Himmelsspektakel

Zwei seltene Kometen: „Swan“ und „Lemmon“ am Wochenende am Nachthimmel zu sehen

Wer die beiden sehen will, sollte die Chance ergreifen: Denn die Kometen werden erst in vielen Jahren wiederkehren.

Gleich zwei Kometen können Sterngucker und Hobby-Astronomen vor allem in der zweiten Oktoberhälfte am Nachthimmel beobachten: Swan und Lemmon. Der hellgrünen Komet Lemmon ist bereits am Nachthimmel zu sehen. | © Brennan Gilmore/Brennan Gilmore/

Dana Thoeren
18.10.2025 | 18.10.2025, 11:58

Mit etwas Glück können Sternengucker in den kommenden Nächten gleich zwei Kometen beobachten – zumindest, wenn keine Wolken das Schauspiel stören. Anfang der nächsten Woche erreicht Komet „Swan“ seine größte Annäherung an die Erde, einen Tag später ist es auch für Komet „Lemmon“ so weit. Und wer geschickt plant, kann zusätzlich sogar noch Sternschnuppen am Himmel sehen. Wer die beiden Kometen sehen will, sollte die Chance nutzen: Denn beide sind seltene Besucher.

💫 Was sind Kometen?

Kometen sind Himmelskörper aus Eis, Staub und Gestein. Sie sind mehrere Milliarden Jahre alt und stammen aus der Anfangszeit des Sonnensystems. Wenn ein Komet der Sonne nahekommt, beginnt sein Kern zu verdampfen und es bildet sich eine Hülle aus Gas und Staub um den Kern. Später entsteht der Kometenschweif, der mehrere Millionen Kilometer lang werden kann und im reflektierenden Sonnenlicht hell leuchtet.

💥 Seltene Besucher: „Swan“ und „Lemmon“

Eigentlich tragen die beiden Kometen viel unhandlichere Namen, nämlich „C/2025 R2“ und „C/2025 A6“. „Swan“ wurde erst am 11. September vom ukrainischen Amateurastronomen Vladimir Bezugly entdeckt und wird sich der Erde bis auf 30 Millionen Kilometer nähern.

„Er wird im Oktober abends im Südwesten stehen und Anfang November im Süden“, sagte Uwe Pilz, Vorsitzender der Vereinigung der Sternfreunde. Wer ihn sehen sollte, muss zwingend in den kommenden Tagen in den Nachthimmel schauen: Denn ab dem 3. November beginnt er laut der Online-Plattform der Astronomie-App „Star Walk“ seine Reise zurück ins äußere Sonnensystem und soll wahrscheinlich erst in über 20.000 Jahren zurückkehren.

„Lemmon“ hingegen ist ein regelmäßiger, aber ebenfalls seltener Besucher. Erst Anfang des Jahres wurde entdeckt, dass er wieder im Anflug ist. „Der Komet war das letzte Mal hier vor circa 1.320 Jahren und wird uns in 1.410 Jahren wieder besuchen“, sagt Uwe Pilz. Am Morgenhimmel sei der Komet bereits beobachtbar. Die größte Erdnähe erreicht er mit knapp 90 Millionen Kilometern am Dienstag, 21. Oktober.

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🔭 Ist ein Fernglas nötig?

Am Wochenende erreicht „Swan“ die größte Helligkeit. Laut Uwe Pilz könnten erfahrene Beobachter ihn wohl sogar mit dem bloßen Auge erkennen, mit einem Fernglas sei er jedoch auf jeden Fall beobachtbar. „Lemmon“ werde hingegen von einem dunklen Standort aus mit dem bloßen Auge zu sehen sein, sagt Pilz. Er sei Ende des Monats am hellsten.

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🕰️ Wann und wo sind die Kometen sichtbar?

Wer „Swan“ sehen möchte, sollte sich vor allem Samstagnacht (18. Oktober) freihalten. Dem Deutschen Wetterdienst zufolge hätten Sterngucker in der Nacht von Samstag auf Sonntag (18./19. Oktober) eine gute Chance auf einen wolkenlosen Himmel für das Spektakel. Im Westen Deutschlands könnten zwar Wolken hereinziehen, im Osten des Landes könne der Blick hingegen ungetrübt sein. In der Nacht zum Montag, 20. Oktober, seien die Chancen wieder schlechter, dann sei der Komet aufgrund von Wolken nur noch im Nordosten sichtbar.

Wer es aber am Montag schafft, einen geeigneten Ort zu finden, kann am gleich drei Spektakel auf einmal bestaunen: Denn dann ist „Swan“ einerseits im Südwesten im Sternzeichen Schützen zu sehen und „Lemmon“ können Sternengucker im Bärenhüter erspähen. Dazu kommen noch die Orioniden: ein jährlicher Meteorstrom, der seinen Höhepunkt in der Nacht vom 21. bis zum 22. Oktober, erreicht, aber auch schon in den Nächten davor zu erkennen ist. Am Dienstag, 21. Oktober, ist außerdem Neumond, sodass der Himmel dunkel ist.

Der beste Zeitpunkt, „Lemmon“ zu sehen, ist laut Sky Walk zwischen dem 25. und dem 28. Oktober.

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