Bielefeld. Wenn Fußball-Zweitligist Arminia Bielefeld am Montagabend um 20.30 Uhr in der Schüco-Arena auf den VfL Bochum trifft (Liveticker auf nw.de), wird Momo Diabang mit besonderem Interesse das Spiel seiner beiden ehemaligen Vereine verfolgen. Der gebürtige Senegalese wechselte 2000 vom FC Oberneuland zu den Arminen. Nach 60 Meisterschaftsspielen und 13 Toren für die Arminen wechselte der Stürmer 2003 zum VfL Bochum.
Seine Liebe zum DSC
„Das war der größte Fehler in meiner sportlichen Karriere", sagt der 38 Jahre alte Diabang, der heute für den Landesligisten TuS Tengern in der Landesliga spielt und in Löhne wohnhaft ist. „In Bielefeld habe ich die beste Zeit als Fußballer erlebt und bin heute noch Hermann Gerland dankbar, der mich zur Arminia geholt hat", sagt Diabang.
Eingefleischte Arminenanhänger erinnern sich immer noch gerne an den 15. März 2003, als Momo Diabang, der auch einen deutschen Pass besitzt, im Trikot des DSC Arminia Bielefeld sein Glanzstück ablegte und beim 4:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach drei Tore erzielte. Momo wird heute noch häufig auf sein Meisterwerk angesprochen. „Wenn ich durch die Bielefelder City gehe, werde ich oft noch erkannt und angesprochen", erzählt der Fußballer und freut sich über seine immer noch vorhandene Popularität.
Weitere Legenden im Überblick
Diabang ist aber nicht der einzige Profi in der jüngeren Vergangenheit, der sowohl für den VfL als auch Arminia spielte. Der Südafrikaner Delron Buckley kickte von 1995 bis 2004 für die Bochumer und erzielte 20 Tore in 177 Spielen, ehe er sein Glück in Bielefeld versuchte. Dort spielte er eine exzellente Saison (15 Tore) und fühlte sich danach berufen, seine Karriere in Dortmund fortzusetzen, was ihm aber misslang.
Ein kurzes Gastspiel (2009 bis 2010) feierte Giovanni Federico, der seine Karriere in Bochum begann, in Bielefeld. Aufgrund Bielefelder Finanzprobleme kehrte der offensive Mittelfeldspieler trotz eines bis 2011 laufenden Vertrages nach nur einer Saison wieder zum VfL Bochum zurück.
Stefan Kuntz war sowohl Spieler als auch Manager beim VfL Bochum. Zwischen 1996 und 1998 trug der ehemalige Polizist auch die Farben der Bielefelder Arminia. Als amtierender Europameister begann Kuntz seine Tätigkeit in Ostwestfalen, nachdem die Wechselprobleme mit seinem türkischen Verein Besiktas Istanbul gelöst waren. Seit August 2016 ist Stefan Kuntz Trainer der deutschen U-21-Nationalmannschaft und führte sie im Juni 2017 bei der Europameisterschaft in Polen zum Titelgewinn.
Und den besten Spieler Christoph Dabrowski gehörte zwischen 2001 und 2003 zu den Leistungsträgern von Arminia Bielefeld, ehe er über die Zwischenstation Hannover 96 (2003 bis 2006) zum VfL Bochum wechselte und im Ruhrgebiet bis 2013 192 Einsätze für den VfL bestritt.
Arminias Jahrhunderttrainer Ernst Middendorp, der drei Mal von der Alm gejagt wurde, kann in seiner Karriere auch auf eine kurze Stippvisite beim VfL Bochum zurückblicken. „Power-Ernst" wurde im Sommer 1999 Nachfolger von Klaus Toppmöller beim damaligen Bundesligaabsteiger. Nach nur vier Monaten durfte Middendorp aufgrund ausgebliebener Erfolge seine Koffer packen.
Nils Quaschner ist das jüngste Beispiel für einen Profi, der für beide Klubs tätig (war) ist und seit dem 1. Juli 2017 in Bielefeld sein Geld verdient. Der Stürmer wird aufgrund einer Knieverletzung am Montag allerdings nicht auf dem Platz stehen.
Diabang plant, weiterhin dem Fußball treu zu bleiben. „Ich habe die Absicht, als Scout Talente aus meiner Heimat Senegal zu sichten und sie nach Deutschland zu vermitteln. Und den besten Spieler bekommt Arminia Bielefeld", verspricht Momo Diabang.