Wasserspielplatz und Geschichte: Das Schiffshebewerk Henrichenburg ist ein Magnet

Waltrop. Wasser, Schiffe und große Maschinen: Das Schiffshebewerk Henrichenburg bietet viel – und ist besonders bei Familien beliebt. Etwa eine Autostunde von Bielefeld entfernt in Waltrop steht das historische Bauwerk von 1899. Es erfüllte dort einst eine wichtige Aufgabe für die deutsche Industrie. Heute ist das Schiffshebewerk ein LWL-Museum. Besucherinnen und Besuchern haben hier die Chance, selbst aktiv zu werden. Der Rundgang durch das Schiffshebewerk beginnt am unteren Becken. Schiffe, die einst aus dem Dortmund-Ems-Kanal kamen, sind dort aus dem engen Bauwerk hinausgefahren, nachdem das Hebewerk sie wie ein Aufzug 14 Meter tiefer gefahren hatte. &bdquo;Kanalschleusen überbrücken normalerweise nur sieben bis acht Meter Höhenunterschied. Das Hebewerk ist also allein darin schon sehr besonders“, sagt Arnulf Siebeneicker, Leiter des Industriemuseums. Heute ist das Hebewerk Henrichenburg nicht mehr aktiv. Durch seine nur 70 Meter Länge war es für die wachsende Industrie schnell zu klein geworden. Über die Jahre wurden dann zwei neue Schleusen und ein weiteres Hebewerk an dem Standort gebaut. Das neue Hebewerk liegt ein paar Hundert Meter vom preußischen Hebewerk entfernt. Beide sind allerdings nicht mehr in Betrieb. &bdquo;Das Neuere wäre technisch aber auf jeden Fall noch dazu in der Lage“, sagt der Museumsleiter. Hebewerk ist nachhaltiger als normale Schleusen Im Jahr 1979 wurde das alte Hebewerk zum Museum umfunktioniert. Das Herzstück bildet ein 70 Meter langer Trog, in den die Schiffe einst wie in eine Schleuse eingefahren sind. Und genau dort geht der Rundgang weiter. Denn auch der Trog kann während des Besuchs betreten werden. Besucherinnen und Besucher können das Hebewerk aus Sicht der Schiffe erleben. Aber auch Einblicke, die es früher noch nie gegeben hat, werden ihnen geboten. Denn auch das ursprünglich mit Wasser gefüllte Becken kann besichtigt werden. Neu im NW-Shop: Das Buch &bdquo;Traumtouren mit dem E-Bike“ Der Trog selbst ruht auf fünf Schwimmkörpern, die sich in mit Wasser befüllten Zylindern befinden. Je leichter der Trog war, desto höher stieg er auch an. Dazu wurde Wasser aus dem Trog abgelassen. Sollte sich der Trog wieder absenken, wurde Wasser mithilfe von elektrischen Pumpen in den Trog gepumpt. &bdquo;Durch die besondere Technik ist ein Hebewerk deutlich wassersparender als eine Schiffsschleuse“, sagt Siebeneicker. Insgesamt können in Henrichenburg 3.100 Tonnen Gewicht gehoben und abgesenkt werden. Nachdem der Rundgang die Besucherinnen und Besucher durch das Kernstück des Hebewerks geführt hat, kommen sie in das angrenzende Kraftwerkhaus. Dort können sie selbst aktiv werden. Mit interaktiven meterhohen Bildschirmen werden alte Dampfmaschinen virtuell im Raum nachgebildet. &bdquo;Da es damals noch kein richtiges Stromnetz gab, musste das Schiffshebewerk mit den Maschinen selbst Strom erzeugen“, sagt der Museumsleiter. Mit dem Ausbau des Stromnetzes wurden diese Maschinen aber überflüssig und sie wurden verschrottet. Viel Interaktion für Familien Aber nicht nur die Technik des Schiffshebewerks kann in dem Museum entdeckt werden. Für besonders Wissbegierige gibt es auch ein Quiz, das Fragen über Flüsse und Kanäle sowie die Wasserverkehrsregeln erfragt. Gerade bei den kleinen Besuchern sei das Quiz beliebt. &bdquo;Manche Fragen sind auch wirklich knifflig, da helfen dann auch die Eltern mit“, sagt Siebeneicker. Auch an der frischen Luft gibt es für Besucher viel zu entdecken. &bdquo;Ein besonderer Familienmagnet ist auch unser Spielplatz neben dem Oberbecken“, sagt Siebeneicker. Neben einem kleinen Floß können Kinder auch Rutschen und eine sogenannte Tarzanschaukel benutzen. Testen Sie Ihr Wissen: Millioneninvestition für das Schiffshebewerk Für die nächsten zwei Jahre sind zahlreiche Neuerungen für das Gelände geplant. &bdquo;Wir haben eine Förderung von 19 Millionen Euro bekommen, mit der das Gelände verbessert werden soll“, sagt Siebeneicker. Unter anderem ist eine neue Gastronomie sowie ein neues Eingangsgebäude geplant. Bislang steht den Besuchern ein Gastrobus mit Bratwurst und Kuchen sowie verschiedenen Getränken bereit. &bdquo;Wir wollen die Richtung ändern, in der unsere Besucher das Gelände erkunden.“ Machen Sie mit: Gewinnen Sie 2 Übernachtungen im Landhotel Albers in Schmallenberg Die Arbeiten sollen bereits im September 2025 beginnen, für die Besucher soll sich aber nichts ändern. &bdquo;Die Ausstellungen und das Schiffshebewerk selbst werden weiterhin verfügbar sein“, sagt Siebeneicker. Das Wichtigste für einen Besuch 🏠 Adresse: Am Hebewerk 26, 45731 Waltrop. Öffnungszeiten: Das Schiffshebewerk Henrichenburg hat dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Auch an Feiertagen ist es für Besucherinnen und Besucher geöffnet. 💰 Eintritt: Erwachsene zahlen für eine Karte 8 Euro. Kinder können das Museum kostenlos besuchen. 🚗 Parkmöglichkeiten: Es gibt einen Parkplatz nur wenige Meter vom Eingang entfernt. 🛥️ Besonderheiten: In drei verschiedenen Schiffsfahrten können Besucher die Kanäle und die Schleusen sowie die zwei Hebewerke an dem Standort entdecken. Die noch aktive Schleuse kann während der Schleusentour durchfahren werden. Die Fahrten finden während der Saison jeden Samstag und Sonntag sowie an Feiertagen statt. Besucherinnen und Besucher können jeweils um 11, 12.30 und 14 Uhr eine einstündige Schiffsfahrt machen, ab 15.30 Uhr sind sie eingeladen, eine zweistündige Schifffahrt zu buchen. 💻 Weitere Informationen gibt es auf der Webseite des Schiffshebewerks Henrichenburg.

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