Arminias Sportchef Mutzel sieht Kaderplanung im Soll und verliert Consbruch

Bielefeld. Auch die vielen Anhänger von Arminia Bielefeld mussten sich am Mittwoch erst einmal orientieren, ob der vielen neuen Gesichter, die beim Trainingsauftakt erstmals den DSC-Dress trugen. In den vergangenen Wochen hatte Arminia den sportlichen Komplettumbruch vorangebracht, beinahe täglich einen neuen Spieler präsentiert. Trotz der gewaltigen Schlagzahl wurde an der Friedrich-Hagemann-Straße offensichtlich, dass noch eine Menge Arbeit vor dem neuen Sportchef Michael Mutzel liegt. Denn für ein Elf gegen Elf reichte die Kaderstärke noch nicht. In einer Medienrunde zeigte sich Mutzel dennoch entspannt und sprach über... ... den Stand der Kaderplanung: "Für den Moment sind wir im Plan. Wir haben allerdings noch viel Arbeit vor uns. Wir haben jetzt erstmal Spieler auf jeder Position und bekommen eine vernünftige Trainingsgruppe zusammen. Es sind auch einige junge Spieler dabei, mit denen wir am Dienstag eine kurze Runde hatten. Wir wollen ihnen zeigen, dass sie erwünscht sind und sich anbieten sollen. In der Breite und Spitze brauchen wir aber natürlich noch Spieler. Es besteht fast auf jeder Position noch Bedarf. Wir sind deshalb ohne Ende aktiv und werden in den nächsten Wochen dann einige Spieler vermelden. Im Optimalfall sind wir im Trainingslager schon sehr weit und die Gruppe kann dort zusammenwachsen. Wir werden den Kader aber nicht zu groß machen, weil wir bewusst nicht zu viele unzufriedene Spieler haben wollen. Uns ist eine Gruppe mit etwa 19 oder 20 Spielern lieber, die dann auch alle wichtig sind und ihre Einsatzzeit bekommen. Wir werden keinen Riesenkader aufblähen." ... das Scouting unter Handlungsdruck: "Wir sichten die Spieler alle zusammen. Es gibt natürlich ein Scouting, es gibt ein Netzwerk, Spielervorschläge und auch ein Trainerteam, das in der Liga aktiv ist. Darüber hinaus gibt es Daten, die wir mit einbeziehen. Der Mix aus diesen Eindrücken und die klare Spielphilosophie von Mitch Kniat sorgen dafür, dass wir uns relativ schnell festlegen. Wenn der Spieler auf die Position passt, nehmen wir Kontakt auf und schauen, ob es machbar ist oder nicht. Aber wir kommen auch deswegen sehr schnell weiter, weil wir genau wissen, was wir wollen." ... die finanziellen Rahmenbedingungen: "Man merkt auf dem Transfermarkt definitiv, dass wir auch an Grenzen stoßen. Es gibt mit Sicherheit Spieler, die woanders in der 3. Liga mehr Geld verdienen können. Das soll aber kein Jammern sein. Wir müssen kreativ sein, haben gute Ideen und schon jetzt Spieler verpflichtet, die nicht auf jeden Cent geguckt haben." ... die Strahlkraft der Arminia trotz des Absturzes: "Wir wollen nur Jungs holen, die auf Arminia Bielefeld Bock haben. Da gibt es sehr viele Spieler. Diejenigen, die wir hier präsentieren, haben uns dieses Gefühl vermittelt. Und es gibt auch immer noch welche auf dem Markt. Arminia ist zwar nicht der Klub, der aktuell am besten bezahlt, hat aber noch einen tollen Ruf und kann viele Spieler begeistern. Damit können wir locken." ... Torhüter Leo Oppermann: "Er ist als Gastspieler da. Wenn wir allerdings einen Trainingsgast einladen, denken wir uns etwas dabei. Ich kenne ihn aus meiner Hamburger Zeit. Er ist ein talentierter junger Torwart, der sich zwei Jahre in der Regionalliga weiterentwickelt hat und den nächsten Schritt gehen will. Wir schauen mal, ob das hier sein kann." ... die Gespräche mit Arne Schulz: "Wir haben uns um ihn bemüht und hatten vor, ihn hierzubehalten. Er hat sich dann anders entschieden." ... einen Verbleib von Jomaine Consbruch: "Die Hoffnung muss ich den Fans leider nehmen. Wir haben uns bemüht, uns angestrengt, aber auch recht schnell gemerkt, dass wir keine Chance haben. Der Spieler hat einen zu großen Markt." ... einen Verbleib von Benjamin Kanuric: "Wir sind in Gesprächen. Mehr kann ich dazu derzeit nicht sagen." ... das Team hinter dem Team: "Als ich angefangen habe, war es gefühlt ein weißes Blatt Papier. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch auf allen Ebenen um den Platz herum. Dafür haben wir schon ziemlich viel hinbekommen. Der Staff ist nicht mehr so groß. Das sehe ich aber nicht als Nachteil. Von den Typen passt es schon sehr gut. Es sind auch hier ein paar Jüngere dabei, die das als Chance sehen. Wir haben mit Malte Hornemann noch einen Athletiktrainer dazugenommen. In der Physiotherapie müssen wir noch Posten besetzen, aber ansonsten sind wir schon sehr weit und können in den kommenden zwei Wochen hoffentlich auch da einen Haken dran machen." ... den Umbau des Trainerteams: "Wir haben viele Gespräche geführt und uns Gedanken gemacht, wie das Team aussehen soll. Wir haben die Anzahl der Leute auch aus finanziellen Gründen reduziert und waren uns einig, dass wir mit dem jetzigen Team in der Situation bestmöglich aufgestellt sind."

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