Arminia gibt Millionengebot für Paderborner Spieler ab

Bielefeld. Sieben Neuzugänge, keine Ablöse: Arminia Bielefeld befindet sich bei der Kaderplanung für die bevorstehende Bundesliga-Saison bisher auf Sparkurs. Zudem bewegen sich die Gebühren für die ausgeliehenen Sergio Cordova (FC Augsburg) und Ritsu Doan (PSV Eindhoven) in einem überschaubaren Rahmen. Mindestens eine Verstärkung steht für den DSC aber in der bis zum 5. Oktober andauernden Transferperiode noch aus. Und für diese ist der Aufsteiger bereit, so viel Geld in die Hand zu nehmen wie schon lange nicht mehr. Arminia benötigt auch nach Einschätzung von Sportchef Samir Arabi und Trainer Uwe Neuhaus einen zusätzlichen Spieler für das zentrale Mittelfeld. Einen, der neben Manuel Prietl defensiv absichern und zugleich mit Marcel Hartel als Drittem im Bunde offensive Akzente setzen kann. Der zudem möglichst Bundesliga erfahren und deutschsprachig ist und über eine gute Mentalität verfügt. 32 Erstliga-Einsätze in der vergangenen Saison Im Fokus steht Sebastian Vasiliadis, der 2019/20 für den SC Paderborn auf 32 Erstliga-Einsätze und ein Tor kam, und dessen Vertrag beim ostwestfälischen Nachbarn noch bis 30. Juni 2021 läuft. 750.000 Euro hat Arminia dem SCP nach Informationen von nw.de schon vor Wochen als Ablösesumme für den 22-Jährigen offeriert – und das Angebot jetzt erhöht, wie der Kicker berichtete. Dem Vernehmen nach auf einen siebenstelligen Betrag. Die bislang höchste Ablösesumme, die Arminia bisher gezahlt hat, sind laut transfermarkt.de die zwei Millionen Euro 2008 an Bröndby IF für Christopher Katongo. Für Artur Wichniarek überwies der DSC ab 1999 drei Millionen Mark an Widzew Lodz. 1996 waren es 2,5 Millionen Mark an Besiktas Istanbul für Stefan Kuntz, der wie die anderen beiden Spieler Stürmer war. Vasiliadis könnte somit – gemessen an der Ablösesumme – einer der teuersten Arminia-Spieler werden. SC Paderborn muss Kosten senken Den Paderbornern ist das Bielefelder Gebot aber weiterhin zu niedrig für einen Spieler, dessen Marktwert bei transfermarkt.de auf 3,2 Millionen Euro geschätzt wird. Zugleich aber muss der Erstliga-Absteiger – gerade in Zeiten von Corona – seine Kosten senken und sich deshalb zumindest von dem einen oder anderen Besserverdiener im Kader trennen. Kandidaten sind Abdelhamid Sabiri, Jamilu Collins, Streli Mamba und eben auch Vasiliadis. Weil der erhoffte Transfer von Mamba zum 1. FC Köln platzte, besteht beim SCP weiterhin Bedarf für eine nennenswerte Einnahme. Mindestens zwei Millionen Euro sollen es nach den Vorstellungen der Verantwortlichen für Vasiliadis sein. Aussagen wie zuletzt von Paderborns Manager Fabian Wohlgemuth, man habe nicht die Absicht, den Spieler abzugeben, sind als taktisches Geplänkel einzuordnen. Schließlich ist auch beim SC Paderborn kein Spieler unverkäuflich. Entscheidend ist die Höhe des Gebots. Vasiliadis kann sich Wechsel gut vorstellen Vasiliadis selbst kann sich einen Wechsel nach Bielefeld gut vorstellen. Er möchte sich weiterhin in der Bundesliga präsentieren, und beim DSC hätte er gute Aussichten auf hohe Einsatzzeiten. Zudem sind die Alternativen in Deutschland für ihn überschaubar, Gespräche mit dem FSV Mainz 05 verliefen ergebnislos. Vasiliadis hat ohne Frage seit seinem Wechsel vom VfR Aalen nach Paderborn 2018 eine gute Entwicklung genommen. Diese ist aber trotz der Vielzahl an Einsätzen in der Paderborner Abstiegssaison nicht derart überragend gewesen, dass Klubs – gerade in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit – Schlange stünden, um die Forderung des SCP zu erfüllen. Dem Faktor Zeit könnte somit entscheidende Bedeutung zukommen. Möglicherweise wird es noch ein wenig dauern, ehe echte Bewegung in die Personalie kommt.

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