Zu- und Abgänge möglich: So geht Arminia Bielefeld in den "Deadline Day"

Bielefeld. Am Feiertag war Samir Arabi im Bremer Weserstadion, den Sonntag darauf verbringt er in seinem Büro in der Schüco-Arena. "Es ist schon eine stressige Zeit", sagt der Sport-Geschäftsführer von Arminia Bielefeld über die finalen Tage der Transferperiode. Am Montagabend um 18 Uhr schließt das Wechselfenster beim DSC. Was könnte noch passieren? Wir haben den Sportlichen Leiter gefragt. Samir Arabi über ... ... die Aufarbeitung der Niederlage in Bremen: Zumindest am Samstagabend regierte noch der Frust über eine vermeidbare Niederlage an der Weser. Es sei "einfach schade", aus der guten zweiten Halbzeit nichts Zählbares geholt zu haben. "Der erste Durchgang war nicht in Ordnung, auf dem Niveau reicht das nicht", sagt Arabi deutlich. Doch angesichts der erarbeiteten Spielanteile im zweiten Abschnitt habe er zwischenzeitlich das Gefühl gehabt, dass die Partie noch kippen könne. Am nicht gegebenen 1:1-Ausgleich von Mike van der Hoorn in der Nachspielzeit ärgerte Arabi, dass Schiedsrichter Robert Schröder bereits auf Foul entschieden hatte, bevor der Ball die Linie überquerte. "So konnte auch der Videoassistent nicht mehr eingreifen." Sechs bis sieben von zehn Schiedsrichtern würden die Szene wohl nicht abpfeifen, meint Arabi. ... einen möglichen Neuzugang: Es könne noch etwas passieren, müsse aber nicht, sagt Arabi. Festlegen mag sich der 41-Jährige schon deshalb nicht, weil am sogenannten Deadline Day viel passieren kann: Von geplatzten Medizinchecks über ein spontanes Umdenken auf Spieler-, Berater- oder Vereinsseite bis hin zum verspäteten Anmelden eines Wechsels hat es im Fußball schon viele kuriose Geschichten rund um Last-Minute-Transfers gegeben. Klar ist, dass Arminia Bielefeld seit geraumer Zeit nach einem Mittelfeldspieler sucht, der Defensivaufgaben in ähnlicher Zuverlässigkeit wie Manuel Prietl erledigen und sich zugleich vermehrt in die Angriffsbemühungen einschalten kann. Ein solcher Übergangsspieler fehlte beispielsweise in Bremen, sodass flache Bälle durch das Zentrum für Werder leicht zu verteidigen waren. ... Adrian Fein: "Er ist ein interessanter Spieler, der in unser Anforderungsprofil passt", sagt Arabi über den Nachwuchsspieler des FC Bayern München, der möglicherweise noch ausgeliehen werden soll. Zuerst hatte Sky vom möglichen Interesse der Arminia am 21-Jährigen berichtet, der im Vorjahr an den Zweitligisten Hamburger SV ausgeliehen war und für den derzeit nur Platz in der Drittliga-Reserve des FCB ist. Interessiert sein sollen auch Hertha BSC sowie die PSV Eindhoven aus Holland - die größten Spielanteile würde Fein aber wohl in Ostwestfalen erhalten. Sein Vertrag in München läuft bis 2023, für Arminia wäre daher nur eine Leihe realistisch. Am Montagmorgen kam dann Arne Maier ins Spiel: Wie der Kicker meldete, soll der 21-Jährige von Hertha BSC ausgeliehen werden. Maier kommt bereits auf 58 Bundesliga-Einsätze und ist U-21-Nationalspieler, aufgrund einiger prominenter Verstärkungen beim Hauptstadtklub derzeit nur als Reservespieler gefragt. ... mögliche Abgänge: Laut Arabi seien Abgänge "durchaus möglich". Allerdings rechnet der DSC-Sportchef nicht damit, dass es einen unerwarteten Kandidaten trifft. Mit dem "großen Geldbeutel" komme in diesen Tagen wohl niemand mehr um die Ecke, sagt er mit einem Augenzwinkern. Vielmehr hofft er auf Abnehmer für Prince Osei Owusu und Can Özkan, die seit Wochen aussortiert sind. Für beide gibt es Interessenten, doch offenbar weiterhin noch keine Bereitschaft auf Spielerseite, ihre gemessen an ihren Fähigkeiten ordentlich dotierten Kontrakte beim Erstligisten aufzugeben. Wenn, dann komme Bewegung in diese beiden Personalien, sagt Arabi. Owusu soll gehen, Özkan ausgeliehen werden. ... seinen Arbeitstag am "Deadline Day": "Stressig, nervenaufreibend, hektisch" - so bezeichnet Samir Arabi die finalen Momente einer Mammut-Transferphase, die vielerorts abwartend begann und nun noch einmal Fahrt aufnimmt. Als Familienvater sei er früh wach und lege das Handy am Montag besser nicht weit weg. "Viele Berater haben noch Ideen", begründet Arabi dies. Die Konstellation auf Spieler- wie Vereinsseite muss dann jedoch stimmen, was naturgemäß eher selten der Fall ist. Eines war Arabi noch wichtig: Sollte Arminia keinen Spieler mehr unter Vertrag nehmen, habe er auch nach der Niederlage in Bremen nicht das Gefühl bekommen, um jeden Preis noch am Kader schrauben zu müssen. "Das haben wir so gesagt, und daran hat sich nichts verändert."

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