, dass Koschinat in der Folge kaum noch auf den großgewachsenen Spielgestalter setzte, sondern sich voll und ganz zu Manuel Prietl bekannte - auch als dessen Form im Schlussspurt nachließ. Kanuric stand insgesamt lediglich zweimal in der Arminia-Startelf, sein langfristiger Vertrag wurde durch den Abstieg ungültig. Nun schlug Ingolstadt, in der 3. Liga stets einer der finanzstärksten Vertreter, zu und setzte sich gegen die Bielefelder durch.
Ingolstadt hebt "bemerkenswerte Intelligenz auf dem Platz" hervor
"Benjamins Fähigkeiten, das Spiel zu lesen, seine Stärke bei Standards sowie seine Intelligenz auf dem Platz sind für einen Fußballer seines Alters bemerkenswert", wird Ingolstadts Sport-Geschäftsführer Ivo Grlic zitiert. "Zudem kann er auf verschiedenen Positionen im Mittelfeld agieren und bringt als Junioren-Nationalspieler Österreichs wertvolle internationale Erfahrung mit. Er wird zweifellos ein belebendes Element unserer Mannschaft sein.“
Kanuric selbst wird so zitiert: "Für mich stellt der Wechsel zum FC Ingolstadt 04 eine große Chance dar, bei einem ambitionierten Drittligisten den nächsten Schritt zu machen." Was durchaus Raum für Spekulationen lässt, ob es nun das liebe Geld war oder doch die noch unklare Zielsetzung der Arminia, die den Ausschlag gab.
Vor Kanuric hatten bereits Guilherme Ramos (Hamburger SV), Andrés Andrade (Linzer ASK), Silvan Sidler (FC Winterthur), Robin Hack (Borussia Mönchengladbach), Sebastian Vasiliadis und Oliver Hüsing (beide Hansa Rostock), Arne Schulz (SC Paderborn), Bryan Lasme (Schalke 04) und Christian Gebauer (SCR Altach) neue Arbeitgeber präsentiert. Kanuric ist der Erste, der künftig nicht höherklassig als Arminia Bielefeld spielen wird.