Niederlage in Essen

Blamage für Arminia Bielefeld im DFB-Pokal gegen einen Viertligisten

Der Saisonstart geht für den DSC gründlich daneben. Eine Schiedsrichter-Entscheidung sorgt dabei für Aufregung.

Niedergeschmettert reagierten die Arminen auf den 0:1-Rückstand, das Aufbäumen nach der Pause wurde nicht mit Toren belohnt. | © Oliver Krato

14.09.2020 | 15.09.2020, 21:36

Essen. „Neun von zehn Spielen gewinnt Arminia. Ich hoffe auf das zehnte Spiel", hatte Marcus Uhlig vor der Erstrunden-Begegnung zwischen Rot-Weiss Essen und den Bielefeldern im DFB-Pokal gesagt. Es kam genau so, wie es sich der heutige RWE-Vorstand und frühere DSC-Geschäftsführer gewünscht hatte. Bundesliga-Aufsteiger Arminia blamierte sich im ersten Pflichtspiel der neuen Saison und schied beim Regionalligisten nach einer ganz schwachen Leistung durch eine 0:1-Niederlage aus.

Arminia-Trainer Uwe Neuhaus beorderte in Linksverteidiger Jacob Laursen und Doan Ritsu zwei Neuzugänge in die Startelf. Der Japaner wechselte sich in der Angriffsreihe mit Cebio Soukou auf den Außenpositionen ab, der ebenfalls ausgeliehene Angreifer Sergio Cordova nahm dagegen zunächst auf der Bank Platz. „Ich habe heute nur zwei Neuzugänge gebracht, weil ich glaube, dass es uns helfen kann, wenn die Abläufe funktionieren, die fest in der Mannschaft drin sind", sagte Neuhaus vor dem Anpfiff. In Christian Gebauer stand ein Neuzugang nicht einmal im Kader.

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Arminias Pokal-Blamage in Essen

Im Mittelfeld stand erneut der 18-jährige Jomaine Consbruch in der Anfangsformation. „Er hat sich den Einsatz durch gute Leistungen selbst ermöglicht", sagte Neuhaus, „ab dem ersten Trainingstag hat er den Kampf aufgenommen und hatte unglaublich gute Vorbereitungswochen ähnlich wie in der Vorsaison. Letztes Jahr hatte er dann körperlich ein kleines Loch, ist schwer wieder rausgekommen. Ich glaube, dass er dieses Jahr wesentlich stabiler ist."

Arminia Bielefeld tut sich gegen die aggressiven Essener extrem schwer. - © Oliver Krato
Arminia Bielefeld tut sich gegen die aggressiven Essener extrem schwer. | © Oliver Krato

Essen erwischte den besseren Start, einen 20-Meter-Schuss von Dennis Grote konnte Stefan Ortega Moreno im DSC-Tor in der dritten Minute zur Ecke befördern. Diese führte zu einer Kopfballchance, die Marco Kehl-Gomez aber ungenutzt ließ. Auf der Gegenseite hätte es Strafstoß geben müssen, als Sandro Plechaty den köpfenden Fabian Klos bei einem Abwehrversuch an seiner empfindlichsten Stelle traf (5.). Ein Videoschiedsrichter, der dem Unparteiischen Harm Osmers einen Hinweis hätte geben können, kommt im Pokal erst ab dem Achtelfinale zum Einsatz. Das wird Arminia in diesem Jahr nicht mehr erleben.

Gegen die tief in der eigenen Hälfte wartenden, zweikampfstarken Essener tat sich Arminia auf engem Raum schwer, Aussichtsreiches herauszuspielen. Rot-Weiss war mit langen Bällen gefährlich und unterband gegnerische Umschaltaktionen, die das statische Spiel der Bielefelder hätten aufbrechen können, häufig mit Fouls. Kurz nachdem die RWE-Anhänger auf der Haupttribüne erstmals lautstark in Fahrt gekommen waren, folgte die Essener Führung: Laursen verschätzte sich nach einem langen Ball, Plechatys Hereingabe verwertete Simon Engelmann in der 33. Minute aus dem Rückraum zum 1:0. Derselbe Spieler hätte die verdiente Führung gegen nun apathisch wirkende Gäste kurz darauf beinahe ausgebaut, zielte aber mit einer Volley-Abnahme knapp daneben.

Neuhaus brachte zur zweiten Halbzeit Cordova für Consbruch und Anderson Lucoqui für Laursen ins Spiel. Kurz darauf Arminias erste echte Chance: Doans Hereingabe legte Corodva auf Klos ab, dessen Kopfball das Tor knapp verfehlte (49.). Die Bielefelder kamen nun: Doan traf nach Zusammenspiel mit Brunner das Außennetz (51.), Marcel Hartels Distanzschuss lenkte Ex-Armine Daniel Davari im RWE-Tor über die Latte (61.).

Einen Freistoß aus 16 Metern nach Foul an Cordova setzte Hartel an den Pfosten (68.), nach seinem Nachschuss, den Engelmann mit der Hand abwehrte, hätte es einen Strafstoß für Arminia geben müssen. Cordova schoss und köpfte daneben, auch Soukou verfehlte das Ziel in der Schlussphase gleich zweimal aus aussichtsreicher Position. Kurz darauf war Schluss – und die Blamage der Bielefelder an der Essener Hafenstraße perfekt.

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