Arminia Bielefeld leistet sich gegen den SV Sandhausen zu viele Fehlpässe

Bielefeld. Arminias Trainer Ulrich Forte hatte sich sein Debüt im deutschen Profifußball sicherlich anders vorgestellt und war bei seiner Premiere reichlich gefordert. Ein früher Rückstand, eine Rote Karte als Trainer und die zweite Halbzeit mit einem Spieler weniger auf dem Platz galt es für den Italiener zu managen. Im Spielaufbau und beim Ballvortrag in die gegnerische Hälfte zeigten die Bielefelder vielversprechende Ansätze. Gegen den Ball verteidigten die Arminen mutig nach vorn. In der letzten Linie ließen sie jedoch die notwendige Entschlossenheit vermissen und offenbarten Abstimmungsprobleme und Zweikampfdefizite. Die Niederlage bei den heimstarken und aggressiven Sandhäusern war unnötig und wäre vermeidbar gewesen. Das Spiel mit dem Ball Trainer Ulrich Forte wählte eine 3:1:4:2-Formation. Die letzte Linie formierte er mit Linksfuß Andrés Andrade, Oliver Hüsing und mit Rechtsfuß Frederik Jäkel als Dreierreihe. Die drei groß gewachsenen Innenverteidiger standen beim eigenen Spielaufbau weit auseinander, sodass der Gegner die Passfenster in die Tiefe nur schwer schließen konnte. Der Spielaufbau erfolgte zügig in die Tiefe sowohl durch das Zentrum, häufig über Masaya Okugawa, als auch über die Außenspieler, im Fachjargon oft Schienenspieler genannt, die die Flügel von hinten bis vorn bearbeiten, Jakob Laursen und Neuzugang Silvan Sidler. Im Unterschied zum Vorjahr waren Spielaufbau und Spielvortrag schneller und mutiger. Nach dem Prinzip Steil-Klatsch wurde gut in die gegnerische Hälfte kombiniert. Leider kam es immer wieder zu unnötigen Fehlpässen, die jedoch durch ein schnelles Gegenpressing wieder wettgemacht wurden. Im letzten Drittel des Gegners mangelte es an Kreativität und Durchsetzungsvermögen. Ein starker Angriff mit zwei erstklassigen Chancen in der 10. Spielminute und ein fein herausgespieltes Tor sind insgesamt zu wenig. Der Konter zum 1:1 Die Arminen erzielten nach einem lehrbuchmäßigen Konter den 1:1-Ausgleich in der 59. Minute durch Masaya Okugawa. Auslöser dieses Blitzkonters war Torwart Stefanos Kapino, der in bester Ortega-Manier das Spiel von hinten schnell machte und Florian Krüger mit dem Ball auf die Reise durch das Mittelfeld schickte. Dieser bediente in vorderster Linie Kapitän Fabian Klos, der den Torschützen Masaya Okugawa glänzend in Szene setzte. Besser kann man nach einem Ballgewinn nicht umschalten. Das Spiel gegen den Ball In vorderster Linie lenkten die Stürmer Fabian Klos und Florian Krüger den Spielaufbau der Sandhäuser meistens nach außen. Die folgenden Vertikalpässe des Gegners wurden durch die geschickt einrückenden Außenspieler Sidler und Laursen geschickt abgefangen. So griffen die Sandhäuser meistens auf lange Bälle aus der eigenen Hälfte zurück. Aus einem solchen Schlag resultierte die 1:0-Führung des SV Sandhausen in der 10. Minute durch den auffälligsten Spieler auf dem Platz, David Kinsombi. Die Arminen waren in dieser Situation mit sieben Spielern in Ballnähe, bei drei Spielern des Gegners, verloren jedoch die Kopfballduelle und konnten den Steckpass in die Tiefe nicht verhindern. Auch beim Siegtreffer des SV Sandhausen in der 63. Minute konnten die Arminen das Vertikalspiel des Gegners nicht verhindern. In der letzten Linie verteidigten die kurz vor und im Strafraum auf einer Höhe, ein gefährliches Unterfangen. Fazit Ergebnistechnisch war der Auftakt zur 2. Bundesliga für die Arminen ein Fehlstart. Die mutige und offensive Ausrichtung der Mannschaft durch Trainer Ulrich Forte macht jedoch Hoffnung für die nächsten Spiele. Im ersten Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg sollten die Bielefelder die eigene Fehlerquote reduzieren und die Atmosphäre in der Schüco-Arena für einen selbstbewussten Auftritt nutzen.

Meistgelesen