Arminia fehlt Transfer-Nachschub - das sagt der Trainer

Bielefeld. Ist Arminia Bielefeld knapp zwei Wochen vor dem Bundesliga-Auftakt schon konkurrenzfähig? So wenig aussagekräftig die Härtetests der Sommervorbereitung oft sein mögen und so viel der Aufsteiger auch probierte: Der Eindruck, von Beginn an mithalten zu können, hat der DSC bislang nur bedingt hinterlassen. Ihm fehlen nach wie vor mindestens ein Innenverteidiger und ein Mittelfeldspieler von Erstliga-Format. Doch die Uhr tickt kontinuierlich. &bdquo;Ich bin die Ruhe in Person", sagte Trainer Uwe Neuhaus, angesprochen auf seine mögliche Ungeduld hinsichtlich neuer Spielerverpflichtungen, nach dem 3:2-Sieg über dem MSV Duisburg nur. Dann trippelte er gekünstelt aufgeregt hin und her, lächelte. Nein, er sei überhaupt nicht nervös, schob er in der Medienrunde aber mit Nachdruck hinterher. Klubintern soll der 60-Jährige durchaus regelmäßig vorfühlen, wann sein Kader die dringend benötigten Transfers erhalten würde. Steht doch der Trainer bei schwachen Ergebnissen erfahrungsgemäß als Erster in der Schusslinie. Und auch vor den Journalisten klang Neuhaus’ Fordern zumindest kurz durch, als er feststellte: &bdquo;Es ist Fakt, dass wir noch Spieler brauchen. Leider halten diese sich nicht immer an interne Zeitpläne." Yabo: "Wir haben die Qualität" Die bis Anfang Oktober andauernde Transferphase hat Arminia bis dato nicht in die Karten gespielt. &bdquo;Der Plan ist immer, den Kader bis zum Trainingsauftakt komplett zu haben. Darüber sind wir deutlich hinaus", sagte der DSC-Cheftrainer. Spieler von jenem Format, das der Liganeuling nun benötigt, wissen, dass sie bei jedem anderen deutschen Erstligisten mehr verdienen können. Im Fall des talentierten zentralen Mittelfeldspielers Conor Gallagher, den der DSC gerne von Chelsea London ausgeliehen hätte, bot in Crystal Palace gar ein Klub aus englischen Premier League mit – und erhält in diesen Tagen wohl den Zuschlag. Finanziell kann Arminia da schlicht nicht mithalten. Stattdessen soll nun offenbar der Japaner Ritsu Doan von der PSV Eindhoven ausgeliehen werden. Der bekleidet die Position des Rechtsaußen, die bei Arminia eigentlich schon doppelt besetzt ist. Neben viel Erfahrung in der niederländischen Eredivisie brächte der 22-Jährige ein starkes Dribbling mit, was dem DSC in vorderster Reihe noch etwas abgeht. Optimistischer ist derweil Mittelfeldspieler Reinhold Yabo. &bdquo;Wir haben die Qualität, um ernstgenommen werden zu müssen", sagte der 28-Jährige. Eine Position herauszuheben, auf der dem DSC noch ein Spieler fehle, vermochte Yabo nicht zu sagen. &bdquo;Verstärkungen tun immer gut", meinte auch der Spieler – im Wissen, dass diese auch für ihn zusätzliche Konkurrenz bedeuten. Es sei völlig legitim und notwendig, das sportliche Niveau des Teams steigern zu wollen. &bdquo;So sind die Abläufe, dafür sind wir lange genug dabei." In zehn Tagen steht mit dem Pokalmatch bei Viertligist Essen das erste Pflichtspiel an. Doch bislang hat Neuhaus darauf verzichtet, seine künftige Startelf in einem Testspiel auf den Rasen zu schicken, damit diese auch außerhalb der Trainingseinheiten ein möglichst blindes Verständnis füreinander entwickeln kann. Am Sonntag in Groningen steht genau das auf dem Plan. Allerdings sind mit Blick auf den Saisonauftakt nicht mehr alle Positionen umkämpft. &bdquo;Auf fünf, sechs Positionen steht für mich fest, wer spielen wird", sagte Neuhaus am Mittwoch. Das sind die künftigen Stammspieler Es darf angenommen werden, dass es sich hierbei um Schlussmann Stefan Ortega Moreno, die Verteidiger Amos Pieper, Joakim Nilsson, sowie Manuel Prietl und Marcel Hartel auf der Sechser- und Achterposition handelt. Schon im Mittelfeld beginnt die Suche nach einem dritten Spieler, der – ob mit offensiven oder eher defensiven Charakteristika – das Niveau von Prietl und Hartel ebenfalls regelmäßig abrufen kann. Auch an Kapitän Fabian Klos ist in der Spitze eigentlich kein Vorbeikommen, sofern Arminia es dem Neuen Sergio Cordova zutraut, auf dem linken Flügel eine ähnlich gute Leistung abzurufen wie als Mittelstürmer. Seine drei Tore in der Vorbereitung erzielte die Leihgabe des FC Augsburg, als er auf einer zentralen Position agierte. Damit steht der Venezolaner, der nach jahrelanger Jokerrolle beim FCA nun klare Startelf-Ambitionen hegt, in der internen Testspiel-Torrangliste derzeit zwei Treffer vor Klos.

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