
Bielefeld/Düsseldorf. Die Zahl der Menschen, die keine Wohnung haben und deshalb in Unterkünften und Einrichtungen untergebracht sind, klettert NRW-weit in die Höhe. 117.885 wegen Wohnungslosigkeit untergebrachte Menschen waren landesweit zum Stichtag 31. Januar 2025 erfasst. Das waren 12.765 mehr als im Vorjahr. Das teilt das Statistische Landesamt IT.NRW jetzt mit.
In der Statistik werden laut Landesamt wohnungslose Menschen erfasst, die in der Nacht vom 31. Januar zum 1. Februar 2025 beispielsweise in überlassenem Wohnraum, Sammelunterkünften oder Einrichtungen für Wohnungslose untergebracht waren. Nicht berücksichtigt werden Obdachlose, die ohne jede Unterkunft auf der Straße leben.
Meiste Wohnungslose im Kreis Gütersloh
Am höchsten ist die Zahl der Wohnungslosen OWL-weit im Kreis Gütersloh. 3.260 Menschen wurden zum 31. Januar 2025 als wohnungslos gezählt, 1.830 von ihnen waren männlich, 1.430 weiblich. Im Vorjahr wurden zum 31. Januar 2024 im Kreis Gütersloh 3.275 Menschen als wohnungslos gezählt. Betrachtet man alle Kreise und kreisfreien Städte in OWL, liegt die Gesamtzahl der Wohnungslosen bei 13.315. Gemessen an der Einwohnerzahl des Kreises liegt Gütersloh ebenfalls vorne. Wohnungslose machen einen Anteil von 0,9 Prozent der Gesamtbevölkerung des Kreises aus. An hinterster Stelle steht der Kreis Lippe, wo Wohnungslose einen Anteil von 0,3 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen.
Leicht rückläufig ist die Zahl in Bielefeld. Dort wurden zum 31. Januar 2.735 Menschen als wohnungslos gezählt. Zum 31. Januar des Vorjahres wurden 2.825 Wohnungslose in Bielefeld erfasst. Der Kreis Herford wiederum weist zum 31. Januar 2.025 gezählte Wohnungslose auf. Im Vorjahr waren es 1.945.
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Im Kreis Höxter wurden zum 31. Januar 880 Wohnungslose gezählte. Im Januar 2024 lag die Zahl der Wohnungslosen dort bei 720 – zwischen 2023 und 2024 hatte sich die Zahl der Wohnungslosen im Kreis Höxter fast verdoppelt. Von 380 Personen im Jahr 2023 waren es 2024 720 Personen. Im Kreis Paderborn wurden zum 31. Januar 1.255 Wohnungslose gezählt. 845 von ihnen waren männlich, 405 weiblich, fünf nicht definiert. Im Vorjahr waren es 960.
Mehr als ein Viertel der Wohnungslosen in NRW Kinder und Jugendliche
Ende Januar waren den Statistikern zufolge 31.740 Minderjährige wegen Wohnungslosigkeit untergebracht. Das waren mit 26,9 Prozent gut ein Viertel der Wohnungslosen insgesamt. Mit 97,1 Prozent waren die meisten von ihnen mit ihren Familien beziehungsweise in Mehrpersonenhaushalten untergebracht. Bei den Kindern und Jugendlichen war Ende Januar 2025 der Anteil derer, die schon zwei Jahre oder länger aufgrund von Wohnungslosigkeit untergebracht waren, landesweit mit 50,6 Prozent höher als im Schnitt aller untergebrachten Wohnungslosen.
Auch in OWL ist der Anteil Minderjähriger unter den Wohnungslosen auffällig: In Bielefeld wurden zum 31. Januar 220 Kinder im Alter von unter sieben Jahren erfasst, 375 im Alter zwischen sieben und vierzehn Jahren und 205 zwischen 14 und 18 Jahren. Gemessen an der Gesamtzahl der in Bielefeld gezählten Wohnungslosen von 2.735, machen Minderjährige einen Anteil von rund 29,25 Prozent aus.
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Im Kreis Paderborn wurden zum 31. Januar 105 Minderjährige unter sieben Jahren gezählt, 95 waren zwischen sieben und vierzehn Jahre alt und 70 zwischen 14 und 18 Jahren. Der Anteil Minderjähriger an der Gesamtzahl der Wohnungslosen macht damit kreisweit rund 21,5 Prozent aus. Im Kreis Gütersloh wiederum machen Minderjährige rund 28,7 Prozent der Gesamtzahl der Wohnungslosen aus; im Kreis Gütersloh wiederum rund 28,7 Prozent.
88,2 Prozent der Wohnungslosen mit ausländischer Staatsangehörigkeit
Die Zahl der untergebrachten Wohnungslosen mit deutscher Staatsangehörigkeit lag laut Bundesamt zum Stichtag mit 13.915 um 1,6 Prozent höher als im Vorjahr. Die Zahl der Wohnungslosen mit ausländischer Staatsangehörigkeit war mit einem Zuwachs von 13,7 Prozent stärker gestiegen.
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Dieser Anstieg sei zumindest teilweise auf Verbesserungen der Datenmeldungen insbesondere bei den nicht deutschen Wohnungslosen zurückzuführen, heißt es. Knapp ein Drittel aller Ende Januar 2025 in NRW untergebrachten Wohnungslosen hatte die ukrainische Staatsangehörigkeit (36.730 Personen). Es folgten Personen mit syrischer und afghanischer Staatsangehörigkeit (24.435 bzw. 11.005 Personen).