
Bielefeld. Nur 18 Spieler umfasste der Kader von Arminia Bielefeld beim 1:1-Unentschieden gegen Eintracht Frankfurt am vergangenen Wochenende, zwei Plätze blieben frei. Dazu gingen in Jacob Laursen und Stefan Ortega Moreno gleich zwei Akteure gezeichnet aus dem Spiel hervor: Der DSC hatte Glück, dass sich seine Stammspieler nicht schwerer verletzten, stellte aber umso mehr fest, dass der mit Abstand kleinste Kader der Bundesliga nicht allzu viele Ausfälle verkraften wird. Bis zum Schluss des Sommertransferfensters soll im Idealfall auf zwei Positionen noch etwas passieren.
„Wir sind froh, dass das Fenster noch nicht zu ist, wir noch etwas tun können", sagte Arminias Trainer Frank Kramer am Wochenende. Dazu gehöre bei der Besetzung jeder Position die nötige Sorgfalt, führte er aus. Allerdings tickt die Zeit nun auch gegen Sport-Geschäftsführer Samir Arabi und seine Mitarbeiter: Um 18 Uhr am Dienstagabend müssen die relevanten Dokumente vom Arbeitsvertrag bis zum Medizincheck im von der DFL vorgeschriebenen Transfer-Online-Registrierungssystem (kurz TOR) vorliegen. Danach bleibt bis zum Jahreswechsel nur noch der kleine Markt an vereinslosen Profis, um nachzurüsten.
Linz bereitet sich auf Andrade-Abgang vor
Man habe klar festgelegt, mit einem kompakten Kader an den Start zu gehen, sagte Kramer weiter. Das war bei Arminia der Kompromiss, um das begrenzte Jahresbudget in entwicklungsfähige Spieler von Bundesligaformat sowie die dazugehörigen Ablösesummen stecken zu können. 20 Feldspieler und drei Torhüter waren die angepeilte Idealgröße, die nach dem Abgang von Mike van der Hoorn und der daraus entstandenen Vakanz in der Innenverteidigung noch um einen Spieler verfehlt wird. Wie berichtet, ist der panamaische Nationalspieler Andres Andrade (22/Linzer ASK) ein Kandidat. Laut österreichischen Medien arbeitet Linz bereits an einem Ersatztransfer für Andrade, der rund 1,3 Millionen Euro kosten soll.
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Der Kicker brachte dazu über türkische Medien nun auch den 22-jährigen Spanier Francesco Montero von Atletico Madrid ins Spiel. Montero war zuletzt an Besiktas Istanbul verliehen, aus der Türkei soll es konkretes Interesse an einer Verlängerung des Leihgeschäftes geben. Auch Arminia könnte Montero wenn, dann allenfalls über eine Leihe für sich gewinnen.
Sechser oder Achter? Oder beides in einem?
Dazu schaut sich Arminia nach einem zentralen Mittelfeldspieler um, der im Idealfall defensive Stärken besitzt. In Sebastian Vasiliadis fehlt genau dieser Allrounder vorerst aufgrund seiner Verletzungsfolgen, daher drohen dem DSC je nach Formation Engpässe auf der „Acht", aber ebenso der „Sechs": Während Spieler wie Robin Hack, Patrick Wimmer und Masaya Okugawa den offensiveren Part übernehmen können, hat die Doppelsechs der Frankfurt-Startelf – Manuel Prietl und Fabian Kunze – kaum Konkurrenz.
Denkbar ist hier ein Last-Minute-Leihgeschäft analog zum Vorjahr: Da schnappte sich Arminia den mittlerweile von Hertha BSC an Augsburg ausgeborgten Arne Maier, der nach schwerem Start im Endspurt unverzichtbar wurde.
Diesen Status könnte auch der bis dato einzige DSC-Leihspieler der laufenden Saison bald einnehmen: Lennart Czyborra kam aufgrund Laursens Verletzung zu einem fast 40-minütigen Einsatz als Linksverteidiger – und überzeugte. „Lennart ist ein emotionaler Spieler, er war sofort on fire", sagte Kramer. Eingewöhnungszeit? Der 22-Jährige verzichtete gerne. „Dann nimmt er Anlauf, macht die Arschbombe und ist voll dabei", scherzte sein Übungsleiter. Er weiß: Knüpft Czyborra an den guten Auftritt an, macht er Kramer in Mönchengladbach (Sonntag, 12.9.) hinten links die Wahl nicht leicht.
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