Das ist Arminias Zwei-Jahres-Plan gegen Corona

Bielefeld. Die Nachricht von der bevorstehenden Einigung zwischen Deutscher Fußball Liga (DFL) und Bezahlsender Sky beim Fernsehgeld ist auch für Arminia Bielefeld ein Lichtblick in der Krise - auch wenn es wohl etwas weniger als die eigentlich vorgesehenen gut drei Millionen Euro sein werden, die der Zweitliga-Tabellenführer mit der vierten Tranche erhält. &bdquo;Wenn die Verhandlungen erfolgreich waren, ist das eine Erleichterung, die uns in der Liquidität hilft", sagte Markus Rejek. Arminias kaufmännischer Geschäftsführer betonte zugleich: &bdquo;Ich will nicht vorgreifen, wir haben noch keine direkte Information von der DFL." Rejek wies zudem darauf hin, dass es sich bei der Zahlung solange nur um eine Art Darlehen handele, wie die Saison nicht fortgesetzt werde. &bdquo;Sollte die TV-Rate vorab ausgezahlt werden können, steht dahinter eine Leistung, die noch zu erbringen ist", sagte er, &bdquo;deshalb ist es wichtig, dass wir irgendwann, wenn Politik und Ämter zustimmen, wieder spielen können." Die DFL und die 36 Klubs der 1. und 2. Liga hoffen auf eine Fortsetzung der Saison ab Mitte Mai, um die ausstehenden neun Spieltage möglichst bis Ende Juni auszutragen. Käme es so, würde unter Ausschluss der Öffentlichkeit gespielt. Somit ist klar, dass eingeplante Gelder aus dem Ticketing für die verbleibenden fünf DSC-Heimspiele wegfallen. Bei einer ausverkauften Schüco-Arena liegt die Einnahme bei rund 500.000 Euro. Höhe des Gesamtschadens noch nicht abschätzbar Unklar ist dagegen, wie viele Heimspiele der kommenden Saison betroffen sein könnten. Aktuell sind Großveranstaltungen mindestens bis 31. August untersagt. Unter anderem deshalb lässt sich bisher nicht abschätzen, wie hoch der Gesamtschaden sein wird, den Arminia Bielefeld aus der Corona-Krise davontragen wird. Unklar ist beispielsweise auch, wie hoch die Ausfälle im Sponsoring und Merchandising sein werden. Genauso, in welcher Liga Arminia in der nächsten Saison spielen wird. Ein Aufstieg würde höhere Einnahmen bringen und die Lage verbessern. Im schlimmsten Fall, sagte Rejek jetzt, könnte der Schaden aber bis zu acht Millionen Euro betragen. Weil der Fanshop erst am Montag wieder öffnen darf, hat der DSC zuletzt einzig durch seinen Online-Handel Einnahmen erzielt. So fatal das bei annähernd gleichbleibenden Ausgaben ist – Rejek mag darin nicht nur Schlechtes erkennen. Schließlich habe es zwangsläufig darum gehen müssen, den Online-Fanshop weiter zu verbessern. &bdquo;Wie immer liegt auch in dieser Krise eine Chance", betonte der Finanz-Geschäftsführer. &bdquo;Die Situation annehmen, unaufgeregt bleiben, nicht jammern", lautet seine Devise. Durch Maßnahmen wie Gehaltsverzicht und Kurzarbeit hat der DSC sichergestellt, bis Juni zahlungsfähig zu sein. Vielleicht sogar bis in den Juli hinein, sagte Rejek. Akute Insolvenzgefahr ist also nicht gegeben. Handlungsbedarf besteht dennoch weiterhin, um Arminia durch die Krise zu manövrieren. &bdquo;Wir versuchen das zu lösen, indem wir eine Planung für die nächsten beiden Jahre aufstellen, abseits der sonst üblichen DFL-Lizenzierung", erläuterte Rejek. Als eine mögliche Maßnahme dieser Planung nannte er, Verträge neu zu verhandeln. Damit seien schlimmstenfalls sämtliche bestehende Verträge gemeint. Also auch die mit Spielern. "Wert des Bündnisses zeigt sich gerade auch in diesen Krisenzeiten" Rejek führt zudem Gespräche mit den Sponsoren des Klubs, auch und gerade mit den Partnern aus dem Bündnis Ostwestfalen. Der Zusammenschluss heimischer Unternehmen hatte vor zwei Jahren die Rettung der damals wirtschaftlich schwer angeschlagenen Arminia ermöglicht. Im aktuellen Austausch, betonte Rejek, gehe es nicht darum, dass die Bündnis-Partner &bdquo;jetzt noch mal die Geldbörse aufmachen". Sondern vielmehr um grundsätzliche Fragen zum Umgang mit Corona und den Folgen. &bdquo;Der Wert des Bündnisses zeigt sich gerade auch in diesen Krisenzeiten eindrucksvoll", sagte der Finanz-Geschäftsführer: &bdquo;Es ist wichtig zu wissen, dass wir Partner an unserer Seite haben, die uns mit ihrer unternehmerischen Erfahrung den Rücken stärken."

Meistgelesen