An die Arbeit, Arminia! Wer heute fehlte - und wer noch kommen soll

Bielefeld. Auf umfangreiche medizinische Untersuchungen folgte für die Profis von Arminia Bielefeld am Mittwoch erstmals sattes Rasengrün: Am späten Vormittag bat Trainer Frank Kramer 22 Spieler aufs Geläuf: zunächst zu athletischen Einheiten, dann zu Passübungen und schließlich zum &bdquo;Zehn gegen Zehn". Dabei mussten nur ein abwechselnd dritter Torhüter sowie Rekonvaleszent Sebastian Vasiliadis (nach Syndesmosebandriss) noch zuschauen. Sebastian Müller, Masaya Okugawa und Fabian Kunze machten sogleich mit Toren auf sich aufmerksam. Es kribbele wieder, sagte Trainer Kramer im Anschluss ans Auftakttraining. &bdquo;Wir wollen in allen Bereichen besser werden", gab der 49-Jährige als Zielsetzung aus und empfahl jedem Spieler, die Gunst der Stunde in der Vorbereitung zu nutzen: &bdquo;Wir werden Dinge ausprobieren, jeder kann sich zeigen. Da ist noch nicht das nächste Spiel als Druckmittel." Defensiv soll erst recht nach der Verpflichtung des zusätzlichen Verteidigers Guilherme Ramos (siehe weiterer Text) verstärkt das Umstellen auf eine Dreierkette einstudiert werden, offensiv will der Arminia-Trainer mehr Mut sehen, bessere Spielzüge. Kramer über Neuzugänge: "Sie wollten unbedingt hierher" Gleichwohl warnte der Übungsleiter vor überzogenen Erwartungen. &bdquo;Wir müssen nicht von Tiki-Taka träumen oder dass wir alle in der eigenen Hälfte schwindelig spielen. Wir sind immer noch Arminia Bielefeld", sagte Kramer. Von den sechs Neuzugängen Ramos, Vasiliadis, Janni Serra, Florian Krüger, Bryan Lasme sowie dem nun fest verpflichteten Okugawa – allesamt im Alter von 22 bis 25 Jahren – erhofft sich der Trainer, dass sie in der kommenden Saison den nächsten Schritt ihrer Karriere machen: &bdquo;Diese Spieler sind schon ein, zwei Schritte gegangen, aber noch nicht den letzten. Wir mussten sie nicht von Arminia überzeugen, sie wollten unbedingt hierher und sich entwickeln." Am Mittwoch fehlten noch U-21-Europameister Amos Pieper sowie Schwedens EM-Reservekraft Joakim Nilsson, die Innenverteidiger erhalten eine zusätzliche freie Woche. Pieper wäre im sehr wahrscheinlichen Fall einer Olympia-Nominierung nur sieben Tage vor Ort, dann ginge der Flieger nach Tokio. Gar nicht mehr mit dabei war Reservekeeper Nikolai Rehnen, der sich mit Arminia nicht auf eine weitere Zusammenarbeit verständigen konnte. Ullmann, Maier - und ein Plus an Erfahrung? Im Gegenzug denkt Arminia über weitere Zugänge nach. &bdquo;Wichtig war, zunächst die Stürmersuche zu erledigen", sagte Kramer. Es gebe kaum einen Klub in Deutschland, der keine Offensivspieler suche. Arminia schlug aber bereits zu, während die Konkurrenz noch zögerte – teils, weil sie aufgrund hoher Corona-Fehlbeträge erst Spieler verkaufen muss, um selbst aktiv werden zu können. Die Spur zu Linksverteidiger Maximilian Ullmann (Rapid Wien) bleibt unterdessen eine heiße, wenig Bewegung gibt es hingegen bei einer neuerlichen Ausleihe von Arne Maier (Hertha BSC). Hier muss sich der DSC auch nach Alternativen umschauen. Sport-Geschäftsführer Samir Arabi kündigte auch Abgänge an. &bdquo;Zu hundert Prozent gibt es noch Bewegung in beide Richtungen", sagte der 43-Jährige am Mittwoch. Über das Spielerprofil künftiger Verpflichtungen verriet er, womöglich noch zusätzliche Routine ins Boot holen zu wollen. &bdquo;Vielleicht ist ein erfahrener Spieler das Puzzlestück, um die Truppe zu stabilisieren", sagte Arabi. Bis dahin dürfen sich die jungen Wilden weiter präsentieren – schon am Samstag (15 Uhr) steht der erste Test bei Drittligist Verl auf dem Plan.

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