Spielbericht

3:3 nach 3:0: Arminia Bielefeld bricht in Braunschweig ein

Eine Drei-Tore-Führung reicht dem DSC nicht zum Erfolg gegen den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Ramos erzielt Premierentreffer.

Arminia Bielefelds Fabian Klos (r.) setzt sich gegen Braunschweigs Jannis Nikolaou durch. | © picture alliance/dpa

Kerstin Kalkreuter
05.03.2023 | 05.03.2023, 16:20

Braunschweig. Mit drei Toren nach 21 Minuten geführt und trotzdem nicht gewonnen: Arminia Bielefeld hat sich im Kellerduell gegen Eintracht Braunschweig am Sonntagnachmittag mit einem 3:3 (3:2)-Unentschieden zufrieden geben müssen. Es war ein wilder Schlagabtausch im Eintracht-Stadion. Nicht nur im Gästeblock brannten es zwischenzeitlich lichterloh, auch die Abwehrreihen der beiden Teams ließen einiges Zweitligataugliches vermissen.

Wie sich schon unter der Woche andeutete, fielen für die Partie in der Löwenstadt die zuletzt gesetzten Innenverteidiger Andrés Andrade und Frederik Jäkel mit einer Erkältung aus. Dafür rückten George Bello auf links und Oliver Hüsing ins Zentrum der Abwehrkette. Zudem fehlte Marc Rzatkowski erkrankt.

DSC-Trainer Daniel Scherning hatte die Partie gegen die Eintracht im Vorfeld als „das wichtigste Spiel der Saison" ausgegeben. Entsprechend waren unter den 19.758 Zuschauern auch Arminia-Präsident Rainer Schütte und der kaufmännische Geschäftsführer Christoph Wortmann im Stadion.

Eintracht-Keeper erzielt DSC-Führung

In den Anfangsminuten übernahmen die Arminen direkt die Spielkontrolle. Kleiner Wermutstropfen: Ivan Lepinjica sah schon in der 4. Spielminute die Gelbe Karte, nachdem er Jannis Nikolaou im Vorwärtsgang behindert hatte.

Dann die frühe Bielefelder Führung unter aktiver Mithilfe des Eintracht-Schlussmanns Jasmin Fejzic: Jomaine Consbruch kam nach Bello-Flanke an der Sechzehnerkante an den Ball. Der Mittelfeldspieler schlug einen Haken und zog ab. Der Ball prallte an den rechten Pfosten und an die Hacke von Fejzic. Von dort rollte das Spielgerät über die Torlinie – 1:0 (6.).

Lasme staubt zum 2:0 ab

Und es folgte der schnelle Doppelschlag für die Arminen. Eine Flanke des DSC klärten die Braunschweiger Consbruch vor die Füße. Der schoss wuchtig auf das Tor. Fejzic ließ den Ball nach vorne abprallen und Bryan Lasme chippte halbhoch ins Tor zum 2:0 (11.).

Trotz des Rückstandes steckten die „Löwen" jedoch nicht auf. Lukas Klünter (14.) und Bastian Oczipka (17.) klärten aufmerksam.

Vier Tore nach 22 Minuten

Trotz der Braunschweiger Druckphase blieben die Bielefelder jedoch spielbestimmend. Und nach 21 Minuten stand es 3:0 für die Arminia. Guilherme Ramos vollendete die Hereingabe von Consbruch nach einer Ecke von Robin Hack per Kopf zum dritten Arminia-Treffer. Es war das erste Tor des Portugiesen im DSC-Trikot.

Doch auch die Eintracht blieb gefährlich. Maurice Multhaup ließ am Sechzehner zu Immanuel Pherai prallen. Der Niederländer setzte sich gegen zwei Arminen durch und erzielte im Fallen das 3:1 (22.).

Beide Teams mit offenem Visier

Das Kellerduell wurde das oft zitierte „Spiel mit offenem Visier". Es gab Chancen auf beiden Seiten, die Teams gönnten sich in der ersten halben Stunde keine Ruhepause.

Es war fast folgerichtig, dass auch das muntere Toreschießen weiterging. Pherai schoss nach einer starken Einzelaktion von Multhaup, der Bello und Consbruch aussteigen ließ, wuchtig ins kurze Eck – 2:3 und Doppelpack für den 21-Jährigen (34.). Die Braunschweiger blieben nach dem Anschlusstreffer am Drücker. Doch mit der aus DSC-Sicht knappen Führung ging es nach dieser wilden ersten Hälfte in die Pause.

Eintracht drängt auf Ausgleich

Zur zweiten Halbzeit nahm Scherning den früh verwarnten Lepinjica vom Platz und brachte Sebastian Vasiliadis. Die Eintracht drängte auf den schnellen Ausgleich und hatte nach einem Freistoß aus dem Halbfeld über Lion Lauberbach die Chance. Doch der Stürmer köpfte knapp rechts neben das Tor, zudem stand er im Abseits (48.).

Die Bielefelder standen tiefer in der eigenen Hälfte und setzten auf Kontersituationen, die „Löwen" blieben die deutlich aktivere Mannschaft. Pherai zog fast unbedrängt aus 20 Metern ab und verpasste das linke Eck nur um Zentimeter (60.).

Auf der anderen Seite scheiterte der eingewechselte Masaya Okugawa nach Steckpass von Vasiliadis an Fejzic’ Fußabwehr (67.).

Ujah zum Ausgleich

Dann knackte Eintracht den Bielefelder Abwehrblock. Linus Gechter bediente den ebenfalls eingewechselten Anthony Ujah an der Strafraumgrenze. Per Volley erzielte der Stürmer den 3:3-Ausgleich (72.).

Die Arminen wollten direkt antworten, blieben jedoch in der vielbeinigen Eintracht-Abwehr hängen. Lasme prüfte Fejzic aus rund 18 Metern, kein Problem für den Eintracht-Schlussmann (76.). Die Partie blieb offen.

„Wir wollen euch kämpfen sehen" war nun verhalten aus dem Arminia-Block zu hören. Doch es blieb auch nach 90 Minuten plus Nachspielzeit bei dem 3:3-Remis. Ein Punkt, der den Arminen im Kampf um den Ligaverbleib nicht wirklich weiterhilft. Und in der kommenden Woche kommt der Tabellenführer aus Darmstadt auf die Alm.

Das Spiel zum Nachlesen im Liveticker:

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