34. Spieltag Wie Arminia Bielefelds Trainer Koschinat den Abstiegskampf gewinnen will

Bielefeld. Eigentlich ist die Ausgangslage keine besonders neue: Arminia Bielefeld steht mal wieder unter dem Druck, gewinnen zu müssen. Das war in den vergangenen Spielen bereits häufiger der Fall. Doch der Umstand, dass die Partie gegen den 1. FC Magdeburg am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) nun wirklich die letzte Chance ist, macht die Ausgangslage dann doch spezieller. Nur mit einem eigenen Sieg und entsprechenden Resultaten der Konkurrenz hat der DSC die Möglichkeit, doch noch über den Strich zu rutschen. Ein Szenario, das dem einen oder anderen Anhänger wohl die Schweißperlen auf die Stirn treibt. Uwe Koschinat gab sich auf der Pressekonferenz vor dem Spiel dagegen betont gelassen. "Ich schlafe aktuell gut", sagte der DSC-Trainer und hatte auch eine Begründung parat: "Es ist eine Ausgangssituation, die ich so einkalkuliert habe." Dass der Klassenerhalt auf den letzten Drücker noch gelingt, davon ist der 51-Jährige überzeugt. "Ich bin optimistisch." Er habe in den vergangenen drei Partien zudem beobachtet, dass sein Team "mit dieser Drucksituation außerordentlich gut umgegangen ist". Die Leistungen zuletzt seien "vor allem zu Beginn außergewöhnlich stark" gewesen. "Das spricht für die mentale Kraft der Mannschaft", erklärte Koschinat. Eine Eigenschaft, der im finalen Saisonspiel eine hohe Bedeutung zukommt. Gerade weil für den DSC nur drei Punkte zählen. Die Marschroute ist für den Arminia-Coach deshalb klar: "Wir wollen durch ein frühes Führungstor von der ersten Minute Druck auf die Konkurrenz machen. Das wird die Aufgabe sein, auf die wir uns komplett reduzieren." Die Ausgangssituation sei dabei sogar ein Vorteil, weil der DSC "nicht mit dem Ergebnis spielen" oder auf "die Karte spätes Tor" setzen könne. "Wir müssen erst mal gar nicht auf andere Sportplätze schauen, weil wir genau wissen, dass unser Job im Vordergrund steht." Paderborner Unruhe für Koschinat kein Faktor In den Parallelspielen müssen der SC Paderborn (gegen den 1. FC Nürnberg) oder Hansa Rostock (gegen Eintracht Braunschweig) ihrem Gegner Punkte abnehmen, um der Arminia im Falle eines Sieges Schützenhilfe zu leisten. Über die Ergebnisse will Koschinat auf dem Laufenden gehalten werden, ein Handyverbot auf der Bank wird es nicht geben. Dass die Unruhe um den Mallorca-Trip von Lukas Kwasniok Einfluss auf die Leistung der Paderborner Spieler haben könnte, befürchtet Koschinat nicht. "Paderborn spielt eine dermaßen herausragende Saison. Ich bin mir sehr sicher, dass sie so ein Selbstverständnis in ihren Abläufen haben, dass sie gegen Nürnberg unabhängig von dem, was um den Trainer passiert, ein sehr gutes Spiel machen werden." Dass Kwasniok sich während der laufenden Saison einen derartigen Kurztrip genehmigte, kommentierte der DSC-Trainer wie folgt: "Das geht mich nichts an. Das sind Dinge, die Vereine für sich klären. Da sollte kein Trainer der Moralapostel des anderen sein." Koschinat richtet den Blick lieber auf das eigene Team. Dort tut sich zumindest eine personelle Baustelle auf. Lukas Klünter fällt mit einer Muskelverletzung in der Wade aus. Ersetzt wird der 27-Jährige, das verriet der Arminia-Trainer, durch Christian Gebauer. Der Österreicher war bereits in der Vergangenheit für Klünter in die Bresche gesprungen, hatte seine Sache dabei sehr ordentlich gemacht. Sebastian Vasiliadis und Jomaine Consbruch, die zu Wochenbeginn nur individuell trainieren konnten, stehen hingegen zur Verfügung. Die offensiven Hoffnungen ruhen in Magdeburg vor allem auf Bryan Lasme. Der Franzose war zuletzt in guter Form, vergab aber auch zahlreiche gute Gelegenheiten. "Er ist ein Schlüsselspieler, der immer Thema beim Gegner ist. Er soll sich keinen Kopf über die vergebenen Möglichkeiten machen." Koschinat weiß: Schraubt der Offensivspieler seine Quote am Sonntag nur etwas nach oben, kann das den Sieg bedeuten. Und der Arminia-Trainer könnte im besten Fall noch besser schlafen als ohnehin schon.

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