Zugverkehr in OWL

Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn: Die Folgen für OWL und NRW im Überblick

Der neue Fahrplan der Deutschen Bahn hat große Auswirkungen auf den Nah- und Fernverkehr in der Region. Worauf sich Bahnreisende nun einstellen müssen.

Ab Dezember 2025 gibt es einige Änderungen im Nahverkehr in OWL. Grund ist der Fahrplanwechsel bei der Deutschen Bahn. | © Julian Stratenschulte/dpa

26.09.2025 | 26.09.2025, 16:30

Bielefeld (pbr). Bahnreisende in Ostwestfalen-Lippe müssen sich ab Dezember auf Änderungen im Fernverkehr einstellen: ICE-Halte entfallen, dafür gibt es neue Intercity-Verbindungen und eine schnellere ICE-Strecke über Paderborn. Ab dem 14. Dezember gilt der neue Fahrplan und mit ihm zahlreiche Veränderungen für die Fahrgäste der Deutschen Bahn.

„Die Menschen wollen Bahn fahren. Wo jetzt schon viele Fahrgäste unterwegs sind, bieten wir im neuen Fahrplan noch mehr Zugfahrten an“, teilt Michael Peterson, Vorstand Personennahverkehr der Deutschen Bahn mit. Der Fahrplan werde mit Blick auf Nachfrage und Kapazität auf dem Schienennetz gezielt ausgebaut. „Wir freuen uns, trotz der vielen zusätzlichen Baustellen das Angebotsvolumen auch 2026 konstant hoch auf dem Rekordniveau des Vorjahrs halten zu können“, sagt Peterson weiter.

Das sind die Folgen für den OWL-Bahnverkehr:

Halte entfallen in mehreren Städten

Bei zwei ICE-Verbindungen, die bislang unter anderem Minden, Herford und Gütersloh bedienten, entfallen künftig die Halte in OWL. Die Züge fahren fortan ohne Zwischenstopp von Berlin bzw. Hannover über das Ruhrgebiet nach Köln. Laut Bahn wird dadurch die Fahrzeit um bis zu 25 Minuten verkürzt. Für OWL bedeutet das jedoch weniger direkte ICE-Anbindungen am Tagesrand – insbesondere am Abend.

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Als Ausgleich führt die Deutsche Bahn neue Intercity-Verbindungen ein, die gezielt die entfallenen ICE-Halte ersetzen sollen. Ein IC aus Dresden und Magdeburg wird künftig bis Dortmund verlängert und bedient dabei Minden, Bad Oeynhausen, Herford und Gütersloh. In der Gegenrichtung fährt täglich um 20.28 Uhr ein IC ab Dortmund mit denselben Zwischenhalten bis Hannover.

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Neue ICE-Verbindung

Positive Nachrichten gibt es für den südlichen Teil OWLs: Ab Dezember verkehrt eine neue ICE-Verbindung zwischen Paderborn und Leipzig/Dresden – mit Halt unter anderem in Altenbeken, Lippstadt und Soest. Die Fahrtzeit zwischen Dortmund und Leipzig verkürzt sich damit auf rund 4 Stunden und 20 Minuten – etwa eine halbe Stunde schneller als bisherige IC-Verbindungen.

ICE-Züge sollen IC-Fahrten ersetzen

Allerdings ist diese Verbindung zunächst nur bis September 2026 geplant. Danach ersetzen zwei neue ICE-Züge die bisherigen IC-Fahrten zwischen Köln und Gera, wobei weiterhin Hamm, Soest, Altenbeken und Warburg bedient werden. Lippstadt entfällt dabei zunächst als Halt.

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Mit dem geplanten Abschluss der Bauarbeiten in Herford zum 6. März 2026 sollen wieder mehr ICE- und IC-Züge in Bielefeld, Herford, Gütersloh und Hamm halten. Genauere Angaben zum neuen Haltekonzept gibt es derzeit noch nicht.

Keine Direktverbindung nach München mehr

Wegfallen wird dagegen die bisherige ICE-Direktverbindung von der Region über Paderborn nach München. Die Verbindung, die bislang in Würzburg an einen Zug aus Frankfurt gekoppelt wurde, entfällt wegen Bauarbeiten und fehlender Trassen. Ein Ersatz ist laut Bahn vorerst nicht geplant.

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Ein ICE fährt über den Altenbekener Viadukt. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2025 werden Bahnreisende im Kreis Paderborn nicht mehr mit einem ICE direkt nach München fahren können. - © Kurt Blaschke (Archivfoto)
Ein ICE fährt über den Altenbekener Viadukt. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2025 werden Bahnreisende im Kreis Paderborn nicht mehr mit einem ICE direkt nach München fahren können. | © Kurt Blaschke (Archivfoto)

Das sind die Folgen für den Bahnverkehr in NRW:

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember bietet die Bahn mehr Direktverbindungen von NRW in andere große Städte an. Konkret nennt das Unternehmen dabei zusätzliche ICE-Verbindungen in Städte wie Brüssel oder Frankfurt. Auch mehr Komfort sollen die Reisenden zukünftig genießen können.

Verbindungen nach Belgien

Laut dem neuen Fahrplan soll ein zusätzlicher Zug Fahrgäste zukünftig nach Brüssel und Frankfurt bringen. Ab Sommer soll in den Abendstunden demnach auch der Flughafen in Brüssel sowie die Hafenstadt Antwerpen direkt mit einem ICE aus Deutschland erreichbar sein. Halte in NRW sind Köln, Aachen und Siegburg/Bonn.

Mit der Bahn nach Österreich

Bahnreisende nach Österreich dürfen sich ebenfalls freuen: Laut Bahn sollen künftig weniger Umstiege nötig sein. Einige ICE, die aus Münster und dem Ruhrgebiet nach Basel fahren, werden künftig weiter bis nach Bern, Zürich, Chur und Brig geleitet.

Bahn verspricht mehr Komfort

Auch was den Komfort betrifft, sollen sich Bahnreisende in Zukunft freuen können: auf der Strecke von Köln nach Berlin sollen ab dem kommenden Sommer die neuen ICE-L-Züge eingesetzt werden. Dieser soll ohne Treppen auskommen und bietet somit einen barrierefreien Einstieg.

Außenansicht des neuen ICE L: Das „L“ im Namen steht für „Low Floor“. So wird der barrierefreie Niederflureinstieg bezeichnet. - © picture alliance/dpa/Deutsche Bahn AG
Außenansicht des neuen ICE L: Das „L“ im Namen steht für „Low Floor“. So wird der barrierefreie Niederflureinstieg bezeichnet. | © picture alliance/dpa/Deutsche Bahn AG

Baustellen-Auswirkungen in großen Teilen von NRW

Allerdings wird es auch wieder Großbaustellen geben – mit Folgen auf den Fernverkehr in zahlreichen NRW-Städten. Zeitweisen entfallen die Verbindungen zwischen Bonn und Aachen oder die Verbindung zwischen dem Ruhrgebiet und Süddeutschland.

Eine weitere Großbaustelle auf der Strecke zwischen Berlin und Hannover im Herbst nächsten Jahres wird ebenfalls spürbare Auswirkungen auf den Bahnverkehr im Land haben. Züge werden umgeleitet oder fallen teilweise auch aus. Die Bauarbeiten sollen ab 2. Oktober 2026 beginnen.

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Neue Bahn-Verbindungen ab Oktober 2025 buchbar

Ab 15. Oktober sind die neuen Verbindungen in der Fahrplanauskunft auf bahn.de und im DB-Navigator abrufbar. Dann beginnt auch der Verkauf der Fahrkarten – diese können bis zu zwölf Monate im Voraus gebucht werden. Nationale Angebote wie der Super-Sparpreis, der Sparpreis und der Flexpreis können damit bereits für die kommenden Festtage wie Weihnachten, Ostern und Pfingsten, die Schulferien und andere planbare Ereignisse gebucht werden. Tickets ins Ausland sind bis zu sechs Monate vor Reisebeginn erhältlich.