Scheffau. Wer Arminia Bielefelds Testspiel gegen Feyenoord Rotterdam sah, erhielt schon recht genaue Vorstellungen davon, mit welchen Mitteln der Aufsteiger in der bevorstehenden Bundesliga-Saison bestehen möchte. Das DSC-Repertoire beschränkt sich allerdings keineswegs auf die neue taktische Variabilität, die auch in Kufstein zum Vorschein kam.
Erst im gewohnten 4:3:3-System, zu Beginn der zweiten Halbzeit in einer Formation, die man als 3:5:2 oder 3:4:3 inklusive einer Verschiebung zu einer Fünfer-Abwehrkette bei gegnerischem Ballbesitz deuten könnte, und anschließend wieder im anfänglichen Konzept: Die Bielefelder bereiten zurzeit zwei verschiedene taktische Herangehensweisen vor, um auch und gerade gegen die spielstarken Bundesligisten gewappnet zu sein.

„Wir wussten alle, dass es für uns ein wichtiges Spiel ist auf dem gesamten Weg, den wir zu gehen haben", sagte Trainer Uwe Neuhaus nach der Partie gegen Feyenoord. Mit dem Auftreten im gewohnten Ballbesitz-4:3:3 war er sehr zufrieden, weil sich sein Team im ersten Abschnitt gegen den Europa-League-Teilnehmer aussichtsreiche Offensivszenen erspielte.
"Das sah in der ersten Halbzeit sehr gut aus"
Mittelfeldlenker Marcel Hartel bestätigte den Eindruck, dass das bewährte System zumindest phasenweise und auch unter Druck gegen stärkere Gegner als zuletzt in der 2. Liga funktionieren kann. „Das sah in der ersten Halbzeit sehr gut aus", meinte er, „wir sind ein eingespieltes Team, und die Neuen haben es schon verinnerlicht."
Beide waren auch von dem Gezeigten nach der taktischen Umstellung zu Beginn der 2. Halbzeit angetan. „In einer Situation war ein bisschen Unordnung, aber im Großen und Ganzen haben wir nicht viel zugelassen", meinte Neuhaus. „Es hat gut funktioniert", meinte auch Hartel, „mit der Fünferkette stehen wir stabiler und lassen den Gegner kommen."
"Spaß und Freude sind mit die wichtigsten Sachen"
Neben der taktischen Variabilität soll der Teamgeist Arminias große Stärke sein. Mit ausgeprägtem Zusammenhalt, in der vergangenen Saison eine wesentliche Voraussetzung für den Aufstieg des DSC, lassen sich schließlich manchmal individuelle Nachteile gegenüber anderen, mit teils deutlich größerem Budget ausgestatteten Mannschaften wettmachen.
Was diesen Teamgeist angeht, sagte Hartel in Kufstein, habe er ein „sehr, sehr gutes Gefühl. Die Mannschaft ist gut drauf". Die Neuzugänge seien gut aufgenommen, hätten sich schnell integriert und fühlten sich wohl. „Wir sind eine Einheit", sagte Hartel und betonte: „Spaß und Freude sind mit die wichtigsten Sachen. Die wir auch dann beibehalten müssen, wenn es mal nicht so gut läut."