Von
Jörg Fritz
23.07.2018 | 23.07.2018, 06:17
Arminia Bielefeld
Bielefelds Saisonauftaktgegner hat die Arena gekauft
Bielefeld/Heidenheim. Arminia Bielefeld und den 1. FC Heidenheim verbinden dieser Tage viele Dinge. Beide Klubs der 2. Bundesliga treffen in Heidenheim am 5. August zum Eröffnungsspiel der Saison 2018/19 aufeinander. Beide sind seit Monaten beschäftigt, eine neue Struktur für ihre Spielstätten in der Voith-Arena beziehungsweise Schüco-Arena zu finden.
Während die Ostwestfalen frühestens im August einen Käufer für die Schüco-Arena benennen wollen, sind die Heidenheimer schon einen großen Schritt weiter.
Zum Wochenende hat der 1. FC Heidenheim die Voith-Arena für einen Preis von zwei Millionen Euro von der Stadt gekauft. Mit dem Stadion wechseln auch Trainingsplätze und Parkplätze den Besitzer, insgesamt eine Fläche von 102. 000 Quadratmetern.
In Bielefeld herrscht eine andere Sachlage vor. Arminia muss die Alm verkaufen, um mit dem geplanten Erlös (8 bis 10 Millionen Euro) einen wesentlichen Teil des Sanierungskonzeptes zu erfüllen.
Zurück nach Heidenheim. Bislang befand sich der Verein in Sachen Stadionmiete in einer glänzenden Position. Der FCH bezahlte laut Stuttgarter Nachrichten bisher lediglich eine Jahrespacht von 2.900 Euro, der Vertrag aus Oberligazeiten hatte noch eine Laufzeit bis 2039. Der Stadt entgingen als Eigentümerin dadurch nicht nur marktübliche Pachteinnahmen in Millionenhöhe, sie hatte zusätzlich auch für Erhaltungsmaßnahmen zu sorgen. Verständlich, dass der Gemeinderat Alarm schlug, da der Klub sich in der 2. Bundesliga wirtschaftlich und sportlich gut behauptet.
Die Stadt hat den Verkauf mit einem Gutachten abgesichert. Demnach ist die Sportanlage 18,4 Millionen Euro wert. Die kommunalen Stadionausgaben bis 2029 wurden gegengerechnet, so dass der Preis von zwei Millionen Euro für die Stadtväter als marktgerecht erscheint.
Im März 2017 hatte die Stadt dem FCH bereits das Angebot unterbreitet, die Voith-Arena zum Preis von einem Euro zu erwerben. Aus Sicht der Verwaltung war das sinnvoll, um sich nicht mehr an zukünftigen Kosten beteiligen zu müssen. Im Juli 2017 wurde bekannt, dass der FCH das Kaufangebot nicht annimmt. Einer der Gründe war, dass der Verein nicht mit der Bedingung einverstanden war, dass ein Grundbucheintrag der Stadt ein Rückkaufrecht zum Preis von einem Euro sichern sollte. Das hätte für den FCH bedeutet, dass das Stadion bei einer Kreditaufnahme nicht als Sicherheit dienen könnte.
Auch der DSC ließ ein Gutachten erstellen. Dabei soll der Wert der Schüco-Arena sich auch auf rund 18 Millionen Euro belaufen. Im Gegensatz zum 1. FC Heidenheim muss Arminia dem neuen Alm-Eigentümer nach Vertragsabschluss eine Jahresmiete zahlen, die branchenüblich zwischen 800.000 Euro und einer Million Euro liegen könnte.
Sportlich betrachtet beginnt für den DSC in dieser Woche der Endspurt in der Vorbereitungsphase. Am Mittwoch bestreitet Arminia ein Testspiel (19 Uhr) beim Oberligisten FC Gütersloh. Mit Werder Bremen gastiert am Freitag ein Bundesligist zur Generalprobe für den Meisterschaftsstart in der Schüco-Arena (19 Uhr). Möglicherweise ist dann auch wieder Jóan Símun Edmundsson (muskuläre Probleme) wieder fit.
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