Arminias neues Transfer-Beuteschema - und was für Zeichen der Klub setzt

Bielefeld. Offiziell steht der Zähler der Neuverpflichtungen im Jahr 2021 bei Arminia Bielefeld noch auf Null. Doch hinter den Kulissen wird längst an der sportlichen Zukunft geschraubt: Zwei talentierte und zugleich auf Profiniveau bewährte Spieler haben Kicker-Berichten zufolge einem Wechsel zum DSC zugestimmt. Damit bastelt Arminia um Sport-Geschäftsführer Samir Arabi frühzeitig und unabhängig vom Ausgang des unverhofften Bundesliga-Abenteuers an der langfristigen Zukunft. Und schlägt schon jetzt klare Pflöcke ein, die immer klarer jenen Weg zeichnen, dem sich der Klub dauerhaft verschrieben hat. Einer, der sich vor beiden Strafräumen wohlfühlt Stürmer Janni Serra (Holstein Kiel) und Mittelfeldspieler Sebastian Vasiliadis (SC Paderborn) sollen zur neuen Saison auf die Alm wechseln. Im Fall von Vasiliadis ist, weil zwischem diesem und Zweitligist SCP das Tischtuch zerschnitten scheint und er regelmäßig nicht für den Kader nominiert wurde, sogar ein Wechsel in dieser Wintertransferphase denkbar. Dann müsste der Erstliga-Aufsteiger für ihn zumindest noch eine kleine Freigabesumme entrichten. Zum 1. Juli sind dagegen sowohl Vasiliadis als auch Serra hingegen nicht mehr vertraglich gebunden, es würde allenfalls noch ein in der Branche übliches Handgeld für Spieler und Vermittler fließen. Öffentlich zu solchen Meldungen Stellung beziehen wollen der Klub und Arabi in der Regel nicht. Man kommentiere keine Namen, sagt der 41-Jährige auf Nachfrage von nw.de. Wobei er davon zumindest eine Ausnahme machte, als er Vasiliadis vor einiger Zeit vielsagend als "interessanten Spieler" betitelte. Seit dem vergangenen Sommer ist das Interesse der Arminia am Paderborner bekannt. Die damals im Raum stehende Ablösesumme im niedrigen siebenstelligen Bereich ließ bereits erahnen, welchen Stellenwert die Verpflichtung von Vasiliadis besaß: Arminia fehlte bis zuletzt ein solcher Mittelfeld-Allrounder, der sich vor beiden Strafräumen wohlfühlt. Einer, der gegnerische Angriffe im Keim ersticken und eigene mit gutem Spielverständnis und vorzeigbarer Beweglichkeit antreiben kann. Ablösefreie Transfers wären zwei Glücksfälle Es wäre nichts anderes als ein Glücksfall, sollte der DSC den letztjährigen Bundesliga-Stammspieler, der im Alter von 23 Jahren noch sehr entwicklungsfähig ist, nun ablösefrei verpflichten können - zumal von Werder Bremen bis zur PSV Eindhoven hochkarätige Konkurrenz interessiert sein soll. Arminia lockt mit den besten Aussichten, sich als Stammspieler wieder ins Schaufenster stellen zu können. Auf bis zu vier Millionen Euro wurde der Marktwert des Deutsch-Griechen bereits taxiert. In anderer Vertragskonstellation wäre ein solcher Wunschspieler für Bielefeld daher kaum zu stemmen. Was übrigens auch für Janni Serra gilt. Der 22-Jährige steht bei einem Marktwert von zwei Millionen Euro, war U-21-Nationalspieler und hat in 65 Zweitliga-Spielen für Kiel 23 Tore erzielt - zuletzt traf er doppelt gegen den Karlsruher SC. Mit 193 Zentimetern und stattlichem Körperbau weist Serra, der als 16-Jähriger in der Nachwuchsakademie des BVB vom Innenverteidiger zum Stürmer umgeschult wurde, physisch klare Parallelen zu Fabian Klos auf. Ob es zum Konkurrenzkampf mit dem Mannschaftskapitän kommen wird, hängt zuallererst davon ab, ob Arminia und Klos in ihr elftes gemeinsames Jahr gehen, denn der 33-Jährige ist nur noch bis Juni an die Blauen gebunden. Arminia sendet drei Signale Sobald der Klub die Verpflichtungen bestätigt, sendet er gleich drei klare Signale: Der DSC, der sich in den Vorjahren oft auf versteckten Nischenmärkten wie etwa in Skandinavien bediente, unterstreicht seine neue - und längst nicht nur finanzielle - Attraktivität. Diese ermöglicht es ihm, erfolgreich um begehrte heimische Spieler mitzubieten, die sich bereits auf Profiniveau erprobt haben. Er würde mit zwei jungen potenziellen Leistungsträgern auch das klubinterne Mantra schärfen, das perspektivisch klar auf der Förderung, Entwicklung und hin und wieder dem gewinnbringenden Verkauf solcher - und noch jüngerer - Profis liegen soll. Zu guter Letzt schüfe sich Arminia mit zwei Akteuren, die in der 2. Bundesliga zur Upperclass gehören, schon jetzt mehr Planungssicherheit für den Sommer. Und das ganz unabhängig davon, ob der zuletzt immer wahrscheinlicher gewordene Klassenerhalt tatsächlich eintritt.

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