OWL-Duell Arminia Bielefeld gegen den SC Paderborn: Das spricht für einen Sieg Ihres Vereins

Bielefeld/Paderborn. Am Samstag treffen ab 13 Uhr Arminia Bielefeld und der SC Paderborn in der Schüco-Arena aufeinander. Die Ausgangslagen könnten nicht unterschiedlicher sein. Während der SCP sich noch vage Hoffnungen auf den Aufstiegsrelegationsrang 3 macht, geht es für den DSC um wichtige Punkte für einen direkten Klassenerhalt. Für Brisanz ist also gesorgt. Es gibt jeweils gute Gründe, warum einer der beiden Vereine das Spiel für sich entscheidet. Das spricht für Arminia Bielefeld Voller Rückhalt der Fans Ausverkauft! Das meldete Arminia Bielefeld bereits am Montag. 26.500 Zuschauer, davon 23.800 Arminen, werden am Samstag die Schüco-Arena zum zweiten Mal in dieser Saison restlos füllen. Die Arminia kann sich in dieser alles andere als einfachen Saison auf ihre Fans verlassen, 21.500 Fans pro Spiel bedeuten sogar einen vereinsinternen Zweitliga-Rekord. Welche Wucht diese Kulisse entfalten kann, zeigte sich bei dem Premierenspiel von Uwe Koschinat als DSC-Trainer. Beim 3:1-Erfolg gegen Tabellenführer Darmstadt 98 hatte das Bielefelder Publikum jeden Zweikampf, jede gelungene Aktion gefeiert. &bdquo;Das hat uns in die Partie hineingetragen und wird erneut wichtig werden“, sagte Koschinat zum &bdquo;Alm-Faktor“. Paderborns Spielidee Sonderlich kompliziert zu entziffern ist Arminias Fußball in dieser Saison nicht. Unter Koschinat wird früh und energisch gestört, es werden Ballverluste im Mittelfeld provoziert, dann wird in die Räume vorgedrungen. Besonders gut gelang das wiederholt gegen spielstarke, auf viele flache Passkombinationen setzende Teams wie Kiel und trotz der Niederlage auch Karlsruhe. Der SC Paderborn spielt einen ähnlichen gepflegten Ball. Für den DSC nicht nur Risiko, sondern auch eine Chance, seine Umschaltqualität einzusetzen. Unangenehmer Gegner Der Blick in die Statistik dürfte bei SCP-Fans ein Schaudern verursachen und bei den Arminen Erwartungen wecken. Seit dem 14. August 1988 bestritten der SCP und sein Vorgängerverein TuS Paderborn-Neuhaus 26 Pflichtspiele gegen die Arminia. Dabei hagelte es 17 Niederlagen für den SCP. Nur in den Heimspielen am 7. Oktober 1990 (1:0), am 1. Oktober 2010 (3:1) und am 16. Februar 2014 (4:0) behielt Paderborn die Oberhand. Gerade die Bielefelder Alm scheint auf den SCP eine ähnliche Wirkung zu haben wie Kryptonit auf Superman. In 13 Spielen gabs drei Remis, zehn Niederlagen und 10:32 Tore. Selbst in der Zweitliga-Aufstiegssaison 2018/19 kassierte Paderborn am 32. Spieltag eine 0:2-Pleite auf der Alm. Auswärtsschwäche des SCP In der vergangenen Saison hatte der SCP stolze 32 seiner 51 Punkte in fremden Stadien geholt. In dieser Spielzeit hat sich das Verhältnis umgekehrt. In der heimischen Home-Deluxe-Arena verbuchte Paderborn bereits 36 Punkte und 46 Tore. Auswärts stehen dagegen lediglich 18 Punkte und 20 Treffer zu Buche. Dabei hatte der SCP in dieser Saison auch in der Fremde meistens die Spielkontrolle. Doch zu oft fehlten Abgezocktheit, Effizienz und Durchschlagskraft. So leisteten sich die Kwasniok-Mannen ärgerliche Punktverluste in Regensburg (0:1), Sandhausen (2:2), Fürth (1:2) und Nürnberg (1:2). Relativiert wird die SCP-Auswärtsschwäche allerdings durch die Bielefelder Heimbilanz, denn die Arminia ergatterte auf der Alm erst 18 Zähler. Es gibt viel zu gewinnen Mit dem Rücken zur Wand stehen? Ganz so schlimm sieht es für Arminia nach dem 2:1-Sieg in Kaiserslautern doch gar nicht mehr aus. Dazu ist das Risiko, noch auf einen direkten Abstiegsrang abzurutschen, ziemlich klein. Und noch besser: Nürnberg kann so richtig unter Druck gesetzt werden. Und überhaupt: Für Arminia geht es noch um alles, das treibt jede Mannschaft im Endspurt nochmals an. Klar: Paderborn ist Vierter, und eine theoretische Chance auf den Aufstieg besteht noch. Der HSV dürfte aber keinen einzigen Punkt mehr holen. Dass die Paderborner dafür noch über die Schmerzgrenzen gehen? Eher unwahrscheinlich. Das spricht für den SC Paderborn Glaube an die Spielidee In Sachen Stabilität ist der SCP der Bielefelder Arminia sicherlich besonders weit voraus. Die Mannschaft von Trainer Lukas Kwasniok verfügt über eine Eigenschaft, die im modernen Fußball gerne als &bdquo;Resilienz“ bezeichnet wird. Der Glaube an die eigene Spielidee scheint schier unerschütterlich zu sein, so dass die Paderborner in dieser Saison schon mehrfach große Widerstände überwunden haben. In der Rückrunde gelang beispielsweise in Hannover ein 4:3-Erfolg nach einem 0:2-Katastrophenstart. Im Hexenkessel von Hamburg machte der SCP unlängst vor 57.000 Zuschauern gleich zwei Mal einen Rückstand wett. Deutlich unterlegen waren die Paderborner eigentlich nur bei der 0:3-Hinrundenpleite in Heidenheim. Die aktuelle Form Zugegeben, der SCP wartet seit sechs Auswärtsspielen auf einen dreifachen Punktgewinn. Doch die Bilanz der vergangenen Wochen kann sich wahrlich sehen lassen. So holte Paderborn satte elf Zähler aus den letzten fünf Partien. Dabei zeigte der Tabellenvierte wieder den Spielwitz, der den SCP zu Beginn der Saison ausgezeichnet hatte. Defensiv anfällige Bielefelder ergatterten unterdessen nur magere vier Punkte aus den vergangenen fünf Spielen. Offensivstärke Nachdem Paderborns Stürmer Robert Leipertz und Marvin Pieringer Ende Februar Fußfrakturen erlitten hatten, geriet der Offensivmotor gewaltig ins Stottern. So verbuchte der SCP im Monat März lediglich einen Treffer. Seit April aber gelangen Paderborn sehenswerte 19 Tore in sieben Spielen. Die Durchschlagskraft, mit der die Kwasniok-Schützlinge einen fulminanten Saisonstart hingelegt haben, ist wieder da. Muslija und Co. Die wiedergewonnene Offensivstärke ist nicht zuletzt mit einem Namen verbunden: Florent Muslija. Der kosovarische Nationalspieler ist seit Wochen in Topform und sammelte in den vergangenen sieben Spielen zehn Scorerpunkte. Auch der pfeilschnelle Sirlord Conteh ist prima drauf und eine brandgefährliche Waffe. So muss die Arminen-Defensive bei langen Bällen höllisch aufpassen. Der wiedergenesene Marvin Pieringer avancierte beim 3:2 gegen Heidenheim als Joker zum Matchwinner und wird in Bielefeld sein Startelf-Comeback feiern. Arminias Unbeständigkeit &bdquo;Konstant inkonstant“ – dieses Motto zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison von Arminia Bielefeld. Erst ein einziges Mal gelang es dem DSC, einem Sieg einen zweiten folgen zu lassen. Pikanterweise war das in der Hinserie nach dem 2:0-Erfolg in Paderborn der Fall, als die Bielefelder anschließend auch gegen Magdeburg mit 3:1 gewannen. Jedoch häufen sich bei Arminia in dieser Spielzeit vielmehr die Negativerlebnisse. Bereits 17 Saisonniederlagen nach 32 Spieltagen sprechen eine eindeutige Sprache. Die Ausgangssituation Auf der Arminia lastet am Samstag ein enormer Druck. Ein Heimsieg muss her, um doch noch den direkten Klassenerhalt schaffen zu können. Paderborn kann dagegen ganz befreit aufspielen, wenngleich der SCP noch theoretische Chancen auf die Aufstiegsrelegation hat. Doch das Team von Lukas Kwasniok hat nichts zu verlieren und kann nur noch etwas gewinnen. Was Druck ausmachen kann, zeigte sich am 3. Mai 2019 beim bislang letzten OWL-Duell auf der Alm. Da nämlich verlor ein verkrampft wirkender SCP, der um den Aufstieg kämpfte, gegen eine unbekümmerte Arminia, die im Niemandsland der Tabelle stand, mit 0:2.

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